Elektrohandel in China

Was deutsche Unternehmen vom größten Elektromarkt der Welt lernen können

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Damit Sie diesen Artikel lesen können, erhalten wir von diesem Partner eine Provision: Innerhalb von weniger als zwei Jahrzehnten entwickelte sich die Elektroindustrie in China zum weltweit größten Markt der Branche. Bereits im Jahr 2006 überholte das Land die USA, die bis dahin die Spitzenposition eingenommen hatte. Der Markt wuchs sogar so weit, dass er alleine den gemeinsamen Wert der fünf größten globalen Märkte übertraf.

2013 wurde das Marktvolumen in China auf 1.293 Mrd. Euro geschätzt, während es auf internationaler Ebene etwa 3.703 Mrd. Euro betrug. Die USA verzeichnete im Gegensatz dazu im selben Jahr einen Wert von 540 Mrd. Euro, Japan 304 Mrd. Euro, Südkorea 170 Mrd. Euro und Deutschland 106 Mrd. Euro. Der Anteil Chinas betrug 34.9 %, der deutsche Markt nur 2,9 Prozent.

Coronavirus erschwerte weltweit die Produktion

Als das Coronavirus den weltweiten Import- und Export beeinflusste, litt auch der Export elektrischer Produkte aus China. Schon im Februar 2020 fiel die Zahl der Importe nach Deutschland um 4,2 Prozent auf 14,1 Milliarden Euro im Vergleich zum Jahr zuvor. Laut Dr. Andreas Gontermann, ZVEI-Chefvolkswirt, deutet dies auf Probleme hin, die bei der weltweiten Lieferung bereits zu diesem Zeitpunkt entstanden sind.

Bei den Exporten aus Deutschland war im Februar hingegen noch eine leichte Steigerung zu bemerken. Das Volumen betrug 16,7 Milliarden Euro: ein Wert, der etwa 0,8 Prozent über dem des vorherigen Monats lag.

„Hier dürften sich bereits Schwierigkeiten bei ausländischen Lieferanten bemerkbar gemacht haben, die bereits früher von der Corona-Pandemie getroffen worden sind als Deutschland“, erklärte Gontermann.

Engpässe und ein Weg aus der Krise

Wie die Tagesschau im März 2020 berichtete, litt China unter einem mehrwöchigem Ausfall der Produktion. Die Rede war von „Lieferengpässen und steigenden Fertigungskosten“, auf die sich die Industrie vorbereitete. Laut Gontermann sei China der „mit Abstand größte ausländische Lieferant für den deutschen Elektromarkt”.

Doch China schaffte es, sich von den Auswirkungen der Pandemie zu erholen und verzeichnete branchenweit bei den weltweiten Exporten im Jahr 2020 sogar ein Plus von 3,5 Prozent. Aljazeera berichtete, dass das Exportvolumen des Landes im Februar 2021 den höchsten Anstieg in mehr als zwei Jahrzehnten erzielen konnte. Vor allem die Ausfuhr von Elektroprodukten und Textilien hatte einen positiven Einfluss auf die Höhe der ausgehenden Lieferungen. Auch der Import nach China zeigte Verbesserungen nach den Folgen des Coronavirus.

Was deutsche Unternehmen lernen können

Doch was kann Deutschland von China lernen? Laut Isabelle Peters ist China vor allem in der Digitalisierung Deutschland voraus. Elektrotechnik-Unternehmen, die oft eine Reihe hochwertiger Produkte wie Mikrometer anbieten, die in einigen Fällen sogar qualitativ hochwertiger sind, müssen in der Digitalisierung ordentlich nachrüsten, um im Welthandel relevant zu bleiben. Künstliche Intelligenz und auch Robotik rückt weltweit immer mehr in den Mittelpunkt. Ein Beispiel ist die Fuji Corporation, die ihren Sitz in Japan hat und immer mehr in die Entwicklung von autonomer Robotik investiert. Auch der deutsche Zweig der Marke macht in den Bereichen Automatisierung und Digitalisierung in der Elektronikfertigung Fortschritte.

Zusammengefasst bietet die rasante Steigerung und die Erholung des Markts in China Unternehmen auf der ganzen Welt die Möglichkeit, von der Erfolgsgeschichte des Landes zu lernen.

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Titelbild: Pixabay.com