Russland baut Zugstrecke an der Ukraine vorbei
Die russische Eisenbahngesellschaft RZhD hat den Umbau einer Strecke nach Südrussland fertiggestellt. Mit der neuen Route soll die Fahrt durch ukrainisches Territorium vermieden werden. Dies berichtet die russische Nachrichtenagentur Interfax.
Bereits im nächsten Monat soll die Nutzung einer neuen Bahnstrecke in Russland beginnen, die eine alternative Route von Schurawka nach Millerowo ermöglicht. Ein Testzug hat den neuen Reiseweg erprobt. Bisher verlief die Route zwischen den beiden russischen Städten in den Regionen Rostow und Woronesch auch durch die ukrainische Region Luhansk.
Nach dem Bau der Umfahrungsmöglichkeit kann die russische Eisenbahn nun den Weg über das Gebiet des Nachbars vermeiden. Befürworter der Strecke heben die Reduzierung des Sicherheitsrisikos hervor, da mit der Region Luhansk auch ein Kriegsgebiet umfahren wird.
Der Bau der Strecke begann 2014 mit der Ukraine-Krise. Seit ihrem Ausbruch sind die beiden Länder im Streit und versuchen, sich unter anderem durch wirtschaftliche Maßnahmen gegenseitig zu schwächen. Aufgrund des anhaltenden Konflikts wird für die Zukunft eine erhöhte Nutzung der neuen Bahnstrecke erwartet.
Der russische Minister für Transport, Maxim Sokolow, verdeutlichte am vergangenen Montag die hinter dem Bau stehenden Wünsche nach Autarkie. So eröffne die neue Route eine Möglichkeit, sich von der ukrainischen Passage unabhängig zu machen.
Russische Eisenbahn sieht Schritt Richtung Zukunft
Die Russische Eisenbahn betonte den technischen Fortschritt, der mit dem Umbau einhergehe. Durch umfangreiche Ausgrabungen habe man die Höhenunterschiede auf der Strecke ausgleichen können. „Dem ist zu verdanken, dass die Verbindung ein neuer Teil der Hochgeschwindigkeits-Bahn werden wird, die Zentralrussland mit der Schwarzmeerküste verbindet“, erklärte das Unternehmen.
Mit der Bahn sollen Passagiere mit einer Geschwindigkeit von 140 bis zu 160 Kilometer pro Stunde reisen können.