Tagesübersicht Russlandgeschäft: 16.02.2016

OPEC mit begrenzter Förderbegrenzung, Sanktionen gegen Belarus aufgehoben, LKW-Verkehr zwischen Russland und Ukraine gestoppt

Willkommen zur Tagesübersicht Russlandgeschäft für Dienstag, den 16. Februar 2016. Das sind heute unsere Themen:

Wir wünschen Ihnen eine schönen Tag!


Ergebnis von Russlands Verhandlung mit drei OPEC-Staaten: ein großes ABER

Heute trafen sich Vertreter von Russland und den drei wichtigen Ölförderländern Saudi-Arabien, Katar und Venezuela, um über eine Begrenzung der Ölförderung zu verhandeln. Dadurch soll der massive Preisverfall des Rohstoffs gestoppt werden.

Das Ergebnis der Verhandlungen zwischen Russland und den drei OPEC-Mitgliedern: Die Produktion soll auf dem Niveau von Januar gedeckelt werden. Das sagte der saudische Ölminister Ali al-Naimi nach dem Treffen laut Handelsblatt.

Gefolgt wurde sie allerdings von einem großen ABER, das die Hoffnungen auf eine rasche Erholung senkte: Die Vereinbarung sei davon abhängig, dass sich andere Produzenten ihr anschlössen. Das ist aber unwahrscheinlich. Insbesondere der frisch von Sanktionen befreite Iran hat seine Ölproduktion erst wieder hochgefahren.


EU-Sanktionen gegen Weißrussland aufgehoben

Die EU-Sanktionen gegen Belarus werden am 1. März fast vollständig aufgehoben. Das beschlossen die EU-Außenminister am Montag, den 15. Februar 2016. Die Maßnahmen gegen Personen und Unternehmen waren vor über fünf Jahren im Zuge von gewaltsam unterdrückten Protesten bei der Präsidentschaftswahl 2011 eingeführt worden. Das Waffenembargo und Sanktionen gegen vier Personen bleiben noch aufrecht.

Die Wirtschaft begegnet der Entscheidung positiv. Der Vorsitzende des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, Wolfgang Büchele, bezeichnete die Aufhebung der Sanktionen in einer Mitteilung als „gute Nachricht in schwierigen, europäischen Zeiten“. Dadurch erhoffe man sich neuen Schwung für die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Weißrussland.

Auch als “Brücke in die Eurasischen Wirtschaftsunion und nach Russland” sei das Land sehr wichtig, betonte Büchele, der das Amt zum Jahresbeginn übernommen hat. Allerdings leidet das Land unter der Rezession Russlands. Das BIP schrumpfte 2015 Schätzungen zufolge um 3,9 Prozent. Die deutschen Exporte nach Belarus gingen laut Ost-Ausschuss um fast ein Drittel auf 1,2 Milliarden Euro zurück, die Importe aus dem Land stiegen hingegen um mehr als ein Drittel auf 641 Millionen Euro.

 


LKW-Verkehr zwischen Ukraine und Russland ausgesetzt

Momentan sind keine guten Zeiten für LKW-Fahrer in Russland. Erst wird das umstrittene LKW-Mautsystem „Platon“ eingeführt, dann kann man sich mit Polen nicht über Transitquoten einigen, sodass der Verkehr zwischen den Ländern stillsteht und nun wird auch noch ein weiterer Verkehrsweg Richtung EU unterbrochen: die Ukraine.

Der Grund dafür ist, dass russische LKWs in der Ukraine seit dem 11. Februar von radikalen Aktivisten festgesetzt wurden. Die Laster befanden sich auf dem Weg zwischen Russland und den EU-Staaten. Russland wirft der Ukraine nun Untätigkeit vor. Außerdem ist der Verkehr von in der Ukraine angemeldeten Lastern auf dem Territorium der Russischen Föderation verboten.

Die Ukraine hat darauf ihrerseits mit einem Verbot für russische LKW reagiert. Worauf Russland ebenfalls ein totales Verbot aussprach. Die Lage ist schwierig.

Mehr lesen Sie in diesem ausführlichen Artikel auf Ostexperte.de.