John McCain fordert Entzug der Fußball-WM

Nach Olympia-Aus für Russland: US-Senator John McCain fordert Entzug der Fußball-WM 2018

Viele Politiker in den USA begrüßen die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Russland von den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang auszuschließen. Nun fordert US-Senator John McCain auch den Entzug der Fußball-WM, berichtet der US-Radiosender ktar.com.

Laut des Republikaners John McCain sei der Ausschluss Russlands „ein willkommener Schritt“, um die Regierung des russischen Präsidenten Wladimir Putin „für ihren Dopingplan zur Verantwortung zu ziehen“. Das Olympia-Aus könne als „wichtige Botschaft an Putins Russland“ verstanden werden. Um Mitglied einer internationalen Gemeinschaft zu sein, müssten „Regeln, Normen und Standards“ eingehalten werden. „Weniger“ werde „nicht toleriert“, erklärte der einflussreiche Senator von Arizona.

Die US-Antidopingagentur (Usada) begrüßte die Entscheidung des IOC als „bedeutenden Sieg“. Das Komitee habe bei seiner Entscheidung „auf die gehört, die am wichtigsten sind“, erklärte Usada-Chef Travis Tygart. Im ZDF-Morgenmagazin hatte er zudem gefordert, Russland angesichts der Olympia-Sperre auch vom Fußball-Heimturnier auszuschließen.

Fifa-Chef Infantino zeigt sich unbeeindruckt

McCain forderte den Fußballverband FIFA dazu auf, Konsequenzen aus der Entscheidung des IOC zu ziehen: „Die Fifa sollte die IOC-Entscheidung zu der Liste für Gründe hinzufügen, die Weltmeisterschaft 2018 nicht in Russland auszutragen.“

Doch wie Zeit Online berichtet, zeigt sich Fifa-Boss Gianni Infantino unbeeindruckt. WM-Cheforganisator Witali Mutko darf trotz aktenkundiger Beteiligung am Staatsdoping bei den Winterspielen 2014 die Fußball-WM im Sommer planen. Das Olympia-Aus habe „keinen Einfluss auf die Vorbereitungen für die Fifa-Fußballweltmeisterschaft 2018, da wir weiterhin daran arbeiten, die bestmögliche Veranstaltung zu liefern“, erklärte Infantinos Sprecher.

Olympischer Sportbund und DFB fordern Konsequenzen

Laut Alfons Hörmann, Präsident des deutschen Olympischen Sportbunds, wird die Entscheidung des IOC aufmerksam von der Fifa verfolgt. Er gehe davon aus, dass „die Drähte glühen“. Für ihn sei es schwer vorstellbar, dass „der auf olympischem Boden nicht mehr willkommen ist, eine prägende und entscheidende Rolle bei der Fußball-Weltmeisterschaft spielt“. Alles andere wäre ein verhängnisvolles Signal an den Weltsport, so Hörmann.

DFB-Präsident Reinhard Grindel forderte eine Neuausrichtung der Fifa-Politik in Dopingfragen. „Ich kann mich nur wiederholen, dass die Dopingproben außerhalb Russlands in der kompletten Kontrolle der Weltdopingagentur vorgenommen werden müssen, außerhalb des Einflussbereichs von Fifa und Russland“, erklärte er kurz vor dem IOC-Urteil. Er könne nicht verstehen, weshalb Fifa-Chef Gianni Infantino „nicht bereit“ sei, diesen Weg zu gehen.