Wirtschaftsnachrichten Russland am 22. Juni 2017

Wirtschaft in Russland am 22. Juni 2017

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Kryptogeld: Grafikkarten-Ausverkauf in Russland

In Moskau gibt es offenbar eine große Nachfrage nach Grafikkarten. Wie die Zeitung Wedomosti berichtet, sind zahlreiche Computergeschäfte ausverkauft.

Weltweit benötigen Computer-Nutzer die Rechenleistung von Grafikkarten zum Schürfen von Kryptowährungen wie Ether und Bitcoin. Auch in Moskau hat die Nachfrage zugenommen. Elektronik-Fachgeschäfte berichten über leere Lager, 10-tägige Lieferzeiten und Personen, die 600 Grafikkarten auf einmal kaufen wollen. Zu den beliebtesten Entwicklern zählen AMD und Nvidia.

Nach Angaben der Moskauer IT-Behörde ist der Durchschnittspreis pro Grafikkarte im Mai 2017 auf 17.040 Rubel (ca. 254 Euro) angestiegen. Im Januar lag der Wert noch bei 13.997 Rubel. Die Preise von einigen Mining-Grafikkarten sind von ca. 16.000 Rubel pro Karte (237 Euro) auf über 30.000 Rubel (446 Euro) angestiegen, berichtet ein Einzelhändler gegenüber Wedomosti.


Deutsche Bank in Russland plant Chef-Wechsel

Annett Viehweg räumt ihren Platz als Russland-Chefin der Deutschen Bank. Borislaw Iwanow-Blankenburg soll zum Nachfolger ernannt werden. Dies berichtet das Handelsblatt.

Laut Handelsblatt wird Viehweg die neue Leiterin der Schweizer Sberbank-Tochter. Sie hatte erst im Sommer 2016 Pawel Tepluchin als Russland-Chef der Deutschen Bank abgelöst. Diese Position soll nun der Leiter des Deutsche-Bank-Geschäfts in der Ukraine, Borislaw Iwanow-Blankenburg, übernehmen. Allerdings muss der Wechsel zunächst von der Zentralbank bestätigt werden.

Deshalb soll übergangsweise die Managerin Maria Tiphlowa als Chefin fungieren, schreibt das Handelsblatt. Weder Deutsche Bank noch Sberbank haben dazu eine Stellungnahme abgegeben. Die Deutsche Bank sieht sich in Russland mit einem Geldwäsche-Skandal konfrontiert, der Ende Januar 2017 mit einer Strafzahlung von knapp 600 Mio. Euro größtenteils beigelegt wurde.


VW will Exportanteil aus Russland erhöhen

Die russische VW-Tochter will den Export-Anteil der in Russland hergestellten Fahrzeuge von 10 Prozent auf 20 Prozent erhöhen. Dies berichtet das Branchenportal Autostat.

Laut Generaldirektor der Volkswagen Group Rus, Marcus Osegowitsch, soll die Effizienz des Geschäftsmodells in Russland erhöht werden. Deshalb will das Unternehmen den Anteil der Exporte von 10 Prozent (2016) auf 20 Prozent (2017) erhöhen. Betroffen ist u. a. der im eigenen Werk in Kaluga hergestellte Volkswagen Polo, der in die GUS und nach Mexiko exportiert wird.

Der Export-Anteil der im GAZ-Werk in Nischni Nowgorod produzierten leichten Nutzfahrzeuge der Modelle Škoda Yeti, Škoda Octavia und Volkswagen Jetta soll 25 Prozent betragen, schreibt Autostat. Der russische Automobilkonzern GAZ-Gruppe und VW haben zuletzt ihre Kooperation bis 2025 verlängert. Geplant sind u. a. Lieferungen von VW-Diesel-Motoren nach Russland.

Titelbild
[toggle title=”Fotoquelle” open=”yes”] Quelle: Sociopat, Asbest (city), Size changed to 1040x585px., CC BY-SA 3.0