Wirtschaftsnachrichten Russland am 10. Mai 2017

Wirtschaft in Russland am 10. Mai 2017

Willkommen bei unserer Tagesübersicht zum Russlandgeschäft am 10. Mai 2017. Haben Sie Verbesserungsvorschläge für unser Format? Wir freuen uns über eine E-Mail.


Coffeeshop Company expandiert in Russland

Die Coffeeshop Company will in den nächsten drei Jahren in Russland und nach Kasachstan expandieren. Dies berichtet der Russland-Chef Maxim Makschanow gegenüber der Wirtschaftszeitung Wedomosti.

Das Familienunternehmen aus Österreich plant laut Makschanow, bis 2020 etwa 155 Filialen in Russland und 5 Filialen in Kasachstan zu eröffnen. Die Höhe der Investition werde auf 1,8 Mrd. Rubel (ca. 28 Mio. Euro) geschätzt. Die erste Filiale in Russland wurde 2008 eröffnet. Heute betreibt das Unternehmen in Russland 92 Filialen – 55  davon als Franchisegeber.

Bis Ende 2017 sei die Eröffnung von 35 neuen Filialen in Moskau und den Regionen in Planung. In den zwei Jahren darauf sollen laut Makschanow die restlichen Filialen eröffnen. Mehr als zwei Drittel der Neueröffnungen sollen als Franchise-Unternehmen geführt werden. Neben Moskau wird Coffeeshop Company auch in Wladiwostok, Rostow am Don, Jakutsk und Samara eröffnen.


M.video wird Partner von Hancom

Die russische Elektronik-Fachmarktkette M.video wird Partner des koreanischen Microsoft-Konkurrenten Hancom. Dies berichtet die Online-Nachrichtenseite Republic.

Der Software-Entwickler Hancom gilt als Hauptrivale des US-Konzerns Microsoft auf dem koreanischen Markt. Bekannt ist Hancom für die Office-Suite Thinkfree, die ähnlich wie Microsoft Office nützliche Programme für Textverarbeitung, Tabellen oder Präsentationen bereitstellt. Die Software soll künftig über die russischen M.video-Filialen vertrieben werden.

Ein Marktvorteil für Thinkfree ist der günstige Preis. Das Gesamtpaket soll bei M.video 2.450 Rubel (ca. 38 Euro) kosten. Zum Vergleich: Das Software-Paket Microsoft Office Home and Student kostet in Russland derzeit 4990 Rubel (ca. 78 Euro). Jedoch ist Thinkfree weniger bekannt. Vereinzelt wird Hancoms Microsoft-Alternative bereits im russischen Bildungssektor verwendet.


Uniper sucht Partner für Finanzierung der Nord Stream 2

Der deutsche Energiekonzern Uniper sucht nach Partnern zur Finanzierung seines Anteils an der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2. Dies berichtet die Tageszeitung Kommersant.

Die wirtschaftlich angeschlagene Eon-Abspaltung Uniper hat Probleme, den Anteil von 950 Mio. Euro alleine zu stemmen. Schon damals kündigte das Unternehmen an, es untersuche „derzeit mögliche Strukturen zur Beteiligung eines Partners an Unipers Anteil an der Finanzierung des Projekts“. Dies bestätigt nun Finanzvorstand Christopher Delbrück.

Laut Kommersant ziehe Delbrück in Erwägung, bis zu 50 Prozent der Finanzierung auf Partner abzuwälzen. Die Investition soll dadurch attraktiver werden. Letzten Monat haben fünf Unternehmen aus Europa zugesagt, die Hälfte des Pipeline-Projekts zu finanzieren. Die Gesamtkosten für Nord Stream 2 belaufen sich laut Gazprom auf 9,9 Mrd. Euro.

Im Mai präsentierte Eon seine Geschäftszahlen für das 1. Quartal 2017. Im Vergleich zu den ersten drei Monaten 2016 verzeichnete Eon einen Gewinnrückgang von 46 Prozent auf 628 Mio. Euro. Schuld seien unter anderem die Abschaltung des Kernkraftwerks Brokdorf, die gestiegenen Stromnetz-Entgelte sowie höhere Beschaffungskosten im Strom- und Gasgeschäft.

Besser sieht es bei Uniper aus. Der Konzern konnte seinen Gewinn im 1. Quartal 2017 von 652 Mio. auf 733 Mio. Euro steigern. Der Konzern profitierte von der höheren Bewertung seiner Finanzinstrumente. Das Ebitda dagegen schrumpfte auf 689 Mio. Euro. Der Grund: Die mit Gazprom abgeschlossenen Gasverträge seien 2017 weniger günstig als im Vorjahreszeitraum.

Titelbild
Quelle: panoramio.com , Вид с правого берега Оки, Size changed to 1040x585px., CC BY 3.0 [/su_spoiler]