Russland will Goldproduktion bis 2025 verdoppeln

Russland will Goldabbau bis 2025 verdoppeln

Derzeit gilt Russland nach Australien und China als drittgrößter Goldhersteller der Welt. Nun will das Land auf Rang 2 aufsteigen. Dies berichtet die Wirtschaftszeitung Wedomosti.

Nach Angaben von Metals Focus produzierte Russland 2017 rund 8,8 Millionen Unzen Gold. Der Anteil an der weltweiten Herstellung beträgt etwa 8,3%. Doch das Land will in Zukunft aufstocken. Aufgrund der Erschließung neuer Quellen soll die Goldherstellung in Russland bis 2025 mindestens um das 1,5-fache bzw. um 4,94 Millionen Unzen ansteigen. Dies erklärte Michail Leskow, Vize-Generaldirektor des russischen Instituts für Geotechnologie.

Damit könnte Russland an China vorbeiziehen und zum zweigrößten Goldproduzenten der Welt aufsteigen. Leskow zufolge gibt es in China einen rückläufigen Trend: 2017 sank der Abbau gegenüber dem Vorjahr um 7,4% auf 13,8 Millionen Unzen.

Der russische Bergbau- und Metallurgiekonzern Polyus Gold plant laut Wedomosti, seine Goldproduktion 2018 um 11,6% anzuheben. Auch das russische Unternehmen Polymetal will den Abbau um 8,4% verstärken. Der Konzern GV Gold plant sogar ein Plus von 28,8%. Auch 2019 rechnen Experten mit einem weiteren Anstieg.

Weltweite Nachfrage nach Gold bleibt stabil

Laut Andrej Lobasow, Experte des Investitionsunternehmens Aton Capital, wird die Nachfrage nach Gold in den nächsten Jahren kaum sinken. Die russische Zentralbank und chinesische Staatskonzerne würden alle Goldüberschüsse vom Markt verdrängen. Zudem sei die weltweite Produktion aufgrund weniger Neuentdeckungen auf dem Sinkflug.

Nach Einschätzungen von Metals Focus könnten die Goldpreise 2018 um 11,5% auf 1.450 Dollar pro Unze wachsen. Die Marktpreise würden wegen der Instabilität der Börse, Währungskursschwankungen sowie wegen des „schwindenden Optimismus über die Weltwirtschaft“ anziehen.

„Es ist sehr schwierig, den Goldpreis vorherzusagen. Er wird von einer großen Anzahl an Faktoren und in hohem Maße von der geopolitischen Situation beeinflusst“, erklärte ein Vertreter von Polymetal. Derzeit sei die Situation sehr günstig für Goldhersteller. Hinzu komme eine steigende Nachfrage der Schmuckindustrie, sagte Aton-Experte Lobasow. Dort stieg der Goldverbrauch 2017 um 7%. 2018 könnte er laut Prognosen um 2% wachsen.

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