Tagesübersicht Russlandgeschäft: 25.02.2016

Lkw-Verkehr Russlands mit der Ukraine fortgesetzt, Fitch senkt Ölpreis-Erwartungen und russisch-weißrussisches Treffen

Willkommen zur Tagesübersicht Russlandgeschäft an diesem Donnerstag, den 25. Februar 2016. Wir haben heute diese Themen für Sie:


Fitch senkt Ölpreis-Erwartungen für 2016 auf 34 Dollar pro Barrel

Die internationale Rating-Agentur Fitch hat ihre Annahmen für die Öl- und Gaspreise für 2016 um 22,2 Prozent von 45 auf 34 Dollar pro Barrel gesenkt, berichtete sie am Mittwoch. Die Agentur fügte hinzu, dass es „zunehmend unwahrscheinlich sei, dass sich die Preise in diesem Jahr erholen“.

Die Reduktion sei eine Folge des milden Winters und der OPEC-Produktion, die im Januar höher als erwartet ausgefallen sei. Zudem gebe es zunehmend Zeichen dafür, dass das globale Wirtschaftswachstum in diesem Jahr schwächer ausfallen werde als zuvor prognostiziert, hieß es von Fitch als Erklärung.

Dies heiße, dass es auch noch in der zweiten Jahreshälfte einen Produktionsüberschuss gebe – wenn auch auf einem anderen Niveau als jetzt – und dass der Markt wohl erst 2017 die Balance finden werde. Und auch dann würden die hohen Bestände Preiserhöhungen beschränken.


Lkw-Verkehr Russlands mit Ukraine fortgesetzt

Moskau und Kiew haben sich beim Streit um den Lkw-Frachtverkehr zwischen den Ländern einigen können. Das gab Russlands Verkehrsministerium am Mittwoch bekannt. Der Verkehr zwischen den Ländern rollt seit Mitternacht wieder.

Russland hatte den ukrainischen Frachtverkehr am 14. Februar ausgesetzt, weil einige russische Laster in der Ukraine von ukrainischen Aktivisten festgesetzt worden waren. Im Gegenzug hatte die Ukraine ihrerseits russische Transporte gestoppt.

Letzte Woche hatte dann das russische Transportministerium eine Einigung vorgeschlagen, die gestern der ukrainischen Premierminister Arsenij Jazenjuk akzeptierte. Man nehme das Angebot an und werde nun entsprechende Handlungen auf Basis von Gegenseitigkeit durchführen, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax.


Putin und Lukaschenko besprechen heute den bilateralen Handel

Heute wollen der russische Präsident Putin und der weißrussische Präsident Lukaschenko den Handel der Länder besprechen. Es soll bei dem heutigen Treffen der beiden in Minsk auch um Investitionen und die Energiekooperation gehen, berichtet TASS.

Der Handel zwischen Russland und Belarus nahm 2015 um 26,3 Prozent auf 27,5 Milliarden Dollar ab. Der Grund dafür waren allem voran die gesunkenen Rohstoffpreise (die mehr als 57 Prozent der russischen Exporte nach Belarus ausmachen). Auch der wechselnde Wechselkurs habe einen Anteil gehabt. Das physikalische Volumen sei hingegen kaum gefallen (-4,2 Prozent), heißt es in Dokumenten zu dem Treffen.

Bei den Kooperationsprojekten geht es zum einen um den Bau eines 2400 Megawatt-Atomkraftwerks von Russland in Belarus in Höhe von 10 Milliarden Dollar und zum anderen darum, dass Gaspron rund zwei Milliarden Dollar in den Ausbau des Gas-Transportsystems in Belarus investieren will. Der russische „Kommersant“ nennt dabei sogar eine Gesamtsumme von 3,6 Milliarden Dollar.


Japanische TV-Hersteller haben einen schweren Stand auf dem russischen Markt

Die TV-Verkäufe in Russland sind deutlich gesunken. 47 Prozent weniger TV-Geräte als im Jahr zuvor gingen 2015 über die Ladentheke. Die Umsätze in Dollar sind sogar um 56 Prozent gesunken.

Darunter leiden vor allem die japanischen Fernseh-Hersteller, berichtete der Kommersant am gestrigen Mittwoch.

Im Dezember 2015 verkündete Toshiba, dass sie sich wegen des schwachen Rubels und der starken Konkurrenz aus dem russischen Markt zurückziehen werde. Auch der Elektronikhersteller Sharp verlasse den russischen Markt für audiovisuelle Elektronik, schrieb der Kommersant mit Verweis auf zwei Quellen im Markt. Der Marktanteil von Panasonics sei von zwei auf fast null Prozent gesunken.

Die größten Anteile des russischen Markts hatten 2015 die südkoreanischen Hersteller LG und Samsung. Im Gegensatz zu den Mitbewerbern, die die neuen Modelle zu höheren Preisen verkauften, setze LG dabei auf ältere, aber günstigere Modelle, sagte eine Sprecherin des Elektronikhändlers Eldorado gegenüber dem Kommersant.