Tagesübersicht Russlandgeschäft: 06.01.2016

Coca-Cola zeichnet Krim ein, Investments in Russland-Tourismus und Privatmedizin in Russland – Tagesübersicht Russlandgeschäft 6.1.2016.

Willkommen zur Tagesübersicht Russlandgeschäft am Mittwoch, den 6. Januar 2016. Das sind am heutigen Dreikönigstag (in Deutschland) unsere Themen. Morgen wird übrigens in Russland das orthodoxe Weihnachtsfest gefeiert.

  • Coca-Cola mit unfreiwilligem Krim-Statement,
  • Große Investments in Russlands Tourismus-Infrastruktur,
  • Privatmedizin in Russland wird populärer.

Coca-Cola mit unfreiwilligem Krim-Statement

Auf einer Karte, die Coca-Cola auf seiner Seite in dem russischen Sozialnetzwerk „VKontakte“ postete, war die Krim als Teil des russischen Territoriums eingezeichnet.

Hat also eines der amerikanischsten Unternehmen seine Russland-Politik geändert?

Nein. Die Zentrale erklärte, die Änderung sei ohne Zustimmung des Unternehmens gemacht worden. „Das Team des russischen Coca-Cola-Ablegers hat eine stilisierte Karte von Russland bei seiner Weihnachts-Kampagne verwendet. Die Agentur, die die Karte entwickelt hat, hat sie später ohne unser Wissen und Absprache verändert“, hieß es dazu vom Unternehmen.

Die Agentur entschuldigte sich umgehend und betonte, sie wollten damit keine politische Position einnehmen.

Coca-Cola VK Krim
Der Streitpunkt: das VK-Posting von Coca-Cola mit der Krim.

Im ursprüngliche Beitrag auf VK fehlte neben der Krim auch Kaliningrad. Deswegen gab es Beschwerden der Nutzer und das Bild wurde mit den entsprechenden Änderungen erneut veröffentlicht.

Das Posting hatte für Proteste bei ukrainischen Politikern gesorgt. Auch die Botschaft der Ukraine in den USA hat sich über die Veröffentlichung beschwert. Die Aktion von Coca-Cola stehe „im Widerspruch zu der Politik der Vereinigten Staaten und der Weltgemeinschaft und sind nicht akzeptabel“, heißt es in der Erklärung, wie RBC berichtet.


Große Investments in Russlands Tourismus-Infrastruktur

Russland baut seinen Tourismus auf. Das ist zwar auch aus der Not entstanden – der abgestürzte Rubel macht Ziele im Ausland teurer und die beliebten Urlaubsländer Ägypten und Türkei dürfen russische Fluglinien nicht mehr anfliegen – aber die Nachfrage nach inländischen Reisen ist zuletzt deutlich gestiegen.

Das Land investiert schon länger in seine Infrastruktur. Im Zuge des Föderalen Zielprogramms für die Entwicklung des Tourismus seien seit 2011 mehr als 695,7 Millionen Dollar geflossen, sagte Chef der russischen Tourismusbehörde Oleg Safonov gegenüber der Nachrichtenagentur TASS.

Im Jahr 2015 hätten 26 Regionen sich daran beteiligt. Für dieses Jahr planten 17 weitere ihre Teilnahme.

Die Anforderungen der Regionen für weitere Investments schätze man auf 35 Milliarden Rubel (477,2 Millionen Dollar), fügte Safonov hinzu.


Privatmedizin in Russland wird populärer

Der russische Markt für private Gesundheitsleistungen wächst, berichtet Germany Trade and Invest (GTAI). Der Umfang privat erbrachter Gesundheitsleistungen sei um 24 Prozent gestiegen. Seien es 2013 noch 358,5 Milliarden Rubel (5,2 Milliarden Euro) gewesen, ist der Umfang 2014 auf 445,2 Milliarden Rubel (6,4 Milliarden Euro) angestiegen. Insgesamt besuchten allerdings nur acht Prozent der russischen Bürger private Kliniken.

Doch das Ergebnis einer 2015 von Ernst & Young Russia durchgeführten Befragung unter privaten Kliniken in Russland kommt zu dem Schluss, dass es eine starke Zunahme der Behandlungszahlen gegeben habe. Von zwanzig der größten privaten Klinikketten und Krankenhäusern in Russland verzeichnete fast die Hälfte (44 Prozent) eine rasante Zunahme der Behandlungszahlen im Jahr 2014. Nur bei 20 Prozent der Einrichtungen waren die Patientenzahlen rückläufig. Privatkliniken verzeichneten laut E&Y 2014 einen Patientenzuwachs von 25 bis 30 Prozent.

Mehr lesen Sie in dem ausführlichen Artikel hier bei GTAI.