Bund unterstützt Schnellstrecke Dresden-Prag

Eisenbahn-Schnellstrecke Dresden-Prag wird gebaut

Die Bundesregierung will den Bau der Eisenbahn-Schnellstrecke von Dresden nach Prag vorantreiben. Dies berichtet der MDR Sachsen.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und sein tschechischer Amtskollege Dan Tok haben am Freitag eine Absichtserklärung für den Bau der Eisenbahn-Schnellstrecke von Dresden nach Prag unterzeichnet. Im Bundesverkehrswegeplan, der den Bau von Straßen-, Schienen- und Wasserverbindungen festlegt, ist die Fertigstellung des Projekts von „potentieller Bedarf“ auf „vordringlich“ hochgestuft worden.

Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig (SPD) hofft auf rasche Umsetzung. „Wir können jetzt planen. Und es sollte auch so schnell wie möglich weitergehen“, sagte er am Samstag. Zugleich pochte er auf Umsetzung anderer Schienenprojekte, nämlich die Elektrifizierung der Strecken von Chemnitz nach Leipzig und von Dresden nach Görlitz.

Dazu sagte er: „Der Bund steht in der Pflicht, die Fehler der 90er Jahre wieder gut zu machen, als Sachsen – vor allem das Erzgebirge – vom Bahn-Fernverkehr weitestgehend abgekoppelt wurde.” Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) lobte die Pläne als „bedeutendes europäisches Verkehrsprojekt“ und „großen Erfolg für Sachsen“.

Kürzere Fahrtzeit von Sachsen nach Tschechien

Die Eisenbahn-Schnellstrecke soll die Fahrtzeit von derzeit etwa zwei Stunden und 15 Minuten auf etwa eine Stunde verringern. Die Länge der zu befahrenden Strecke würde sich um rund 50 km von heute etwa 200 km auf zukünftig etwa 150 km verkürzen. Auch zwei Tunnelröhren für Personen- und Güterzüge durch das Erzgebirge sind geplant, um das Elbtal von Lärm zu entlasten. Deutschland und Tschechien haben eine neue Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, um die Planungen zu koordinieren.

Das Geschwindigkeitslimit ist zunächst auf 200 bis 230 Kilometer pro Stunde festgesetzt. Damit könnte die Reisezeit ungefähr 50 Minuten betragen – schneller als die Autofahrt auf der A17. Der Bund soll sich mit knapp 1,3 Milliarden Euro an den Baukosten beteiligen. Etwa 40% könnten von der Europäischen Union bezahlt werden. Der Baustart ist frühestens 2028 zu erwarten. Die ersten Testzüge sollen erst 2035 rollen.