Uli Hoeneß zeigt Verständnis für Krim-Anschluss

Uli Hoeneß: Russland ist nicht allein schuld an Krim-Krise

Uli Hoeneß hat sich auf einem Talk-Event in Düsseldorf überraschend zur politischen Lage in der Ostukraine geäußert. Der Präsident des FC Bayern München wies in dem Gespräch mit der Rheinischen Post dem Westen eine Mitschuld an der Krim-Krise zu.

Offenbar war Uli Hoeneß am Montagabend nicht nur nach Düsseldorf zum sogenannten Ständehaustreff gekommen, um über Fußball zu sprechen. Der immer wieder polarisierende Ex-Fußballer kam in seinem Gespräch mit dem RP-Chefredakteur Michael Brücker nicht umher, seiner politischen Meinung zur anhaltenden Krim-Krise Ausdruck zu verleihen: „Ich bin nicht der Meinung, dass da nur die Russen schuld waren, dass diese Krim-Geschichte passiert ist.“ Um seinen Punkt deutlich zu machen, adressierte er auch Bröcker selbst: “Wenn die Nato immer näher kommt, dann möchte ich mal hören, wie Sie reagieren.”

Lieber Kooperation statt Wirtschaftssanktionen

Dementsprechend zählt der Vereinsboss auch nicht zu den Befürwortern der vom Westen verhängten Sanktionen gegen Russland, zumindest nicht in deren momentanen Form: „Es wäre viel besser, wenn wir kooperieren würden.“ Hoeneß bedauert, dass die Beziehung zwischen Deutschland und der Großmacht im Osten derzeit unter erhöhter Spannung steht.

„Die Deutschen machen einen Riesenfehler, dass wir die Russen permanent attackieren“, warnte der 66-Jährige vor den rund 550 Gästen. Wenngleich er es für „nicht in Ordnung“ halte, „dass der Krieg passiert ist“, zeigte Hoeneß Verständnis für die Regierung in Moskau: „Ein Land wie Russland können Sie nicht so führen wie die Demokratie in Deutschland.“

Konflikt in der Ostukraine hält seit 2014 an

Im März 2014 hatte Russland den Anschluss der ukrainischen Schwarzmeerhalbinsel Krim vollzogen, nachdem diese von pro-russischen Truppen besetzt worden war. Die EU sowie die Vereinigten Staaten erkannten darin einen Völkerrechtsbruch Moskaus und verhängten mehrere Wirtschaftssanktionen gegen das Land.

Bis heute bekriegen sich pro-russische Separatisten, unter denen sich auch russische Soldaten befinden sollen, und die ukrainische Armee in den Regionen Donezk und Luhansk. Laut UN-Angaben sind bisher mehr als 10.000 Menschen bei dem Konflikt ums Leben gekommen.

Titelbild
Bildquelle: Harald BischoffUli Hoeneß im Münchner Rathaus bei einer Siegesfeier des FC-Bayern, Zuschnitt auf 1040x585px., CC BY-SA 3.0[/su_spoiler]