Wirtschaftsnachrichten Russland am 15. Mai 2017

Wirtschaft in Russland am 15. Mai 2017

Willkommen bei unserer Tagesübersicht zum Russlandgeschäft am 15. Mai 2017. Haben Sie Verbesserungsvorschläge für unser Format? Wir freuen uns über eine E-Mail.



Greiner Packaging gründet JV in Russland

Der österreichische Verpackungsmittelhersteller Greiner Packaging International (GPI) hat ein Joint-Venture mit dem russischen Kunststoffverpackungsproduzenten Plastic System (SoyuzPromPlast) gegründet. Dies geht aus einer Pressemitteilung hervor.

Nach der Türkei in 2015 und der Gründung eines Joint-Ventures in Indien 2016 expandiert Greiner Packaging International nun auch im russischen Markt. Unter dem Namen Greiner Packaging System soll in Noginsk durch den Fokus auf IML, Direktdruck und größere Verpackungsgebinde der Food- und Non-Food Bereich in Russland vorangetrieben werden.

„Unser Ziel ist es, künftig auch außerhalb Europas zu wachsen, um auf internationale Kundenwünsche noch besser reagieren zu können“, so Axel Kühner, Vorstandsvorsitzender der Greiner Gruppe. Seit 2005 ist das Unternehmen mit einem Standort in Wladimir am russischen Markt vertreten. Schwerpunkttechnologie war bisher die Karton-Kunststoff-Kombination.

Das neue Joint-Venture soll die Aktivität in Russland erhöhen. „Die Partnerschaft in Russland bestätigt unseren erfolgreichen internationalen Weg. Der russische Markt bietet großes Potenzial und gemeinsam mit unseren erfahrenen Partnern erwarten wir uns einen deutlichen Wachstumsschub.“, betont Manfred Stanek, Spartenleiter der Greiner Packaging International.


Saudi-Arabien einigt sich mit Moskau

Saudi-Arabien und Russland haben sich bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Peking auf Maßnahmen zur Anhebung des Ölpreises geeinigt. Dies berichten n-tv.de und Interfax.

Die beiden Länder zählen weltweit zu den wichtigsten Öllieferanten. Nun haben sich die Energieminister Chalid al-Falih und Alexander Nowak auf eine Verlängerung der laufenden Fördersenkung verständigt. Bereits Ende 2016 einigte man sich, im 1. Halbjahr 2017 die Förderung um fast 1,8 Mio. Barrel am Tag zu reduzieren. Ziel ist die Erhöhung des Ölpreises.

Nach einem Hoch mit Preisen bei 120 US-Dollar je Fass ist der Ölpreis in den letzten Jahren stark abgestürzt. Dies hat die wirtschaftliche Laage in rohstoffreichen Staaten wie Russland teils dramatisch verschlechtert. Doch die regulative Maßnahme ist nur mäßig erfolgreich. Die Notierungen für Rohöl stiegen 2017 nicht weit über die Marke von 50 US-Dollar je Barrel.

Zumindest die Ankündigung der Energieminister hat für Auftrieb gesorgt. Ein Barrel Öl (etwa 159 Liter) der Nordseesorte Brent verteuerte sich am Montag um 1,6 Prozent auf 51,64 US-Dollar. Ebenfalls ist mit einer Steigerung von Benzin-, Diesel- und Heizölpreisen in Europa zu rechnen. Wegen Ausgaben für Produktion und Transport könnten auch Lebensmittel teurer werden.


Konferenz zur Neuen Seidenstraße in Peking

Die deutsche Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries ist zu einem Gipfeltreffen nach Peking gereist, auf dem China die „Neue Seidenstraße“ vorgestellt hat. Auch hochrangige Vertreter aus Russland waren vor Ort. Darüber berichtet die Deutsche Welle.

Die chinesische Regierung hat Vertreter aus mehr als hundert Ländern eingeladen. Mindestens 28 Staats- und Regierungschefs sind nach Peking gereist. Zu den hochrangigen Gästen zählten Russlands Präsident Wladimir Putin sowie der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdoğan. Das Interesse ist groß, denn das Infrastruktur-Projekt erstreckt sich über mehrere Kontinente.

Zwischen China, Europa und Afrika soll nach Vorbild der historischen Seidenstraße ein modernes Verbindungsnetz entstehen. Doch anstatt Tee und Seide sollen auf der „Neuen Seidenstraße“ Hochgeschwindigkeitszüge rollen, Öl und Gas durch Pipelines fließen und neue Häfen und Straßen entstehen. Dafür lockt China mit Investitionen in dreistelliger Milliardenhöhe.

Zwar besteht auch in Deutschland großes Interesse an der Neuen Seidenstraße. Trotzdem ließ sich Angela Merkel von SPD-Politikerin Zypries vertreten. Die Wirtschaftsministerin kündigte im Vorfeld an sich „vor Ort für Marktöffnung, die Gleichbehandlung ausländischer Unternehmen sowie den Abbau bestehender Handels- und Investitionshemmnisse“ einzusetzen.

Doch im Westen erntet das Projekt auch Kritik. Es waren kaum Spitzenpolitiker demokratischer Staaten in Peking anwesend. Westliche Diplomaten befürchten, dass China Wirtschaftskorridore errichten wird, die nach seinen eigenen Bedürfnissen und nicht denen Berlins oder Brüssels gestaltet werden. Trotz Skepsis wird die EU kaum etwas entgegensetzen können.

Titelbild
Quelle: Bernt Rostad, Sarapul train station, Size changed to 1040x585px., CC BY 2.0 [/su_spoiler]