Tagesübersicht Russlandgeschäft: 03.05.2016

Willkommen zur Tagesübersicht Russlandgeschäft an diesem Dienstag, den 3. Mai 2016. Heute ist in Russland noch arbeitsfrei, aber das sind dennoch unsere Themen:


Gazprom-Exporte nach Deutschland in ersten vier Monaten um 19% gestiegen

Der Export von Gazprom-Gas nach Deutschland hat sich in den ersten vier Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöht. Gazprom-Chef Alexej Miller sagte am Montag laut TASS:

“Stabiles Wachstum der Nachfrage nach russischem Gas im Januar-April 2016 zeigte sich bei unseren traditionellen Kunden in Deutschland (+19% im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2015), Italien (+8,7%), Frankreich (+43%) und Österreich (+23%).” Am stärksten wuchs der Export nach Großbritannien mit 126,7%.

Der Export nach Europa insgesamt habe um 19,8% zugelegt. Zum Vergleich: 2015 waren die Gazprom-Exporte nach Deutschland um 17,1% gestiegen und die nach Österreich um 11,5%.


Industrieminister Manturow rechnet mit Erholung des russischen Automarkts für 2017

Der russische Industrie- und Handelsminister Denis Manturow rechnet damit, dass sich der russische Automarkt ab 2017 wieder erholt. “Wir glauben, dass eine schrittweise Erholung des Automarkts nächstes Jahr beginnen wird”, sagte er am Sonntag in einem Interview mit dem Fernsehkanal “Rossija 24”.

2016 werde ein Wendepunkt für die Automotive-Industrie, gefolgt von einer allmählichen Erholung.

Den Vorhersagen des Ministeriums zufolge werde die Auto-Produktion 2016 um 5-7% auf 1,5 Millionen Fahrzeuge sinken. 2015 war sie um 27,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken.

Der AEB (Association of European Businesses) rechnet für 2016 mit 1,53 verkauften Neuwagen – einem Minus von 4,7 Prozent zum Vorjahr.


Lesetipp: Russisches Öl soll vom Dollar abgekoppelt werden

Russland will die Abhängigkeit des russischen Urals-Öls von anderen auf dem Weltmarkt (in US-Dollar) gehandelten Marken senken. In einem ersten Schritt wolle Moskau dazu Futures auf Urals-Öl anbieten, berichtetet die Wiener Zeitung Standard. Gehandelt werden sollen die Terminkontrakte an der St. Petersburger Warenbörse. “Ziel ist die Schaffung eines Systems, in dem russisches Öl gerecht und offen bewertet und verkauft wird”, sagte Börsenchef Alexej Rybnikow.

Der Urals Future könnte möglicherweise noch in diesem Jahr kommen, heißt es weiter. Zunächst sollen sie in Dollar gehandelt werden, später könnte dann auf Rubel umgestiegen werden.

Der direkte Handel mit Urals-Futures würde eine Diversifizierung des Exports ermöglichen. In Asien sei die Bereitschaft, in nationalen Währungen zu handeln höher als beim bisherigen Haupt-Handelspartner Europa.

Bisher ist Urals-Öl direkt an den Preis der Ölsorte Brent gekoppelt und wird momentan mit einem Abschlag von 2,5 bis drei Dollar pro Barrel gehandelt. Urals habe sein Marktpotenzial aber noch nicht ausgeschöpft, für viele Ölverarbeiter sei es günstig wegen seiner Beschaffenheit, meinte Nikita Maslennikow, Leiter des Finanz- und Wirtschaftsressorts beim Moskauer “Institut für moderne Entwicklung”.

Auch die Deutschen Mittelstandsnachrichten haben zu dieser Thematik einen Artikel veröffentlicht.