Tagesübersicht Russlandgeschäft: 08.03.2016

Frauentag, Fitch rechnet mit Rückgang der russischen Wirtschaft 2016 um 1,5 Prozent, Ölpreis über 40 Dollar, Andersson verlässt AwtoVAZ

Liebe Leserinnen,
die Ostexperte.de-Redaktion möchte den heutigen Tag nutzen, Ihnen zum internationalen Frauentag zu gratulieren. Lassen Sie sich verwöhnen und genießen Sie den freien Tag. Heute ist nämlich Dienstag, der 8. März 2016, ein Feiertag in Russland. Wir haben wie immer natürlich auch die Tagesübersicht Russlandgeschäft für Sie. Heute mit diesen Themen:


Rating-Agentur Fitch senkt Prognose für Russland

Die internationale Rating-Agentur Fitch schätzt, dass das russische BIP 2016 um 1,5 Prozent sinken wird. Das teilte sie am Montag mit. Als Begründung nannte sie den niedrigen Ölpreis, der Russland als Exporteur zu schaffen mache. Auch senkten hohe Zinsen und sinkende Realeinkommen den Konsum.

Im Dezember rechnete Fitch noch mit einem leichten Wachstum von 0,5 Prozent. 2015 war die Wirtschaftsleistung des Landes um etwa 3,7 Prozent gesunken.

Die Rating-Agentur Moody’s überprüft momentan eine Abstufung der Kreditwürdigkeit Russlands (lesen Sie dazu diesen ausführlichen Artikel bei uns).


Rohölpreis auf über 40 Dollar pro Barrel Brent gestiegen

Gute Nachrichten von den Rohstoffmärkten. Der Ölpreis für ein Barrel der Sorte Brent mit Lieferung im Mai ist hat gestern Abend die Grenze von 40 Dollar überschritten. Damit ist er auf dem höchsten Stand seit Mitte Dezember 2015. Auch die Moskauer Börsen konnten entsprechend zulegen.


GTAI: Wenige Projekte in der Kohleindustrie

Im russischen Kohlebergbau ist 2016 nur mit wenigen Projekten zu rechnen, schreibt Germany Trade and Invest in einem ausführlichen Artikel. Die Ursachen dafür seien die gesunkenen Weltmarktpreise für Kohle, die Stagnation des Absatzes im Inland und das nachlassende Kaufinteresse Chinas für fossile Energieträger. Neue Vorhaben konzentrierten sich momentan auf die fernen Regionen Transbaikal, Magadan und Sachalin. Die Rubelschwäche komme der Industrie allerdings zugute, weil die russische Kohleindustrie dadurch ihre Exportpreise in US-Dollar senken konnte, ohne dadurch spürbare Verluste in nationaler Währung zu erleiden.


GTAI: Bau von Windparks kommt in Russland nicht voran

Der Bau von Windparks in Russland kommt laut GTAI nicht wirklich voran. Versuchsanlagen stehen, doch nicht in dem Maße, wie es der Größe des Landes und den klimatisch-geographischen Voraussetzungen angemessen wäre. Einzig im Fernen Osten scheint der Bau von Windkraftanlagen eine greifbare Option darzustellen. Ein japanischer Hersteller sondiert dort die Möglichkeit, eine Montage von Komponenten für Windkraftanlagen einzurichten. Im europäischen Teil Russlands gebe es momentan nur ein einziges Bauvorhaben – im Gebiet Rostow.


Bo Andersson verlässt AwtoVAZ

Der Schwede Bo Andersson wurde vor etwas mehr als zwei Jahren erster ausländischer Chef beim russischen Autohersteller AwtoVAZ. Er sollte den Lada-Hersteller sanieren. Nun soll er wieder gehen. Die Eigentümergesellschaft von Russlands grösstem Automobilkonzern teilte am Montag mit, der Verwaltungsrat des Konzerns werde Mitte März einen neuen Firmenchef ernennen.

Zu den Hintergründen dieser Entscheidung lesen Sie bei DRWN.de oder bei der NZZ mehr.