Matthias Warnig kauft Anteil an russischer IT-Firma

Russland: Matthias Warnig investiert in IT-Unternehmen

Der deutsche Manager Matthias Warnig hat einen Anteil von 1,8 Prozent am russischen IT-Unternehmen New Cloud Technologies (NOT) erworben. Dies berichtet Forbes Russia

Der langjährige Bekannte des russischen Präsidenten Wladimir Putin ist berühmt für sein Engagement im russischen Energiesektor. Nun investiert Matthias Warnig in den russischen IT-Bereich. Am 27. November hat er dem ehemaligen Vizepräsidenten von Rostelekom, Andrej Tscheglakow, einen Anteil von 1,8% an New Cloud Technologies (NOT) abgekauft. Die Zeitung Wedomosti bezeichnet die Moskauer Firma als „Microsoft-Konkurrenz“.

Im Jahr 2015 hat Tscheglakow 40% an NOT erworben und seither seinen Anteil schrittweise erhöht. Die Beteiligung Warnigs sei Teil der Geschäfts- und Produktentwicklung, erklärte das Unternehmen. Zu den Produkten zählt das Office-Paket „MyOffice“, das unter anderem Software für Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentationen und E-Mails umfasst.

Digitale Importsubstitution

Das NOT-Produkt ähnelt der Office-Lösung des US-amerikanischen IT-Unternehmens Microsoft. Als russisches Unternehmen spielt es eine große Rolle im Zuge der „digitalen Importsubstitution“. Seit Januar 2016 dürfen staatliche Stellen nur im Ausnahmefall ausländische Software kaufen. Nämlich dann, wenn es kein russisches Gegenstück gibt.

Laut des Ministeriums für Kommunikation werden bis 2019 mindestens 80% aller russischen Behörden auf inländische Software umsteigen. Bis Ende 2017 sollen mindestens 50% aller staatlichen Stellen russische Office-Software verwenden. Zudem sollen bis Jahresende mindestens 30% der Behörden inländische Betriebssysteme benutzen.

Das Transportministerium wechselt 2018 offenbar vollständig zum NOT-Produkt „MyOffice“. Bereits im August hat das Büro des Moskauer Bürgermeisters angekündigt, die E-Mail-Software „Microsoft Outlook“ durch die NOT-Lösung zu ersetzen. Auch die russischen Konzerne Rostelekom und Rostec haben Software der russischen Microsoft-Konkurrenz erworben.

Manager im Energiesektor

Von 2006 bis 2015 war Matthias Warnig Managing Director der Nord Stream AG. Nun überwacht er als CEO alle Angelegenheiten der geplanten Ostseepipeline Nord Stream 2. Der Ex-Stasi-Offizier sitzt in den Aufsichtsräten von Transneft und der VTB Bank. Zudem ist er Vize-Vorsitzender des Rosneft-Aufsichtsrats und Aufsichtsratschef von UC RUSAL. Darüber hinaus ist er Mitglied des Verwaltungsrats der GAZPROM Schweiz AG sowie der Gas Project Development Central Asia AG.

Titelbild
[toggle title=”Fotoquelle” open=”yes”]Titelbild: Matthias Warnig, Chief Executive Officer of Nord Stream 2 AG. © Alexandra Pauli