Wirtschaftsnachrichten Russland am 13. Juni 2017

Wirtschaft in Russland am 13. Juni 2017

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EkoNiva baut zwei Milchfabriken in Woronesch

Die Agrar-Holding EkoNiva des deutsch-russischen Landwirts Stefan Dürr baut zwei neue Milchfabriken in der Oblast Woronesch. Dies berichtet die Tageszeitung Kommersant.

Die Baukosten der Milchkomplexe im Bobrowski Rajon in der Oblast Woronesch werden auf 4,8 Mrd. Rubel (ca. 75 Mio. Euro) geschätzt. Zuvor berichtete Kommersant, dass EkoNiva ebenfalls in Woronesch eine bestehende Milchfabrik bei Russlands größtem Milchproduzenten Krasnyj Wostok Agro, die dem Duma-Abgeordneten Airat Chairullin gehört, erworben hat.

Eine Fabrik soll im Zentrum von Bobrowski entstehen, die andere in der Siedlung Korschewo. EkoNiva will beide Betriebe bis Ende 2017 fertigstellen – trotz fehlender Investitionskredite der Rosselchosbank und bisher ausbleibender Subventionszahlungen. Auch deshalb bezeichnen Experten den Bau von Milchfabriken in Russland derzeit als unprofitabel.


EU-Kommission will über Nord Stream 2 verhandeln

Die EU-Kommission hat den Rat der Europäischen Union um ein Mandat für Verhandlungen mit Russland über die Grundprinzipien für den Betrieb der geplanten Ostseepipeline Nord Stream 2 ersucht. Dies geht aus einer Pressemitteilung der EU-Kommission hervor.

Die EU-Kommission will laut Pressemitteilung, dass die Pipeline „im Einklang mit den wichtigsten Grundsätzen des internationalen und EU-weiten Energierechts sowie auf transparente und diskriminierungsfreie Weise betrieben und angemessen aufsichtsrechtlich überwacht wird“. In einer Stellungnahme erklärte Nord Stream 2, dass ein solches Abkommen „nicht nötig“ sei.

Da der Offshore-Abschnitt der Pipeline außerhalb des EU-Hoheitsgebiets liegt, soll ein besonderer Rechtsrahmen verhandelt werden. Der EU-Repräsentant bei Nord Stream 2 widerspricht: „Die deutsche Regulierungsbehörde hat bereits bestätigt, dass es kein Rechtsvakuum gibt.“ Der Betreiber befürchtet eine Diskriminierung  „aufgrund des politischen Stimmungsbildes“.


2018 soll Jahr für „Made in Russia“ werden

Die Agentur für Strategische Initiativen (ASI) und die Roscongress Foundation wollen 2018 zum Jahr des Labels „Made in Russia“ erklären, heißt es in einer Pressemitteilung.

Der Fonds Roscongress ist Organisator des alljährlichen Wirtschaftsforums in St. Petersburg. Nun schlägt der CEO Alexander Stuglew vor, eine „einheitliche nationale Kommunikationsstrategie“ voranzutreiben. Dazu soll das Jahr 2018  dem Label „Made in Russia“ gewidmet werden. Ziel ist u. a. die Förderung russischer Produktion und Exporte. 2017 ist das Jahr der Umwelt.

Stuglew erhofft sich ein „völlig neues und zeitgemäßes Image Russlands, frei von traditionellen Stereotypen“. Auch die von Putin gegründete Agentur für Strategische Initativen unterstützt die Idee. „Das Konzept für die nationale Marke ‘Made in Russia’ umfasst Werbung für jeden einzelnen Sektor der Wirtschaft“, erklärte ASI-Chefin Swetlana Tschupschewa.

Titelbild
[toggle title=”Title” open=”yes”] Quelle: Brücke-Osteuropa, Nizhnekamsk, Size changed to 1040x585px., CC BY-SA 3.0