Russland: Trend zu minderjährigen Beschäftigten

Seit Juni dürfen in Russland Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren beschäftigt werden, wenn ihre Eltern dem zustimmen. Zuvor war dafür auch noch eine Erlaubnis der Jugendämter nötig. Zahlreiche Unternehmen nutzen die neue Gesetzeslage und rekrutieren Minderjährige, berichtet die Wirtschaftszeitung Vedomosti. Als Beispiele führt das Blatt den Onlinehändler Ozon an, der 16- und 17-Jährige in seinen Darkstores arbeiten lässt, also in den Lebensmittel-Warenlagern in den Stadtvierteln. Die Arbeitszeit der Jugendlichen sei auf vier Stunden pro Tag begrenzt, ansonsten würden sie wie erwachsene Arbeiter behandelt und bezahlt. Ähnlich verfahre auch Konkurrent Wildberries. Laut dem Stellenportal HeadHunter hat sich das Angebot von Stellen für Minderjährige diesen Sommer gegenüber dem Vorjahr auf 10.100 fast verfünffacht. In einer Umfrage für Vedomosti befürworteten drei Viertel der Arbeitgeber die Beschäftigung von Minderjährigen. Allerdings gaben ebenfalls drei Viertel der befragten Unternehmen an, selbst zurzeit keine Minderjährigen zu beschäftigen. Gut die Hälfte will das auch künftig nicht tun. Quelle: Vedomosti (RU)

Diese Meldung stammt aus dem Morgentelegramm der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer. Das Morgentelegramm ist ein exklusiver Handelskammer-Newsletter mit einer kurzen Nachrichtenübersicht zur Wirtschaft in Russland.

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