Russischer Bitcoin-Betrüger: USA verlangen Auslieferung

USA fordern Auslieferung eines russischen Bitcoin-Betrügers

Wegen eines mutmaßlichen Milliardenbetrugs beim Handel mit der Kryptowährung Bitcoin soll ein Russe an die USA ausgeliefert werden. Ebenso fordert Russland seine Überstellung.

Dem Russen Alexander V. wird vorgeworfen, die digitale Plattform BTC-e zum Tausch von Bitcoins betrieben und dabei Nutzer um rund 3,4 Milliarden Euro betrogen zu haben. Zudem beschuldigen die amerikanischen Behörden den Mann, für kriminelle Organisationen Geld gewaschen zu haben.

Ende Juli war der 37-Jährige mit einem internationalen Haftbefehl aus den USA während seines Urlaubs in Griechenland  festgenommen worden. Am gestrigen Mittwoch entschied ein Gericht in Thessaloniki, dass er ausgeliefert werden soll.

Griechische Medien berichteten, dass der Mann die Anschuldigungen vor Gericht zurückgewiesen hat. Er gab an, ausschließlich als Techniker für die Plattform gearbeitet zu haben und mittellos zu sein. Seine Festnahme fand jedoch in einem Luxushotel auf der griechischen Halbinsel Chalkidiki statt.

Die Anwälte des Russen kritisierten, dass die Zeugenaussagen zweier Mitarbeiter der amerikanischen Sicherheitsbehörde FBI mit Anschuldigungen gegen den Mann erst Monate nach der Ausstellung des internationalen Haftbefehls aufgenommen wurden.

Nicht nur die USA, auch Russland fordert die Überstellung des Mannes wegen anderer Betrugsvorwürfe. Ein Termin zu einer Anhörung in diesem Fall steht noch nicht fest. Die Anwälte von Alexander V. gaben bekannt, dass sie einem Auslieferungsantrag Russlands – anders als dem der USA – nicht widersprechen würden.

Der Angeklagte kann noch Berufung vor dem Obersten Gerichtshof Griechenlands einlegen.