ChatGPT blamiert Russische Universität

Ein Student der Russischen Staatlichen Geisteswissenschaftlichen Universität (RGGU) hat die renommierte Moskauer Hochschule mit Hilfe des Chatbots ChatGPT bloßgestellt. Das Textprogramm des auf künstliche Intelligenz spezialisierten US-Unternehmens OpenAI sorgt weltweit für Begeisterung, weil es anscheinend auf jede Frage und Aufgabe eine Antwort weiß – auch auf Russisch. Mitte Januar beauftragte der RGGU-Student Alexander Schdanow ChatGPT mit dem Verfassen seiner Bachelorarbeit. Mithilfe der Software vollendete er das 60-seitige Werk in nur 23 Stunden, wovon ein großer Teil im Redigieren des computer-generierten Texts bestand. Weder die automatisierte Plagiatskontrolle noch die Prüfer erkannten die nur künstliche Intelligenz, Schadow kam mit einem „Ausreichend“ durch. Nun zieht die RGGU aus dem Fall Konsequenzen. Sie fordert gegenüber der Presse ein Verbot von ChatGPT in Bildungseinrichtungen, außerdem möchte sie Instrumente entwickeln, die menschliche Gedankengänge von maschinellen unterscheiden helfen. Schließlich will sie künftig ihren Studenten originellere Aufgaben stellen, die nicht so leicht von Computern zu lösen sind. Ob Schdanow seinen Abschluss behalten darf, ist noch offen. Quelle: RBC (RU), Kommersant (RU)

Diese Meldung stammt aus dem Morgentelegramm der AHK Russland. Das Morgentelegramm ist ein exklusiver AHK-Newsletter mit einer kurzen Nachrichtenübersicht zur Wirtschaft in Russland.

 

Titelbild
Gebäude der Russischen Staatlichen Geisteswissenschaftlichen Universität in Moskau. Quelle: smith371 / Shutterstock.com