Großdemonstration in Russland gegen Rentenreform
Zehntausende Russen haben am Samstag gegen die geplante Rentenreform protestiert. Das Rentenalter soll bis 2034 für Männer von 60 auf 65 Jahre und für Frauen von 55 auf 63 Jahre erhöht werden.
Derzeit leben in Russland rund 46 Mio. Rentner. Dies entspricht etwa 32% der Bevölkerung. Nach Angaben der staatlichen Statistikbehörde Rosstat betrug die Durchschnittsrente im Jahr 2017 umgerechnet rund 182 Euro. Laut des unabhängigen Meinungsforschungsinstituts Lewada-Zentrum lehnen 90% der Russen die Reform ab. Eine Petition, die von einem Dachverband der Gewerkschaften initiiert wurde, brachte bis zum jetzigen Zeitpunkt ca. 2,9 Mio. Unterschriften zusammen. Kritiker der Reform bemängeln, dass in vielen Regionen das neue Rentenalter unter der durchschnittlichen Lebenserwartung liegt. Viele fürchten, den Beginn ihrer Rente nicht zu überleben. Präsident Wladimir Putin erklärte nach langem Schweigen, dass ihm die Reform nicht gefalle. Dennoch sei sie notwendig, da schon heute „auf 5 Pensionäre 6 Arbeitnehmer“ kämen. Die Anzahl werde weiterhin steigen, und dann drohe das System zu platzen, so Putin.