Wenn Sie als Verbraucher heute einen Kredit benötigen, bieten sich immer verschiedene Alternativen für die Kreditaufnahme an. Neben einem Kredit von der eigenen Hausbank gibt es dabei heutzutage auch die Möglichkeit, einen Onlinekredit zu beantragen. In diesem Beitrag möchten wir die wichtigsten Unterschiede zwischen Bank- und Onlinekrediten aufzeigen und dabei auch herausarbeiten, wie man als Verbraucher positiven Einfluss auf die Konditionen des Kreditangebotes und die Kreditbewilligung nehmen kann. Die Kreditwürdigkeit ist dabei einer der wichtigsten Faktoren.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei Online- und Bankkrediten
Generell haben alle Anbieter von Verbraucherkrediten zunächst einmal ein ähnliches Angebot. Dabei bieten sie einen festen Betrag als Kreditsumme, die der Kreditnehmer dann über eine festgelegte Laufzeit zurückzahlt. Zusätzlich zur Tilgung leistet er dann noch Zinszahlungen an den Kreditgeber. Über die Voraussetzungen und Konditionen im Rahmen der Kreditbewilligung und -vergabe ranken sich jedoch einige Mythen, die einem Faktencheck nicht standhalten:
Der wichtigste Vorteil der Onlinekredite liegt in den meist niedrigeren Zinsen, die für einen Kredit fällig werden. Die Vergabe von Onlinekrediten ist für Banken mit deutlich niedrigeren Kosten verbunden, weshalb hierfür auch niedrigere Zinsen fällig werden. Außerdem herrscht bei der Vergabe von Onlinekrediten eine höhere Konkurrenz und es werden geringere Gewinnmargen veranschlagt. Bankkredite, die über eine Filialbank vergeben werden, sind deutlich aufwändiger in der Kreditvergabe, sie haben auch weniger Konkurrenz und leben in erster Linie von der Loyalität ihrer Kunden, die zumeist auch ein Girokonto bei der Bank unterhalten.
Der Onlinekredit hat neben den niedrigeren Zinsen ferner den Vorteil einer sehr einfachen Abwicklung über das Internet. Haben Sie sich nach einem Online-Kreditvergleich für einen Anbieter entscheiden, können Sie den Antrag online einschicken und erhalten dann nach einer Prüfung durch den Kreditgeber den Kreditvertrag. Der vereinbarte Kreditbetrag wird dann unmittelbar ausgezahlt und steht über das Internet dann rund um die Uhr zur Verfügung. Einen Kreditvertrag bei einer Filialbank kann man hingegen nur zu den regulären Banköffnungszeiten vor Ort in einer Filialbank abschließen.
Hohe Markttransparenz und gute Vergleichsmöglichkeiten bei Onlinekrediten
Besonders vorteilhaft bei Onlinekrediten ist der Umstand, dass man im Internet über Vergleichsportale einen sehr guten Überblick über Anbieter von Krediten und ihre Konditionen erhält. Dabei ist ein Vergleich bereits vor einer Kreditanfrage möglich. Hingegen müssen Sie bei einem Bankkredit zunächst eine Kreditanfrage an die Bank stellen, um dann ein Kreditangebot zu erhalten.
Der Onlinevergleich ohne Kreditanfrage hat auch den zusätzlichen Vorteil, dass hierbei keine Meldung an die Schufa erfolgt. Kreditanfragen werden grundsätzlich bei der SCHUFA vermerkt und können einen negativen Einfluss auf den eigenen SCHUFA-Score haben. Bankkredite lassen sich somit nur schlecht vergleichen, da hierfür diverse Kreditanfragen bei Banken gestellt werden müssen.
Persönliche Beratung beim Bankkredit
Obwohl der Onlinekredit einige überzeugende Vorteile bietet, kann ein klassischer Bankkredit insbesondere mit persönlicher Beratung punkten. Da die meisten Bankkunden eine Beziehung zu einem Bankberater aufbauen, kann dieser den Kunden auch in Bezug auf einen Kredit persönlich beraten und ihm sein Fachwissen zur Verfügung stellen.
Diese Leistung kann man bei einem Onlinekredit nicht erwarten. Ein Bankberater kann Detailfragen zu Kreditbedingungen beantworten und ein persönlich zugeschnittenes Angebot ausarbeiten. Bei Onlinekrediten hingegen muss man sich durch die Kreditbedingungen selbst durcharbeiten und sollte insbesondere die Details im Kleingedruckten nicht übersehen.
Ob ein Onlinekredit oder ein Bankkredit im Einzelfall die bessere Lösung sind, lässt sich pauschal nicht sagen. Grundsätzlich können bei einem Onlinekredit deutlich bessere Konditionen erzielt werden, was wiederum für den Kreditnehmer niedrigere Kosten bedeutet. Auch ist der Ablauf sehr unkompliziert und ein Kreditnehmer kann sich einen guten Überblick über den Markt an Kreditangeboten verschaffen. Für den Fall jedoch, dass im Einzellfall die persönliche Beratung und das Fachwissen eines Bankberaters benötigt oder gewünscht werden, kann der Bankkredit bei einer Filialbank die bessere Wahl sein. Oftmals spielt dabei auch das Vertrauen in die Hausbank eine besondere Rolle.
Günstige Kreditkonditionen – Einflussfaktoren
Sowohl beim Onlinekredit als auch beim Bankkredit erfolgt eine Kreditvergabe nur nach eingehender Prüfung der Kreditwürdigkeit des Kreditnehmers. Hierdurch will der Kreditgeber sicherstellen, dass er sein Geld auch zurückbekommt. Mehrere Faktoren haben Einfluss auf ein günstiges Kreditangebot mit niedrigen Zinsen:
- Summe und Laufzeit
- SCHUFA-Auskunft
- hinterlegte Sicherheiten
- Verwendungszweck
- frei verfügbares Einkommen
Die meisten Kreditnehmer gehen davon aus, dass sie kaum Einfluss auf die Konditionen eines Kredites nehmen können. Allerdings gibt es durchaus diverse Möglichkeiten, sowohl eine Kreditbewilligung als auch günstige Zinskonditionen zu beeinflussen. Der Focus liegt dabei auf der Erhöhung der eigenen Kreditwürdigkeit, die man durch geeignete Maßnahmen verbessern kann.
Bonität prüfen und verbessern
Online-Kreditgeber sowie auch klassische Banken machen die Zinshöhe für Kredite stark von der Kreditwürdigkeit des Kreditnehmers abhängig. Hierbei spielt die Prüfung durch eine SCHUFA-Abfrage eine zentrale Rolle. Bei Onlinekrediten wird teilweise mit Kreditvergaben ohne Schufa geworben, jedoch ist es auch im Onlinebereich sehr schwierig, einen Kredit ohne Bonitätsprüfung zu bekommen. Kredite ohne SCHUFA sind in vielen Fällen unseriöse Angebote oder aber sie gehen mit sehr hohen Zinskosten einher.
Um einen günstigen Kredit bewilligt zu bekommen, ist es deshalb sehr wichtig, die eigene Bonität zu überprüfen. Dies kann ein Kreditnehmer durch eine Auskunft bei der SCHUFA über die eigene Bonität beantragen. Er erhält dann Informationen über den eigenen SCHUFA-Score und auch über alle Einträge, die bei der SCHUFA über ihn vorhanden sind. Für den Fall, dass dort fehlerhafte Informationen hinterlegt sein sollten, kann er beantragen, diese löschen zu lassen.
Für einen guten SCHUFA-Score ist es wichtig, dass in der Vergangenheit Rechnungen pünktlich bezahlt wurden. Ferner ist es auch vorteilhaft, nicht zu viele Kreditanträge zu stellen, sondern zunächst nur Anfragen zu Kreditkonditionen zu stellen. Eine hohe Anzahl gestellter Kreditanträge beeinflusst den eigenen SCHUFA-Score negativ.
Die Wahl der richtigen Laufzeit
Im Vorfeld der Kreditaufnahme ist es auf jeden Fall empfehlenswert, eine detaillierte Haushaltsplanung durchzuführen. Dabei müssen alle Einnahmen und Ausgaben eines Monats gegenübergestellt werden und es muss geprüft werden, wie viel Geld noch zur Verfügung steht, um die Raten für einen entsprechenden Kredit monatlich zurückzahlen zu können. Dementsprechend sollten dann sowohl die Kreditsumme als auch die Laufzeit des Kredites gewählt werden.
Im Internet kann man dabei Kreditrechner nutzen, die monatliche Raten ermitteln können für verschiedene Kreditsummen und Laufzeiten. Grundsätzlich sind monatliche Raten bei einer längeren Laufzeit niedrige, oftmals sind dann jedoch die Zinsen höher. Wird hingegen ein Kredit in einer kurzen Laufzeit abbezahlt, fällt der effektive Jahreszins für den Kredit niedriger aus. Im individuellen Einzelfall muss also abgewogen werden, welche Kreditsumme und Laufzeit am günstigsten sind.
Wird eine Tilgungsrate jedoch zu hoch angesetzt, kann dies den Kreditnehmer schnell in Bedrängnis bringen. Fallen ungeplante Ausgaben an, können dann schnell finanzielle Engpässe entstehen, die es dem Kreditnehmer unmöglich machen, die monatlichen Raten zu leisten. Deshalb ist es sehr wichtig, eine überlegte monatliche Kreditrate festzulegen, die nicht zu klein und nicht zu groß sein sollte.
Der Verwendungszweck
Bei einem Kreditantrag wird in der Regel auch ein Verwendungszweck für einen Kredit abgefragt. Auch dieser Verwendungszweck kann sich positiv auf die Zinsgestaltung auswirken. Für den Fall, dass die Kreditsumme beispielsweise in den Kauf eines Autos investiert werden soll, wirkt das Auto für die kreditgebende Bank als Sicherheit. Für den Fall, dass ein Kreditnehmer nicht in der Lage sein sollte, seine monatlichen Kreditraten zu bezahlen, kann der Kreditgeber auf das erworbene Auto zurückgreifen und dieses verkaufen, um damit den Kredit zu tilgen. Wird ein Kredit also „investiert“ in einen Vermögensgegenstand, so kann dies durchaus positive Auswirkungen auf die Zinsgestaltung haben.
Der zweite Kreditnehmer
Um die Bonität für eine Kreditbewilligung und günstige Zinsen zu erhöhen, kann es sich auch anbieten, einen zweiten Kreditnehmer in den Kreditantrag einzubinden. Dies bietet sich besonders dann an, wenn das eigene Einkommen und die eigene Bonität nicht optimal für einen Kredit sind. Ein zweiter Kreditnehmer ist in diesem Fall für den Kreditgeber eine weitere Absicherung, er verringert das Risiko von Zahlungsausfällen, weshalb die Bank in diesem Fall auch niedrigere Kreditzinsen gewähren kann.
Vergleich von Kreditangeboten
Bevor man einen Kredit beantragt, sollten immer verschiedene Kreditangebote miteinander verglichen werden. Dies kann man relativ einfach über Vergleichsportale im Internet bewerkstelligen. Hierbei können dann die Konditionen diverser Kreditangebote miteinander verglichen werden, ohne verschiedene Bankfilialen anfragen zu müssen. Der Online-Kreditvergleich liefert umfassende Informationen, ohne dabei den eigenen SCHUFA-Score ungünstig zu beeinflussen durch unnötige Kreditanträge. Außerdem werden auf den Vergleichsportalen die Kredite eben meistens günstiger angeboten als bei den Banken, aufgrund des geringeren Bearbeitungsaufwandes und der intensiven Konkurrenz der Onlineanbieter.
Achtung bei Zinsangaben!
Bei Krediten werden grundsätzlich immer zwei verschiedene Zinssätze angegeben. Dies ist einerseits der Sollzins und andererseits der Effektivzins. Dabei sind im Sollzins nur die isolierten Zinsen für den Kredit angegeben, weitere Nebenkosten sind in diesem Zins nicht enthalten. Aus diesem Grund ist der Sollzins auch immer niedriger als der Effektivzins. Bei einem Vergleich von Kreditangeboten ist es deshalb wichtig, Effektivzinsen miteinander zu vergleichen, denn nur sie spiegeln die tatsächlichen Kosten für den Kredit wieder, die der Kreditnehmer aufzubringen hat.
All diese Maßnahmen helfen, einen Kredit zu optimalen Konditionen aufzunehmen. Sie erhöhen die Chancen auf die Bewilligung eines Kredites und helfen dabei, günstige Kreditkonditionen erzielen zu können. Die eigene Kreditwürdigkeit ist dabei der entscheidende Faktor. Außerdem sollte ein Kredit in Bezug auf die Kreditsumme und die Laufzeit immer so gewählt werden, dass genug finanzielle Spielräume bleiben, um die monatliche Rückzahlung der Kreditraten und Zinsen zu gewährleisten.