Markus Ederer ist neuer EU-Botschafter in Russland
Markus Ederer ist zum neuen Botschafter der Europäischen Union in Russland ernannt worden. Der aus Deutschland stammende Diplomat war zuvor Staatssekretär im Auswärtigen Amt. Er könnte für eine Verbesserung der Beziehungen zwischen der EU und Russland stehen.
Die Kopien der Ernennungsurkunde wurden Ederer am Montag von Alexej Meschkow, dem stellvertretenden Außenminister der Russischen Föderation, überreicht. Auf dem Posten des EU-Botschafters in Moskau löst der 59-Jährige den litauischen Ex-Außenminister Vygaudas Ušackas ab.
Ederer kann Russland-Erfahrungen nachweisen, da er als Referent an der Deutschen Botschaft in Moskau tätig war. Außerdem hatte er als Staatssekretär unter Außenminister Frank-Walter Steinmeier die Verhandlungen in Minsk zur Ukraine-Krise vorbereitet. Laut Süddeutscher Zeitung seien die Minsker Verträge für Ederer vielleicht der größte Erfolg seiner Laufbahn.
Seit der Diplomat 2005 Planungsstabschef im Auswärtigen Amt wurde, sei er eng mit Frank-Walter Steinmeier befreundet gewesen und von diesem geprägt worden: „Immer sachlich, immer freundlich, immer zurückhaltend“, schreibt die SZ. Zudem sei er ein Realist, der die Sicht des Gegenübers nicht ausblende.
Die EU verhandelt derzeit im Namen der Mitgliedsstaaten das rechtliche Regelwerk für die geplante Ostseepipeline Nord Stream 2. Dabei gibt es zunehmend Uneinigkeit zwischen den Mitgliedsstaaten. Die polnische Nachrichtenseite biznesalert.com ist der Auffassung, dass Ederer bei den Verhandlungen mit Russland deutsche Interessen vertreten werde und so zu einer Realisierung des Projekts beitragen könne.
Biographie des neuen Botschafters
Dr. Markus Ederer studierte von 1979 bis 1983 Rechtswissenschaften, Internationale Beziehungen und Südostasien-Studien an den Universitäten in Passau und Genf. Es folgte ein Studium der Rechtswissenschaften an der University of Miami mit dem Abschluss Master of Laws (LL.M.) und die Promotion zum Dr. jur. an der Universität Passau (1988).
Ederer begann seine Karriere im Auswärtigen Amt, als er 1990 persönlicher Referent des Staatsministers Helmut Schäfer wurde. Es folgte die Tätigkeit als Wirtschaftsreferent an der Deutschen Botschaft in Moskau. 1993 kehrte er nach Deutschland zurück und diente als Pressereferent, später als stellvertretender Sprecher des Auswärtigen Amts.
1999 zog der Diplomat nach Brüssel um, um dort den Posten als Kabinettschef des Sonderkoordinators für den Stabilitätspakt Südosteuropa anzutreten. Im April 2002 wurde er Unterabteilungsleiter im Bereich politische und wirtschaftliche Auswertung beim Bundesnachrichtendienst. Von 2005 bis 2010 war er Leiter des Planungsstabs im Auswärtigen Amt.
Titelbild: kremlin.ru