Morgenlage am 20. Dezember 2016

Morgenlage am 20. Dezember 2016

20.12.2016, 09.24 MEZ | Prognose: Der Mord am russischen Botschafter in der Türkei in einer Istanbuler Galerie wird keine Verschlechterung der russisch-türkischen Beziehungen nach sich ziehen. Vielen Türken ist zwar der russische Militäreinsatz in Syrien ein Dorn im Auge. Doch für Ankara und Moskau ist eine Allianz vorteilhafter als ein Konflikt. In dem Fall müsste die Türkei fürchten, dass Russland die Kurden, und Russland fürchten, dass die Türkei die syrischen Rebellen unterstützt. Außerdem brauchen die beiden einander, um den westlichen Einfluss in der Region zurückzudrängen.

In Moskau treffen heute die Außenminister der Türkei, Russlands und des Iran zusammen. Auf der Agenda: Wie geht es in Syrien weiter. Der Westen muss draußen bleiben und schmollt.

Die russische Regierungspartei Einiges Russland und die rechtskonservative österreichische FPÖ haben ein Dokument zur Zusammenarbeit unterzeichnet. Mit dabei in Moskau waren FPÖ-Chef H.C. Strache und der unterlegene Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer. Der stellvertretende Duma-Sprecher Pjotr Tolstoj: “Angesichts des fundamentalen Vertrauensverlusts zwischen Russland und der EU gewinnen Abkommen mit einzelnen Parteien und Parlamenten um so mehr an Bedeutung.”

Angesetzter aus Weißdornbeerensaft, der in Russland zur äußeren Anwendung verkauft wird, hat im sibirischen Irkutsk fast 50 Todesopfer gefordert. Angesichts steigender Armut greifen immer mehr Menschen zu medizinischem und kosmetischem Alkohol. Jetzt werden Geschäfte belangt, die Trinkern und Obdachlosen das Mittel verkauften.

Im Westen angekommen: In der Ukraine wurde jetzt die erste Residenz von Santa Claus, dem US-amerikanischen Nikolaus, eröffnet. Die traditionelle, sowjetisch-russische Erscheinungsform als Djed Moros, Väterchen Frost, verschwindet derweil aus dem Sprachgebrauch.