Über Chancen und Risiken auf dem chinesischen Aktienmarkt
Viele Finanzfachleute auf dem internationalen Parkett hatten einen Wirtschaftseinbruch für China in den Jahren 2020 und 2021 befürchtet. Sie gingen sogar davon aus, dass die Covid-Krise die Weltwirtschaft nah an einen Zusammenbruch bringt. Mit den Einschätzungen lagen sie falsch. Zwar lag das Wirtschaftswachstum in China deutlich unter den Werten wie vor der Corona-Krise, aber deutlich über den Werten der internationalen Konkurrenz.
Chinesische Aktien – darauf ist zu achten
China drängt mit großen Unternehmen auf den lateinamerikanischen und europäischen Markt. Sie konkurrieren mit den amerikanischen Global Playern in Europa. Bisher ist der Marktanteil für die Chinesen in Europa klein, weil noch die Amerikaner dominieren. In den kommenden Jahren wird es zu einer Angleichung kommen und nicht nur amerikanische Lieferketten versorgen europäische Haushalte, sondern chinesische. Der Vorteil liegt auf der Hand: Produziert China in Europa, sichert das Arbeitsplätze andererseits sind die Lieferwege deutlich kürzer. Anleger sollten deshalb auf Unternehmen setzen, die stabil genug sind, auf dem europäischen Markt zu bestehen.
Lohnenswert ist es zudem, in einen chinesischen Pay-Dienstleister zu investieren. Die Amerikaner und Europäer sind zwar stark auf dem Markt vertreten, allerdings beabsichtigt China in Europa Boden gut zu machen. Erfolgreich ist das Land zudem in der Smartphone-Sparte.
Anleger und Investoren sollten mit gutem Verstand in chinesische Aktien investieren und die Skepsis langsam zurückfahren. Bei China ist offensichtlich, was nicht stimmt, während andere Staaten ihren Ballast besser verbergen und kaum einer öffentlich darüber philosophiert. China bietet weltweit einer der wichtigsten Wirtschaftsmärkte und ein ungeheures Potenzial. Die Chance sollten Europäer sich nicht entgehen lassen.
Politische Spaltung rückt in den Vordergrund
Trotz eines neuen Handelsabkommens Anfang 2020 sind die Beziehungen zwischen China und den USA ins Stocken geraten. Den Amerikanern ist der Ton des chinesischen Außenministeriums ein Dorn im Auge. Es kommt immer wieder zu kleinen Machtkämpfen und Äußerungen, auf die der chinesische Aktienmarkt empfindlich reagiert. Das ist auch Europa nicht verborgen geblieben und setzt auf Schlichtungsgespräche. Sowohl die USA als auch Europa können es sich nicht leisten, die Beziehungen zu China vollständig durch politische Restriktionen zu zerstören.
In Washington ist es allerdings dahin mit der Diplomatie, was die Situation für Brüssel erschwert. Diese Auseinandersetzungen sind auch für private Anleger oder Investoren aus Europa interessant. Veränderungen der politischen Stimmung zwischen den drei Großmächten beeinflussen grundsätzlich den Aktienmarkt, weshalb Anleger und Investoren bereits erfahren sein müssen, um die Schwingungen auf dem Finanzmarkt zu verstehen.
Stabile Skepsis gegenüber China in Deutschland
Skeptiker werden vor einer Investition auf dem chinesischen Aktienmarkt abraten. Das hat in erster Linie mit der chinesischen Regierung zu tun. Sie nimmt sich das Recht heraus, dort einzugreifen, wo sie Spionage oder Verrat vermutet. Und das trifft hin und wieder den Aktienmarkt in China. Sowohl Unternehmen als auch Anleger müssen sich bewusstmachen, dass durch eine Verfügung Konten eingefroren werden oder Ermittlungen stattfinden. Das ist für viele Menschen in Deutschland Grund genug, nicht in chinesische Aktien zu investieren. In Spanien gehen die Menschen sehr viel gelassener mit der Entwicklung in China um, was das grundsätzliche Vertrauen in den chinesischen Markt stärkt.
Europa benötigt Bündnispartner
Lohnschwankungen, Abwanderungen, rückläufige Geburtenrate und Fachkräftemangel belasten die meisten europäischen Staaten. Dazu zählt allen voran Deutschland. Entziehen die Deutschen den Chinesen das Vertrauen, wird es schwierig für die nationale Wirtschaft. Vor Covid haben zahlreiche Unternehmen auf dem chinesischen Markt investiert. Die CEOs haben erkannt, dass sich der chinesische Markt rasant entwickelt und immer präzisere Strategien zum Erfolg führen.
Die Investitionen lassen sich nicht so einfach wieder umkehren. “Made in Germany” ist längst zu “Made in China” geworden. China und die Menschen, die in dem gigantischen Staat leben, lernen schnell und setzen noch schneller ihre Projekte um. Europa muss sich die Frage stellen, ob sie weiter auf einen Kraftakt der Auseinandersetzung setzen oder ein starkes Bündnispaket schließen, mit dem beide Seiten gut leben können.
Chinas Wirtschaft wächst während der Covid-Krise
Italien, Deutschland, Frankreich und weitere Staaten haben während der Covid-Krise starke wirtschaftliche Verluste eingefahren. In den meisten Staaten liegt die Mortalitätsrate über der Geburtenrate und das wirkt sich in einigen Jahren auf die Wirtschaftsleistung aus. China hingegen konnte ein Plus von über zwei Prozent verbuchen, das ist angesichts des Misstrauens in den Staat, der für viele als der Ursprung der Krise gilt, beeindruckend. China konnte trotz Restriktionen bezüglich der Grenzübergänge konstant Waren ins Ausland liefern. Ihre Rohstoffe und Fertigprodukte waren auch während des Lockdowns gefragt. Einige amerikanische Wirtschaftsriesen zeigten sich beeindruckt davon und zwangen die Politik zu Drohgebärden. Das amerikanische Verhalten ist die wohl wichtigste Bestätigung für den chinesischen Wirtschaftsmarkt.
Positive Prognose für die kommenden Jahre
Post-Covid wird wohl auf dem chinesischen Wirtschaftsmarkt keine gravierenden Auswirkungen haben. Bereits für 2021 sagen die Fachleute eine erneute Steigerung der Wirtschaftsleistung voraus, die sich aber erst 2022 auf dem chinesischen Aktienmarkt voll entfaltet. Das Wachstum hält auch in den folgenden Jahren an, das steht bereits für das Jahr 2022 fest und es gibt keine Anzeichen, dass sich 2023 etwas ändert. Selbst wenn die Restriktionen auch in den kommenden Jahren ein wenig für Einschränkungen in den Handelsbeziehungen sorgen werden. China geht gestärkt aus der Situation heraus und deshalb lohnt sich für Privatanleger, Unternehmen und Investoren in Europa der Einstieg auf dem chinesischen Aktienmarkt.