Mobile Shopping in Russland wird immer beliebter

Mobile Shopping: Immer mehr russische Online-Kunden kaufen per Smartphone und Tablet

Der Anteil der Online-Konsumenten, die per Smartphone einkaufen, steigt weltweit. Laut einer diesjährigen Studie des britischen Marktforschungsunternehmens The Nielsen Company  wächst auch in Russland der Anteil der „Smartphone-Shopper“. Gleichzeitig herrscht in der Bevölkerung immer noch großes Misstrauen, was die Sicherheit betrifft. Die Studie wurde im März 2016 mit über 30.000 Onlinekunden in 63 Ländern durchgeführt. In Russland wurden 500 Menschen verschiedener Einkommensschichten befragt, die in Großstädten (mehr als eine Million Einwohner) leben.

Seit den letzten sechs Monaten liegt der Anteil der Online-Einkäufe mit einem mobilen Endgerät in Russland bei 44 Prozent. Somit übersteigen die russischen Werte den weltweiten Durchschnitt, der 38 Prozent beträgt. 66 Prozent der Russen informieren sich per Smartphone und Tablet über Produkte, 56 Prozent nutzen Preisvergleiche. Immerhin 48 Prozent suchen mobil nach Gutscheinen und Preisvorteilen, so die Studie von The Nielsen Company.

Gleichzeitig sehen viele Russen Mobile Shopping kritisch

Trotzdem sind viele Russen misstrauisch, was die Sicherheit der Technologien anbelangt. 36 Prozent der Befragten sehen Online-Banking kritisch und verstehen nicht, wozu diese Dienstleistung nötig ist. 41 Prozent der Befragten würden keine Geldtransfers per Smartphone tätigen.

Das Misstrauen gegenüber der Bezahlung per Endgerät lässt sich auch bei Bezahlvorgängen vor Ort erkennen. So liegt der Anteil der Russen, die mit dem Smartphone in einem Restaurant, im Einzelhandel oder Ähnlichem zahlen würden, nur bei 30 Prozent. Damit liegt der Anteil zehn Prozentpunkte unter dem weltweiten Durchschnitt.

Smartphones sind beliebt in Russland

Doch die Liebe zum Smartphone in Russland deckt sich mit dem weltweiten Durchschnitt. Gut die Hälfte der russischen Smartphone-Nutzer (55 Prozent) können sich ein Leben ohne den täglichen Begleiter nicht mehr vorstellen. Ein Großteil der russischen Smartphone-Nutzer (zwischen 53 und 54 Prozent) fühlt sich nach eigenen Angaben ohne Smartphone unwohl.

Emin Alijew, der Geschäftsführer von Criteo Russia, einer Werbeagentur mit Spezialisierung auf den Handel im Internet, spricht bereits von einem Wendepunkt in der Geschichte des Onlinehandels, an dem der Anteil der Einkäufe per mobilem Endgerät den der Einkäufe am Computer überholt.

Handelsvolumen könnte auf 36,2 Milliarden Euro anwachsen

Nach einer Schätzung des Beratungsunternehmens J’son & Partners Consulting wird das Handelsvolumen der Einkäufe mit einem mobilen Endgerät in Russland 2016 etwa zwei Billionen Rubel (umgerechnet etwa 29 Milliarden Euro) erreichen. Im folgenden Jahr könnte es sogar auf 2,5 Billionen Rubel (etwa 36,2 Milliarden Euro) anwachsen.