Tagesübersicht Russlandgeschäft: 18.07.2016

Willkommen zurück aus dem Wochenende zur Tagesübersicht Russlandgeschäft an diesem Montag, den 18. Juli 2016. Das sind heute unsere Themen:


Die russische Regierung stellt Bedingungen für die Rosneft-Privatiserung

Die russische Regierung hat angegeben, welche Bedingungen Käufer beim Kauf von Anteilen des staatlichen Öl-Unternehmens Rosneft erfüllen müssen. Das berichtete die russische Wirtschaftszeitung Vedomosti.

Insgesamt sollen 19,5 Prozent der Anteile des Unternehmens privatisiert werden. Die Regierung hofft, dadurch Einnahmen in Höhe von 700 Milliarden Rubel (11 Milliarden Dollar) zu erzielen, um den Staatshaushalt aufzubessern.

Zu den Bedingungen zählt erstens, dass die Anteil-Pakete für mindestens drei Jahre gehalten werden müssen, um kurzfristige Investments zu verhindern.

Zweitens müssen die Investoren eine Vereinbarung unterzeichnen, die sie verpflichtet, für Regierungsmitglieder zu stimmen, die sich für einen Sitz im Rosneft-Verwaltungsrat bewerben.

Drittens müssen Investoren schulden- und korruptionsfrei sein. Wenn potenzielle Investoren dennoch Schulden haben, müssen sie einen Plan für deren Konsolidierung vorlegen.

Eine vorläufige Liste mit Kauf-Kandidaten muss bei der Regierung bis zum 1. September eingereicht werden, schreibt der Kommersant. Experten zufolge ist eine erfolgreiche Privatisierung des Unternehmens nicht sicher – besonders wenn die Ölpreise steigen sähen die Aussichten auf einen Verkauf gering.

Der Verkauf von Rosneft- Anteilen ist Teil der größten Privatisierungsoffensive Russland seit den 1990ern. Bislang wurden bereits 10,9 Prozent des Diamantenproduzenten Alrosa für 52,2 Milliarden Rubel veräußert. Ein Anteil kostete 65 Rubel.

Sovkomflot, Baschneft sowie die VTB-Bank sind weitere Kandidaten. Eine Privatisierung der VTB-Bank noch in diesem Jahr ist den Angaben der Regierung zufolge aber unwahrscheinlich.


Gazprom kauft eigene Anteile von Wneschekonombank zurück

Die Gazprom Group hat am Freitag eine Reihe von Vereinbarungen mit der staatlichen Entwicklungsbank Wneschekonombank (VEB) unterzeichnet, um einen Teil eigener Anteile zurückzukaufen, der 3,59 Prozent des Eigenkapitals des Unternehmens entspricht.

„Gazproms Anteile sind vom Markt stark unterbewertet und haben erhebliches Wachstumspotenzial. Daher haben wir die Möglichkeit genutzt, ein großes Paket unserer Anteile zurückzukaufen“, sagte der Gazprom Vorstandsvorsitzender Alexej Miller laut einer Mitteilung des Unternehmens.

Die VEB war zuletzt in große finanzielle Schwierigkeiten geraten. Der Rückkauf von Gazprom-Anteile war im April als Teil eines VEB-Rettungsplans ins Gespräch gebracht worden.


Russische Steuerbehörde streicht einige Offshore-Länder von Schwarzer Liste

Die Föderale Steuerbehörde Russlands hat eine Reihe von Ländern von seiner “Schwarzen Liste“ gestrichen. Auf der Liste stehen Länder, die schlecht oder gar nicht mit den russischen Steuerbehörden zusammenarbeiten.

Darunter sind auch die Schweiz, Großbritannien und die Niederlande. Nun gab es Änderungen an der Liste.

Folgende sieben Länder wurden einem Bericht von Vedomosti zufolge nun ausgeschlossen: Cayman Islands, Bermuda, Mauritius, Aruba, Hong Kong, Estland und Georgien.