AHK-News zum Russlandgeschäft am 19. April 2018

Tagesübersicht der AHK Russland am 19. April 2018

Diese Meldungen stammen aus dem Morgentelegramm der AHK Russland. Das Morgentelegramm ist ein exklusiver AHK-Newsletter mit einer Nachrichtenübersicht zur Wirtschaft in Russland.


Weißes Haus: Keine neue Sanktionen geplant

Die US-Regierung hat Russland Medienberichten zufolge darüber informiert, dass man in naher Zukunft keine neuen Sanktionen gegen Russland plane. Zuvor war über zusätzliche Strafmaßnahmen wegen Russlands Einsatz in Syrien berichtet worden. Gerüchten, auch eine Abkoppelung Russlands vom SWIFT-System, das Finanznachrichten überträgt, werde in Erwägung gezogen, teilte SWIFT-CEO Gottfried Leibbrandt eine Absage. Auch Sanktionen gegen den Kauf russischer Staatsschulden und staatliche Banken sollen diskutiert worden sein.

Quellen: Kommersant (RU), Moscow Times (EN), Vedomosti (RU), RBC (RU), TASS (EN)


Russland diskutiert mögliche Gegensanktionen

Nachdem der Gesetzentwurf der Duma für mögliche Gegensanktionen gegen die USA für deutliche Kritik in der russischen Wirtschaft gesorgt hat, soll er nun für einen Monat aufgeschoben werden und mit der Wirtschaft diskutiert werden. Die erste Lesung ist für den 15. Mai geplant. Am 20. April soll dazu ein erstes Treffen mit Experten und Unternehmen stattfinden, eine Arbeitsgruppe soll bis 3. Mai Vorschläge für Importverbote erarbeiten. Für öffentliche Kritik hatten insbesondere geplante Einfuhrverbote für Medikamente gesorgt. Ein Transitverbot für US-Airlines werde es aufgrund Russlands internationaler Verpflichtungen nicht geben, sagte Transportminister Maxim Sokolow gestern.

Quellen: RG (RU), RG 2 (RU), Vedomosti (RU), Meduza (EN), TASS (EN)


 Weitere Folgen der neuen US-Sanktionen

  • Die US-Sanktionen gegen Oleg Deripaska und sein Unternehmen Rusal führten zu Einschränkungen des Aluminiumexports aus Russland. So hätten etwa japanische Händler Lieferungen gestoppt. Industrieminister Denis Manturow erwähnte in einem Interview, dass sich das Unternehmen mit der Bitte um Unterstützung für die einheimische Aluminiumindustrie an die Regierung gewandt habe. Die Sanktionen könnten positive Impulse für die Entwicklung der aluminiumverarbeitenden Industrie bewirken, so Manturow. Bislang würden zu wenig verarbeitete Produkte exportiert. Weiter sprach Manturow über die Entwicklung der Autobranche, Importsubstitution im High-Tech-Sektor sowie die Entwicklung in den Gebieten Medizintechnik, Pharma, Spielwaren, Holzverarbeitung und Brandschutz. / Vedomosti (RU), RBC (RU), Izvestia (RU), Bloomberg (EN)
  • Die Staatsunternehmen Roskosmos und Rosatom dürfen laut Weisung der Regierung keine neuen Verträge mehr mit Staaten eingehen, die Sanktionen gegen Russland verhängt haben. / Kommersant (RU)
  • Die russische Zentralbank hat den von Sanktionen betroffenen Wiktor Wechselberg auf ihrer Website von der Liste der Aktionäre zweier Banken entfernt. Experten gehen aber davon aus, dass dies die Banken kaum schützen dürfte. / RBC (RU)
  • Sberbank-Chef German Gref schätzt, dass die US-Sanktionen russische Banken im laufenden Jahr über 5% ihrer Gewinne kosten könnten. Der Schaden belaufe sich vermutlich auf 80-100 Mrd. Rubel (1-1,3 Mrd. Euro). / Vedomosti (RU)
  • Das dänische Unternehmen Moller Maersk hat im Zuge der Sanktionen die Containertransporte für sanktionierte Unternehmen eingestellt. / Interfax (RU)