Lesetipp: „Die Chinesen. Psychogramm einer Weltmacht“

Lesetipp: „Die Chinesen. Psychogramm einer Weltmacht“ von Stefan Baron und Guangyan Yin-Baron

Ab sofort stellt Ihnen Ostexperte.de regelmäßig ausgewählte Bücher und andere Produkte zu Russland, China und Eurasien vor. Unser heutiger Lesetipp ist „Die Chinesen. Psychogramm einer Weltmacht“ von Stefan Baron und Guangyan Yin-Baron. Exklusiv für Ostexperte.de-Leser veröffentlichen wir einen Auszug aus dem Buch.


Psychogramm einer Weltmacht

Die Chinesen - Stefan Baron
Stefan Baron & Guangyan Yin-Baron – “Die Chinesen. Psychogramm einer Weltmacht” im Ostexperte.de-Shop kaufen

Ein Auszug aus dem Klappentext:

China bestimmt immer stärker die Geschicke der Welt – mit weitreichenden Folgen auch für unser ganz persönliches Wohlergehen. Dennoch sind die Chinesen den meisten von uns ein Rätsel geblieben. Dieser gefährlichen Unkenntnis machen Stefan Baron und Guangyan Yin-Baron ein Ende. Ihr auf jahrzehntelangen eigenen Erfahrungen sowie einschlägigen wissenschaftlichen Erkenntnissen basierendes Buch bietet einen einzigartigen Einblick nicht nur in das Denken und Fühlen der Chinesen, sondern auch in deren ökonomische und geopolitische Ambitionen. Dadurch wird es dem Leser möglich, sowohl die gesamte Tragweite der Herausforderung zu erfassen, die Chinas Aufstieg an die Weltspitze für uns mit sich bringt, als auch die richtigen Antworten darauf zu finden. Das deutschchinesische Autorenpaar sieht dabei nicht nur Risiken, sondern auch Chacen. Mit einer klugen Fernostpolitik nach dem Vorbild der einstigen Ostpolitik könnte gerade auch Deutschland zu einer gerechteren und friedlicheren Weltordnung beitragen.

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Leseprobe: Die chinesische Herausforderung

Weltgeschichte ist nicht zuletzt, vielleicht sogar vor allem, die Geschichte großer Kulturen. Die vergangenen beiden Jahrhunderte und besonders die zurückliegenden Jahrzehnte der Globalisierung wurden entscheidend von der westlichen, christlich-abendländischen Kultur geprägt.

Im 21. Jahrhundert wird diese jedoch nicht mehr die Richtschnur sein, an der sich alle mehr oder weniger orientieren. Die Welt wird zunehmend multipolar. Vor 20 Jahren stellten die in der Gruppe der G-7 zusammengeschlossenen großen westlichen Industriestaaten plus Japan noch 44 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung (in Kaufkraft gemessen). Heute sind es nur noch etwa 30 Prozent. Gleichzeitig hat der Anteil der sogenannten BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) von 18 auf über 30 Prozent zugenommen.

„Die ökonomischen und politischen Gewichte haben sich von Nord nach Süd und mehr noch von West nach Ost verschoben und verschieben sich weiter. Die Globalisierung frisst ihre Kinder. Der Schwerpunkt der Weltpolitik verlagert sich vom Abendland (zurück) nach Eurasien und vom atlantischen in den pazifischen Raum.

Eine zentrale Rolle spielt dabei China, das volkreichste Land der Erde. In den vergangenen vier Jahrzehnten ist das »Reich der Mitte« (Zhongguo), wie es sich selbst nennt, von einem der ärmsten Entwicklungsländer zur größten Handelsnation und nach Kaufkraft gemessen bereits auch größten Volkswirtschaft der Erde aufgestiegen, zu einer Weltmacht, die an Bedeutung nur noch von den USA übertroffen wird. Trotz zuletzt deutlich geringerer Dynamik entfallen auf das Land rund 40 Prozent des Wachstums der globalen Wirtschaft. Somit ist bereits jetzt das Wohlergehen der gesamten Menschheit eng mit dem des fernöstlichen Riesenreichs verknüpft. Und in der Zukunft wird dies noch mehr der Fall sein.

China ist in seiner Entwicklung an einer entscheidenden Schwelle angekommen: Gelingt es ihm, über sie hinwegzukommen, seine Wirtschaft tiefgreifend umzustrukturieren und auf das Niveau führender Industriestaaten anzuheben? Oder scheitert es daran, wie schon so viele andere Länder vor ihm, bricht die einzigartige Erfolgsgeschichte ab und die Wirtschaft stagniert bzw. verfällt oder kollabiert sogar?

Eng verbunden damit ist auch die Frage, welchen politischen Weg China künftig gehen wird. Bleibt es bei dem autoritären Herrschaftssystem, verhärtet sich dieses vielleicht sogar, oder nimmt es allmählich weichere Formen an und ist eines nicht allzu fernen Tages womöglich eine demokratische Verfassung denkbar? Und nicht zuletzt: Welche geopolitischen Ambitionen hegt die Führung in Peking? Strebt sie für das Land die Vorherrschaft in Asien an oder will sie sogar den Platz der USA als Welt-Hegemon einnehmen und eine eigene Weltordnung etablieren?

Wegen Chinas schon heute enormen wirtschaftlichen und politischen Gewichts und seiner tiefen Verflechtung in die internationale Arbeitsteilung sind diese Fragen für die gesamte Welt und nicht zuletzt für Deutschland von größter Bedeutung. David Shambaugh, renommierter Politik-Professor an der George Washington Universität, betrachtet die künftige Entwicklung Chinas als »die wichtigste Frage der Weltpolitik«. Auf dem Spiel steht dabei nicht nur unser Wohlstand, sondern auch unsere Identität – und der Weltfrieden. Hierzulande bisher weithin unbeachtet ist zwischen den USA und China seit Jahren ein geopolitischer Wettbewerb im Gange, den Liu Mingfu, ehemals Dozent an der Nationalen Verteidigungsuniversität in Peking, als das »größte globale Machtspiel der Menschheitsgeschichte« bezeichnet.


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