Tagesübersicht Russlandgeschäft: 29.03.2016

Deutschland und Russland rücken zusammen – mit der Zeitumstellung, Russland hebt Mindestlohn an, BIP im Januar und Februar zurückgegangen

Willkommen zurück aus der Osterpause zur Tagesübersicht Russlandgeschäft an diesem Dienstag, den 29. März 2016. Wir hoffen, Sie hatten schöne Osterfeiertage. In Russland wird das russisch-orthodoxe Ostern erst am 1. Mai gefeiert.

Das sind heute unsere Themen:


Zeitumstellung: Deutschland und Russland sind zusammengerückt

Im Russlandgeschäft sind Deutschland und Russland über das Wochenende zusammengerückt. Über Nacht sogar. Es geht natürlich um die Zeitumstellung: zwischen Berlin und Moskau ist nur noch eine Stunde statt zwei Stunden Unterschied. In Deutschland hat man in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Uhren umgestellt, in Russland bleibt man seit Herbst 2014 bei der Winterzeit, nachdem man seit 2011 eine „ewige Sommerzeit“ hatte.

Für das Russlandgeschäft heißt das nun, dass es einfacher ist, Geschäftspartner im anderen Land zu den Geschäftszeiten zu erreichen. In Moskau ist es nun eine Stunde später als in Berlin.


Russland hebt Mindestlohn zum 1. Juli um 21 Prozent an

Am gestrigen Montag verkündete der russische Premierminister Dmitrij Medwedew laut Interfax, dass man den monatlichen Mindestlohn in Russland zum 1. Juli auf 7.500 Rubel erhöhen wolle. Das sind umgerechnet allerdings nur etwa 100 Euro. Momentan liegt der Mindestlohn bei 6.204 Rubel. Die Erhöhung beträgt also 21 Prozent.

Interessant ist, dass der Mindestlohn deutlich unter dem Existenzminimum in Russland liegt. Das beträgt 9.452 Rubel. Laut Arbeitsminister Maxim Topilin dauere es drei Jahre, bis der Mindestlohn auf das Existenzminimum angehoben werde, sagte er der Nachrichtenagentur RIA Nowosti.


BIP Russland im Januar und Februar um 1,6 Prozent zurückgegangen

Die russische Wirtschaft ist in den ersten beiden Monaten 2016 um 1,6 Prozent weniger gewachsen als im Vorjahr. Das teilte das monatliche Monitoring des russischen Wirtschaftsministeriums mit.

Von saisonalen Faktoren bereinigt gab es im Januar ein Nullwachstum und im Februar einen leichten Rückgang um 0,1 Prozent. Es gebe daher einen Stopp des Abschwungs, interpretiert das, das Ministerium.

Ohne die saisonalen Faktoren betrug der Rückgang im Februar nach Angaben des Monitorings im Jahresvergleich 0,6 Prozent – rechne man den zusätzlichen Tag durch das Schaltjahr heraus, sogar 2,7 Prozent (wie auch im Januar). Allerdings zeige sich seit Oktober eine Verlangsamung des monatlichen Rückgangs, so das Ministerium.

Der Rückgang der Reallöhne verlangsame sich ebenfalls. Im Januar lag er noch bei 1,2 Prozent, im Februar nur noch bei 0,7 Prozent.


Yandex-Direktor und Vorstand Alfred Fenaughty gestorben

Alfred Fenaughty, Gründungsdirektor des russischen Internetkonzerns Yandex ist am vergangenen Samstag im Alter von 90 Jahren gestorben. Das schrieb das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Fernaughty war 2008 als Vorstandsvorsitzender von Yandex gewählt worden.

Vorübergehend wird John Boynton die Aufgaben des Vorstandsvorsitzenden übernehmen.


Kurios: Russe klagt gegen Yandex, weil ihm wegen zu vieler schlechter Nachrichten die Haare ausgefallen seien

Ein Moskauer hat gegen den Nachrichtendienst von Yandex, Yandex.News, geklagt. Er leide unter permanentem Stress, deswegen fielen ihm die Haare aus. Der Grund: zu viele schlechte Nachrichten auf Yandex News. Roman Maslennikow, so heißt der Mann, hat nun auf einen Schadensersatz von einer Million Rubel geklagt. Das teilte sein Anwalt gegenüber RIA Nowosti mit.