Wirtschaftsnachrichten Russland am 30. Mai 2017

Wirtschaft in Russland am 30. Mai 2017

Willkommen bei unserer Tagesübersicht zum Russlandgeschäft am 30. Mai 2017. Haben Sie Verbesserungsvorschläge für unser Format? Wir freuen uns über eine E-Mail.



Maurer SE und Mostostroj-11 eröffnen Produktion

Das russische Stahlbau-Unternehmen Mostostroj-11 und der deutsche Maschinen- und Anlagenbauer Maurer SE eröffnen eine gemeinsame Produktionsstätte in Russland. Dies geht aus einer Pressemitteilung hervor.

Das Werk zur Produktion von Dehnfugen für Brückenübergänge wurde im westsibirischen Tjumen in Betrieb genommen. Die Nachfrage nach dem Produkt in der Region sei enorm, heißt es in der Pressemitteilung. Es soll bei Brückenbauarbeiten im Gebiet Tjumen und im Gebiet Moskau zum Einsatz kommen. Durch das neue Werk sollen 100 neue Arbeitsplätze entstehen.

Die Produktionsstätte in Tjumen ist das zweite gemeinsame Werk neben dem bereits existierenden in Sankt Petersburg. Dehnfugen sollen Spannungsrisse verhindern, die durch Temperaturschwankungen und Verkehrsbelastungen entstehen. Dafür wird am Brückenende ein „Fahrbahnübergang“ installiert,  der sich auseinander- und zusammenschieben kann.


Knauf will 55 Mio. Euro in Produktion in Russland investieren

Die Knauf-Gruppe will bis 2020 etwa 3,5 Mrd. Rubel (ca. 55 Mio. Euro) in den Wiederaufbau der Produktion von Deckpappe im Gebiet Leningrad investieren. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Interfax.

Die Regierung der Oblast Leningrad und die russische Knauf-Tochter Petroboard wollen eine Kooperationsvereinbarung über die geplante Investition auf dem St. Petersburg International Economic Forum (SPIEF) am 2. Juni unterzeichnen. Das Werk in der Stadt Kommunar soll eine jährliche Produktionskapazität von 240.000 Tonnen Karton aufweisen.

Ebenfalls ist das Recycling von 250.000 Tonnen Altpapier geplant, erklärte die Pressestelle des unterfränkischen Baustoffproduzenten. Damit soll die Aktivität der Knauf-Gruppe im Russlandgeschäft erhöht werden. „Für uns ist und bleibt Russland ein wichtiger Markt“, sagte GUS-Geschäftsführer Janis Kraulis im Interview mit der Moskauer Deutschen Zeitung.


Premium-Autohersteller wollen Luxussteuer anpassen

Autohersteller aus dem Premium- und Luxussegment haben die russische Regierung darum gebeten, die Schwelle der „Luxus-Steuer“ für Kfz anzuheben. Dies berichtet das Branchenportal Autonews.

Der Antrag auf Anpassung der Kfz-Luxussteuer richtet sich an Russlands stellvertretenden Premierminister Arkadi Dworkowitsch. Initiator war der deutsche Autobauer Daimler, der 2018 ein Mercedes-Benz-Werk bei Moskau bauen wird. Die Hersteller bitten um eine Erhöhung der Schwelle für die Luxus-Steuer von 3 auf 5 Mio. Rubel (ca. 47.000 auf ca. 79.000 Euro).

Die aktuelle Grenze gilt seit 2014. Doch die Antragsteller behaupten, dass eine Überarbeitung erforderlich sei. Aufgrund von Rubelabwertung und Inflation seien die Autopreise in Russland allgemein gestiegen. Doch eine hohe Steuer senke die Attraktivität für den Erwerb jener Modelle – und schade somit der Entwicklung des russischen Automarkts.

Am 1. Januar 2014 waren nur 190 Modelle betroffen. Inzwischen  fallen 909 Modelle (Stand: März 2017) in das Raster. Falls die Regierung einwilligt und die Schwelle auf 5 Mio. Rubel anhebt, wird diese Anzahl auf 485 reduziert. Nach vielen Krisenjahren ist der russische Automarkt in den vergangenen Monaten erstmals wieder gewachsen – zuletzt im April um 6,9 Prozent.

Titelbild
Quelle: Maxim Shanin, Пристань на реке Трубеж, Size changed to 1040x585px., CC BY-SA 3.0 [/su_spoiler]