Mehr Russischer Atomstrom

Neue Investitionen in die Kernkraft geplant

Russland investiert weiter in den Atomstromsektor: Medienberichten zufolge plant die Regierung, ihr Programm zur Entwicklung neuer Nukleartechnologien bis 2030 zu verlängern. Gleichzeitig sollen die Mittel um 60 Prozent auf rund 552 Milliarden Rubel aufgestockt, und weitere 119 Milliarden aus dem Haushalt bereitgestellt werden.

Das Programm der staatlichen Atomkraftbehörde Rosatom sieht umfassende Neuerungen vor: der Bau von zwei Reaktorblöcken im Gebiet Kursk, eines Testreaktors, einer Reihe kleiner Kernkraftwerke sowie Forschung zu dem System geschlossener Kernkraftkreisläufe.

Wie die Zeitung Kommersant berichtete, erwarteten Analysten die Programmverlängerung und Neuinvestitionen: die erfolgreiche Vermarktung russischer Kernkraft auf dem Weltmarkt durch Rosatom hänge davon ab. Rosatom-Chef Alexej Lichatschow bekräftigte, dass weitere 119,1 Mrd. Rubel aus dem Haushalt für das Programm bis 2024 bereitgestellt werden müssten. Ein beträchtlicher Teil der Mittel werde für die Entwicklung von Fusionstechnologien verwendet. “Wir arbeiten jetzt mit der Regierung an einem Plan, um die Finanzierung unseres umfassenden Programms auszuweiten und es bis 2030 zu verlängern”, sagte Lichatschow am 29. Juli in einer Videobotschaft an die Beschäftigten der Atomindustrie.

In der Erläuterung zu dem Projekt heißt es, dass eine Aufstockung der Mittel erforderlich sei, um Referenzkraftwerke für weitere Exporte ins Ausland zu schaffen. Insbesondere will der Staatskonzern bis 2030 mit einem Anteil von mindestens 20 Prozent eine führende Position auf dem Weltmarkt für kleine Kernkraftwerke einnehmen. Allerdings muss Rosatom zusammen mit dem russischen Außenministerium noch die Unterstützung auf internationaler Ebene gewinnen und die Bestätigung erhalten, dass die Kernenergie als Instrument zur Bekämpfung des Klimawandels anerkannt werden kann.

Quelle: Kommersant

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