Autoverleiher Hertz verlässt Russland

Autoverleiher Hertz verlässt russischen Markt

Das US-amerikanische Mietwagen-Unternehmen Hertz zieht sich nach 20 Jahren aus Russland zurück. Darüber berichtet die Nachrichtenagentur RNS

Der Master-Franchise-Nehmer ZAO Richmont Transport Services, der in Russland Fahrzeuge unter dem Markennamen Hertz verleiht, verlässt den russischen Markt. Dies berichtet eine anonyme Quelle gegenüber RNS. Die Firma ist eine Tochtergesellschaft des US-amerikanischen Investment-Unternehmens Richmont Holdings, das auf Verbrauchsgüter spezialisiert ist.

Laut Wedomosti will die russische Tochter vor einem Arbitragegericht in Moskau Insolvenz anmelden. Offenbar ist der Konkurrenzdruck durch das wachsende Carsharing-Angebot zu hoch geworden. Russische Internet-Nutzer können nun keine Autos mehr auf der Website buchen. Laut einem Mitarbeiter werde der Rückzug jedoch kaum Einfluss auf den Markt haben.

Reingewinn um 60% gesunken

Das erste Hertz-Büro eröffnete 1996 in Moskau. 2017 umfasste das Angebot 1.500 Fahrzeuge in 20 Städten. Der günstigste Tarif in Moskau betrug 1.800 Rubel pro Tag (ca. 25,80 Euro). Laut dem Marktforscher Spark ist der Umsatz in 2016 um 11,5% auf 504 Mio. Rubel (ca. 7,22 Mio. Euro) gefallen. Der Reingewinn ist sogar um 60% auf 43.000 Rubel (ca. 616 Euro) eingebrochen.

Laut dem stellvertretenden Generaldirektor des Carsharing-Unternehmens Delimobil, Stanislaw Groschow, habe der traditionelle Mietwagen-Verleih rund 70% der Kunden an die Carsharing-Branche verloren. Lediglich Geschäftskunden seien an Fahrzeugen für Dienstreisen interessiert gewesen. Immerhin erlaube der traditionelle Autoverleih, auch in andere Städte zu fahren.

Titelbild
[toggle title=”Fotoquelle” open=”yes”]Michael Gray, Hertz Rental Car Counter, Size changed to 1040×585 px. CC BY-SA 2.0