Bierproduktion in Russland unerwartet gestiegen

Im ersten Quartal 2016 stieg die Bierproduktion in Russland unerwartet an. 1,57 Milliarden Liter, das sind 5,5 Prozent mehr als im Vorjahr, wurden in diesem Zeitraum produziert. Verantwortlich ist einem Bericht von RBC zufolge das elektronische System zur Kontrolle des Alkoholmarkts, „EGAIS“, das seit Jahresbeginn im Einsatz ist. Dadurch seien illegale Produzenten gezwungen worden, sich zurückzuziehen, heißt es laut der russischen Alkohol-Regulierungsbehörde RAR.

Betrachtet man die monatlichen Wachstumsraten, dann fällt der Anstieg noch deutlicher aus: Im März 2016 stieg die Produktion um 11,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, von Februar 2016 auf März 2016 sogar um 34,2 Prozent. Das Wachstum war eine große Überraschung für den Markt: Die Produktion von Bier ist in Russland seit 2007 ständig gefallen. Analysten hatten damit gerechnet, dass sie auch 2016 sinken werde (siehe RBC-Grafik; Übersetzung unter dem Bild).

Bierproduktion in Russland
Grafik von der RBC-Website. Unten links zu sehen: Die Bierproduktion in Russland in Milliarden Liter. Unten rechts: Ebenfalls interessant sind die größten Bierproduzenten in Russland nach Marktanteil. V.l.n.r.: Baltika, Efes, Heineken, San InBew und Sonstige. Oben links sind die größten bierproduzierenden russischen Regionen 2015 nach Marktanteil aufgelistet. Den größten Anteil hat das Gebiet Samara, kurz vor St.Petersburg und dem Moskauer Gebiet. Oben rechts: Wo die Statistik der Bierproduktion nach der Einführung von EGAIS stark gewachsen ist (vom 1. Quartal 2015 zum 1. Quartal 2016). Das größte Wachstum verzeichnen hier das Smolensker und das Uljanowsker Gebiet.

Im RBC-Bericht heißt es, dass die kleinen und mittleren Unternehmen nun aus dem Schatten hätten treten müssen und ihre Produktion offengelegt hätten. Diese sei viel größer als erwartet gewesen. Ein Umsatzwachstum gebe es aber nicht, sagte der Vize-Präsident der Brauerei „Baltika“, Alexej Kedrin gegenüber dem Medium.

Im ersten Quartal 2016 seien in Russland laut der Agentur „ZIFRRA“ 1,88 Milliarden Liter Bier verkauft worden. Das sind 2,6 Prozent weniger als im ersten Quartal des Jahres 2015.

Das Föderale Gesetz Nummer 171 soll die Produktion und das Geschäft mit Alkohol stärker kontrollieren. Eine Software namens „EGAIS“ sammelt nun Informationen über Hersteller, Lizenz, Abfülldatum und weitere Angaben zu jeder Flasche Alkohol. So soll der Handel mit illegalem Alkohol eingedämmt und der Verkauf, die Produktion und der Import besser reguliert werden. Für die Kunden bedeutet das mehr Transparenz: Anhand eines QR-Codes auf dem Kassenzettel wird die Herkunft ihres Alkohols nachvollziehbar.

[accordion open_icon=”camera-retro” closed_icon=”camera-retro”] [/su_spoiler] Quelle: Foto von Simon Schütt

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