Ukraine verstärkt Militärpräsenz im Asowschen Meer

Ukraine verstärkt Militärpräsenz im Asowschen Meer

Die Regierung in Kiew hat laut Moscow Times die ukrainische Truppenpräsenz im Asowschen Meer erhöht. Dies sei eine Reaktion auf die „russische Aggression“, erklärte ein hochrangiger Befehlshaber. Russland blockiere den Handelszugang zur Ukraine durch illegale Inspektionen von Schiffen, so die ukrainische Sichtweise. 

Eigentlich besteht seit 2003 ein Abkommen zwischen Russland und der Ukraine, nach dem das Asowsche Meer von beiden Seiten frei genutzt werden darf. Aber die Eröffnung der Krim-Brücke durch Wladimir Putin im Mai 2018 hat zu neuen Spannungen geführt. Doch bereits vor der Brückeneröffnung hatte sich eine Zuspitzung der Auseinandersetzung angedroht: Auf die Inspektion eines russischen Fischerbootes durch die ukrainische Küstenwache im März reagierte Russland mit der Blockade von über 140 ukrainischen und ausländischen Handelsschiffen.

Durch die Brücke sind zahlreiche Einschränkungen für die Ukraine entstanden. Schiffen mit einer Höhe von über 35 Metern wird der Zugang zum Meer verweigert, außerdem werden sie durch den russischen Geheimdienst FSB inspiziert. Zum Teil dauern diese Untersuchungen mehrere Tage, sodass die Waren mit erheblicher Verzögerung in den Häfen Mariupol und Berdjansk ankommen. Dadurch wird die Handelsroute für ausländische Firmen und ukrainische Exporteure zunehmend unattraktiv. Hinzu kommen regelmäßige Militärübungen Russlands.

Konflikt zwischen Russland und der Ukraine

Neben den umkämpften Gebieten in der Ostukraine könnte im erbitterten Konflikt zwischen beiden Ländern ein weiterer Schauplatz entstehen – das Asowsche Meer. Laut offiziellen Angaben habe die Ukraine am Dienstag militärische Verstärkung in das Gebiet entsandt. Wie aus dem Facebook-Eintrag eines Befehlshabers hervorgeht, handelt es sich dabei unter anderem um bewaffnete Bodentruppen. Der Schritt soll eine „zuverlässige Küstenverteidigung“ ermöglichen.

Im langjährigen Konflikt zwischen Russland und der Ukraine ist kein Ende in Sicht. Anfang September ist der Anführer der selbsternannten „Volksrepublik Donezk“, Alexander Sachartschenko, bei einer Bombenexplosion ums Leben gekommen. Laut der Regierung in Moskau trage die Ukraine Verantwortung für den Mord, die Regierung in Kiew dementiert. Das von Deutschland, Frankreich, Ukraine und Russland vereinbarte Minsker Friedensabkommen sei nun sinnlos, erklärte kurz darauf der russische Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin.

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