Tagesübersicht Russlandgeschäft: 26.04.2016

Willkommen zur Tagesübersicht Russlandgeschäft an diesem Dienstag, den 26. April 2016. Heute vor 30 Jahren geschah das Reaktor-Unglück von Tschernobyl, aber darüber werden Sie an vielen Stellen lesen können. Hier folgen nun unsere heutigen Themen im Russlandgeschäft:


Russland in den Top-10 der meistbesuchten Länder 2015

Laut der Welt-Tourismusorganisation (UNWTO) belegte Russland 2015 den 10. Platz der meistbesuchten Länder der Welt. Das teilte die Föderale Tourismusbehörde Rosturism am gestrigen Montag, den 25. April auf ihrer Website mit. Insgesamt hätten 31,6 Millionen Touristen das Land besucht – ein Plus von 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Der Anstieg sei zum einen auf eine verbesserte Infrastruktur, zum anderen auf den schwachen Rubel-Wechselkurs zurückzuführen, der Reisen nach Russland für viele Ausländer günstiger gemacht habe, heißt es in der Erklärung von Rosturism.

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34 Prozent sagen in Umfrage, dass in Russland Bestechung und Korruption verbreitet sind

Bei einer Umfrage der Unternehmensberatung Ernst & Young (EY) gaben 34 Prozent der Befragten in Russland an, dass Bestechung und Korruption in ihrem Land verbreitet seien – der gleiche Anteil wie in den USA. Im vergangenen Jahr hatten noch 48 Prozent der russischen Befragten ausgesagt, dass in ihrem Land Korruption ein verbreitetes Problem sei. „Die russischen Behörden entwickeln und perfektionieren die Gesetzgebung im Kampf gegen Korruption“, zitierte RBC Dmitrij Schigulin, einen Partner bei EY dazu.

Damit liegt Russland nun auf dem 31. Platz von 57 Ländern. Doch dass Russland hier nicht vorne liegt, ist ein gutes Zeichen, denn je höher die Platzierung ist, desto größer ist die angegebene Korruption. Erster ist Brasilien. Hier sagen 90 Prozent der Befragten, dass Korruption ein großes Problem sei. Auf Platz 2 folgt die Ukraine, Dritter ist Thailand.

Zu den Ländern mit der angeblich geringsten Korruption zählen Finnland (0 Prozent!), Saudi-Arabien und Schweden (je 4 Prozent). Deutschland liegt mit 6 Prozent nur knapp dahinter auf Rang 52, die Schweiz auf Rang 51 (8 Prozent) und Österreich auf 46 (10 Prozent).

Zu beachten ist dabei allerdings, dass die Angaben lediglich Aussagen darüber sind, wie korrupt die Befragten ihr eigenes Land wahrnehmen und nichts über die tatsächliche Korruption aussagen. Auch wird die Methode des 14. “Global Fraud Survey“ angezweifelt. Von einem recht kleinen Sample aus großen Unternehmen würden große Aussagen getroffen, sagte etwa Andrej Jakovlew von der Moskauer Higher School of Economics gegenüber RBC. In Russland wurden nämlich nur 50 Personen befragt.

Weltweit wurden dazu zwischen Oktober 2015 und Januar 2016 2825 Interviews durchgeführt in den größten Unternehmen in 62 Ländern und Regionen der Welt.


Russische Zentralbank entzieht der „Interaktivnyj Bank“ die Lizenz

Die russische Zentralbank hat heute einer weiteren Bank die Lizenz entzogen: der „Interaktivnyj Bank“ aus Moskau. Zu ihr gehört die Marke „iBank“. Sie belegt im Hinblick auf die Aktiva mit 2,87 Milliarden Rubel den 417. Platz der russischen Banken, berichtet der Kommersant. Der Grund dafür, die Lizenz zu entziehen, sei vor allem eine sehr riskante Kreditpolitik der Bank, heißt es weiter.


Industrieminister Manturow: 2016 sind 423 Importersatz-Projekte geplant

Gestern sagte der russische Industrieminister Denis Maturow bei einem Treffen der Regierungskommission für Importsubstitution, dass für 2016 insgesamt 423 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 300 Milliarden Rubel (etwa 4 Milliarden Euro) geplant seien, die Importe ersetzen sollen. 97 Projekte seien in diesem Jahr bis jetzt schon ins Leben gerufen worden, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax.