Russland und Tschechien wollen enger zusammenarbeiten
Wie das Finanzportal finanzen.net berichtet, wollen Russland und Tschechien ihre bilateralen Wirtschaftsbeziehungen ausbauen.
Am gestrigen Dienstag traf der tschechische Präsident Miloš Zeman mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Sotschi zusammen. Bei dem viertägigen Besuch in Russland wird Zeman von rund 140 Experten begleitet, darunter Vertreter von Škoda Auto.
Putin lobte bei dem Treffen, dass sich die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern trotz der Sanktionen entwickelt hat. Ihm zufolge sei der Handel zwischen den beiden Ländern in den letzten neun Monaten um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
Wirtschaftsabkommen über 780 Millionen Euro
Zu den Gesprächsthemen gehörten außerdem die Kooperation im Bereich der Atomenergie und in der Automobilbranche. Nach Angaben tschechischer Medien haben die beiden Staatsoberhäupter zusätzlich Wirtschaftsabkommen in Höhe von 780 Millionen Euro vereinbart.
Vor der Reise des Präsidenten hatte bereits Jarosław Hanak, Vorsitzender des tschechischen Verbands für Industrie und Verkehr, über die Auswirkungen der Russland-Sanktionen gesprochen. Zwar könne er die Gründe für die europäische Sanktionspolitik nachvollziehen, allerdings seien sie ein Hindernis zur Entwicklung des Handels.
Durch die Bildung von Joint-Ventures hätten jedoch beide Seiten einen „intelligenten Weg“ gefunden, um die bilaterale Kooperation voranzutreiben.
Beide Staatschefs üben Kritik an EU-Sanktionen
Zeman betonte, dass sowohl die EU-Sanktionen gegen Russland als auch die russischen Strafmaßnahmen gegen die EU bald beendet werden sollten. Putin und Zeman seien sich einig, dass das Verhältnis zwischen Europa und Russland normalisiert werden müsse. „Das wäre von allgemeinem Interesse“, sagte Wladimir Putin.
Tschechiens Präsident stellte fest, dass Russland „ohne unsere ausgezeichneten Käsesorten und Joghurt auskommen“ müsse. Er wisse nicht, ob die Sanktionen auch Bier beträfen. Darauf antwortete Putin: „Es wird Bier geben.“
In Tschechien findet in etwa sieben Wochen die Präsidentschaftswahl statt. Dabei gilt Miloš Zeman als Favorit im ersten Wahlgang am 12. und 13. Januar 2018.
Quelle: kremlin.ru[/su_spoiler]