Online und Mobile Payment in Russland – ein Überblick
Bargeld verliert im größten Land der Erde rapide an Bedeutung: Diese Alternativen benutzen die Russen.
Das weltweite Phänomen von modernen Zahlungsoptionen macht auch in Russland nicht Halt. Speziell in den Jahren 2010 bis 2018 erlebte die Nutzung von Kreditkarten einen Höhenflug. Von anfänglich etwa 6 Transaktionen stieg die Anzahl auf über 170 pro Person und Jahr an. Bargeld verliert auch unter den russischen Bürgern rapide an Bedeutung.
Die Offenheit der Russen gegenüber zeitgenössischen Technologien hört hier allerdings nicht auf. In Sachen Online-Handel und ähnlichen Fortschritten kann das größte Lande der Welt im direkten Vergleich einen großen Marktanteil vorweisen. Diese Entwicklung innerhalb des Landes macht sich vor allem in aktuellen Krisenzeiten bemerkt und auch bezahlt.
E-Wallets liegen im Trend
Eine elektronische Brieftasche, die auf Guthabenbasis funktioniert – dieses Modell gehört in Russland zu den beliebtesten Tools für mobile Transaktionen bzw. Zahlungen im Internet. Bereits vor zwei Jahren wurde im Rahmen einer Umfrage bestätigt, dass es sich hier um das bevorzugte Mittel für elektronische Zahlungen handelt. Über 70 Prozent der russischen Bevölkerung nutzt die “E-Wallet” einer der zahlreichen, verfügbaren Anbieter.
Die bevorzugten Einsatzmöglichkeiten sind breit gefächert. In den meisten Fällen nutzen russische Staatsbürger ihre elektronische Geldbörse für das Einkaufen in Online-Shops. Der virtuelle Transfer von Geld und der Konsum von digitalem Content stehen dabei ebenfalls hoch im Kurs.
In diesem Zusammenhang stellt der heimische Anbieter “Yandex” den wohl wichtigsten Vertreter dar. Bestätigt wurde dies unter Anderem durch ein 1,5 faches Wachstum des Marktanteils im Jahr 2018. Ebenfalls hohe Beliebtheit genießen der weltweite Marktführer “Paypal” und der aus Moskau stammende Anbieter “Webmoney”.
Online-Banking findet ebenfalls Anklang in der Bevölkerung
Online-Banking gehört auch in Russland mittlerweile zum Alltag. Viele Unternehmen ermöglichen Staatsbürgern einen deutlich flexibleren Umgang mit ihrem Geld. Der wichtigste Anbieter ist eindeutig Sberbank Online – sowohl in Sachen Online-Banking als auch Internetzahlungen allgemein besitzt dieses Unternehmen den gegenwärtig größten Marktanteil Russlands. Trotz deutlich geringerer Flächendeckung finden auch “VTB” und “Alfa Click” einen signifikanten Anklang innerhalb der Bevölkerung.
Online-Shopping besitzt hier jedoch nicht die höchste Priorität. Finanzielle Verpflichtungen wie Telefonverträge oder Wohnleistungen werden damit häufiger abgedeckt. Zusätzlich zum mobilen Geldtransfer wird diese Methode interessanterweise auch gerne zur Tilgung von Verkehrsstrafen oder Steuern genutzt.
Kontaktlose Zahlungen werden häufiger eingesetzt
Zusätzlich zum Online-Handel nutzen die Bürger Russlands auch in Geschäften jene Vorteile, die Transaktionen wesentlich vereinfachen. Besonders hoch im Kurs sind dabei die Mobile-Paying-Angebote von “Apple” und “Google”. Dass russische Bürger und andere Bewohner der Welt davon begeistert sind, ist aufgrund gesammelter Infos von fitformoney.de bei weitem kein Zufall. “Dank der Unterstützung von “Apple Pay” und “Google Pay” können Transaktionen in Geschäften künftig schneller abgewickelt werden. Anstelle einer PIN-Eingabe übernimmt eine Finger- oder Gesichtserkennung auf dem Smartphone jenen Vorgang. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass keine Zusatzkosten anfallen.”
Diese Methode kommt insbesondere bei jüngeren Menschen der Bevölkerung großräumig an. In der Altersgruppe 18-24 sind beide Apps auf jeweils einem Viertel aller Smartphones oder Tablets installiert. Bei Bewohnern zwischen 45 und 55 Jahren besitzt das Angebot von Google sogar einen Marktanteil von knapp 10 Prozent.
Nennenswert ist in diesem Zusammenhang auch der Anbieter “Samsung Pay”, welcher allerdings nur etwa die Hälfte des Marktanteils der größten Konkurrenten vorweisen kann. Auch der Smartwatch-Hersteller “Garmin” verfügt über einen mobilen Zahlungsdienst – das Interesse an der russischen Gesamtbevölkerung beläuft sich allerdings nur auf 2 Prozent.
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