Benzinsteuer in Russland steigt ab April, Yandex.Taxi fährt auf den weißrussischen Markt und Stellenportal HeadHunter.ru verkauft
Willkommen zur heutigen Tagesübersicht Russlandgeschäft an diesem Freitag, den 26. Februar 2016. Wir wünschen Ihnen ein angenehmes Wochenende!
- Staatsduma hebt Verbrauchssteuer auf Benzin ab 1. April 2016 an,
- Yandex.Taxi fährt auf den weißrussischen Markt,
- Die Sberbank wird trotz Sanktionen mit der türkischen DenizBank zusammenarbeiten,
- Mail.ru verkauft Stellenportal „Headhunter”,
- Lesetipp: Ringen um das Anti-Krisen-Paket.
Staatsduma hebt Verbrauchssteuer auf Benzin ab 1. April 2016 an
Autofahren in Russland könnte ab April teurer werden. Das russische Parlament, die Duma, hat nämlich heute beschlossen, die Verbrauchssteuer auf Benzin ab 1. April 2016 anzuheben. Die Steuern liegen nun bei 2 Rubel pro Liter Benzin und 1 Rubel pro Liter Diesel. Das berichtet das russische Wirtschaftsportal RBC. Nach Schätzungen des Finanzministeriums könnten die Benzinpreise dadurch um bis zu acht Prozent ansteigen.
Durch die Maßnahme sollen Mehreinnahmen in den durch die niedrigen Ölpreise belasteten Staatskassen gespült werden.
Yandex.Taxi fährt auf den weißrussischen Markt
Wir haben heute noch ein Auto-Thema für Sie: Die Taxi-App des russischen Internetkonzerns und Suchmaschinenbetreiber Yandex drängt nun auch auf den weißrussischen Markt.
“Wir haben uns entschieden, auch in den GUS-Markt (auch CIS) einzutreten. Minsk ist eine der größten Städte in der GUS nach Moskau und St. Petersburg“, sagte Yandex.Taxi-Chef Chudaverdjan dem russischen Kommersant.
In den ersten Monaten müssen die Fahrer in Belarus noch keine Kommissionen an Yandex zahlen. So soll gegen die Konkurrenz auf dem Taxi-Markt „Uber“ gekämpft werden, die 25 Prozent der Fahrtkosten verlangt. In Moskau müssen die Fahrer 11 und in Petersburg 9 Prozent an den Online-Taxi-Vermittlungsdienst Yandex.Taxi abgeben.
Die Sberbank wird trotz Sanktionen mit der türkischen DenizBank zusammenarbeiten
Die teilstaatliche russische Bank Sberbank will weiterhin mit ihrem türkischen Partner DenizBank zusammenarbeiten. Die Sberbank hält 99,85 Prozent an der Bank. Das sagte German Gref, der Chef der größten russischen Bank, am gestrigen Donnerstag gegenüber Journalisten.
“Wir operieren aktiv auf dem türkischen Markt. Wir entwickeln sehr konstruktive Beziehungen mit den türkischen Behörden und der türkischen Regierung. Daher ist unser Aktiengeschäft nicht betroffen. Und wir versuchen mit Sicherheit für die Interessen von türkischen Unternehmen einzutreten, die unsere Kunden sind“, sagte Gref und fügte hinzu, dass die Sanktionen, die Russland gegen die Türkei verhängt hat, den Banken-Sektor nicht betreffe.
Mail.ru verkauft russisches Stellenportal „Headhunter”
Wenn Sie sich bereits in Russland mit Jobsuche beschäftigt haben, werden sie es kennen: das Karriereportal HeadHunter. Der Eigentümer, der russische Online-Konzern Mail.ru Group hat es nun für 10 Milliarden Rubel verkauft. Der Käufer soll laut RBC eine Investorengruppe namens „Elbrus Kapital“ sein. Gestern sei der Deal abgeschlossen worden, schreibt das russische Medium. Das Geschäft solle in zwei Phasen abgewickelt werden. 5,5 Milliarden Rubel hat die Mail.ru-Gruppe bereits erhalten. Die verbliebenen 4,5 Milliarden sollen bis 30. April gezahlt werden.
Der Deal hatte sich schon lange angebahnt. Seit Herbst 2014 gab es Verhandlungen, doch das Geschäft platzte. Schuld daran war damals unter anderem der starke Anstieg der Rubelkurses.
HeadHunter.ru ist das größte und bekannteste Jobsuche-Portal in Russland, der Ukraine, Weißrussland, Kasachstan und Aserbaidschan. Im Januar 2016 hatte die Website hh.ru über 33 Millionen Besuche. Allerdings waren die Umsätze der Plattform 2015 um 1,5 Prozent gesunken.
Der CEO von HeadHunter, Michail Schukow sagte, dass das Unternehmen den Deal mit “Elbrus Kapital“ angestrebt habe, weil der neue Eigentümer am Wachstum des Unternehmenswerts durch die Entwicklung der technologischen Komponente interessiert sei. Auf kurze Sicht könne sich HeadHunter unter anderem auch durch Akquisitionen anderer Unternehmen entwickeln. Welche Unternehmen in Frage kämen, wollte er nicht sagen.
Natalia Godschajewa, Chefin des Konkurrenten Superjob.ru. sagte gegenüber RBC, dass der endgültige Betrag der Transaktion “ziemlich bescheiden“ sei. „Aber das ist verständlich – die wirtschaftliche Situation auf dem Markt insgesamt ist für Verkäufer nicht sonderlich günstig“, sagte sie.
Lesetipp: Ringen um das Anti-Krisen-Paket
Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) hat heute einen Artikel zum Ringen um das russische Anti-Krisen-Paket veröffentlicht. Um die Maßnahmen zur Stabilisierung der russischen Wirtschaft seien Verteilungskämpfe entbrannt und eine Einigung falle schwer. Der ganze Haushalt müsse dadurch umgeschichtet werden, schreibt die NZZ. Es könne daher noch dauern bis eine Einigung erzielt werde.
Die Einigung über das Anti-Krisen-Paket war zuletzt mehrfach verschoben worden.