Kampf gegen den starken Rubel

Der immer stärkere Rubel bereitet der russischen Wirtschaft zunehmend Sorgen. Finanzminister Anton Siluanow hat jetzt bei einer Unternehmertagung das Scheitern der bisherigen Regierungsmaßnahmen eingeräumt. So habe weder die Lockerung der Devisenkontrollen den Rubelkurs stabilisiert, noch sei es gelungen, die Importe zu stimulieren (und so die Nachfrage nach Devisen zu kräftigen). Jetzt müsse man zu „schweren Geschützen“ greifen und am Währungsmarkt intervenieren, sagte Siluanow. Der Staat werde dafür andere Ausgaben kürzen und die Überschüsse aus den Öl- und Gasexporten einsetzen müssen.

Wirtschaftsminister Maxim Reschetnikow widersprach seinem Kabinettskollegen: Den Rubel durch Fremdwährungskäufe zu schwächen, sei wegen des großen Valuta-Überschusses zu teuer. Doch auch Reschetnikow sieht die Rubelstärke kritisch: Unternehmen würden bald damit beginnen, Investitionen zu kürzen und weniger herzustellen, weil sich die Produktion bei diesen Kursen nicht mehr lohne, warnte er.

Die russische Zentralbank ist gegen Eingriffe in den Währungsmarkt. Stattdessen hält die Währungshüterin an ihrer Politik des frei am Markt gebildeten Rubelkurses fest. Eine erzwungene Rückkehr zu früheren Kursen sei gleichbedeutend mit der Koppelung der eigenen Währung an die Geldpolitik anderer Staaten, erklärte Zentralbankchefin Elvira Nabiullina. Quelle: Interfax (RU), RBC (RU), Forbes (RU)

Diese Meldung stammt aus dem Morgentelegramm der AHK Russland. Das Morgentelegramm ist ein exklusiver AHK-Newsletter mit einer kurzen Nachrichtenübersicht zur Wirtschaft in Russland.

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