Tagesübersicht Russlandgeschäft: 26.11.2015

Willkommen zur Tagesübersicht Russlandgeschäft am Donnerstag, den 26. November 2015. Heute haben wir diese Themen für Sie:

  • Ausfuhr von Platin gestoppt
  • Russischer PC-Markt um 45,5 Prozent eingebrochen
  • RBC: Top-3 Rating-Agenturen erwägen Rückzug aus Russland


Ausfuhr von Platin gestoppt

Russland hat die Ausfuhr von Platin- und anderen Platinmetallen zeitweilig gestoppt. „Metalle dieser Gruppe werden in den nächsten zwei Jahren nicht exportiert“, sagte Oleg Natarow vom Staatsfonds Gochran gestern am Rande des Forums „Metallurgie und Bergbau – Produktion von Düngemitteln“ in Moskau. Russland wolle, eine strategische Reserve dieser Metallen anlegen, berichtet die Nachrichtenagentur Sputnik.


Russischer PC-Markt um 45,5 Prozent eingebrochen

Der Markt für PCs in Russland ist im dritten Quartal 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 45,5 Prozent eingebrochen. Das geht aus den Zahlen des russischen Beratungsunternehmens IDC hervor.

Im dritten Quartal 2015 wurden in Russland insgesamt 1,2 Millionen Desktop-Computer und Laptops ausgeliefert.
Die Top 5-Hersteller in Russland waren dabei:

  1. Lenovo (Marktanteil von 23,9 Prozent aller im dritten Quartal ausgelieferten PCs)
  2. Hewlett-Packard (14,3 Prozent),
  3. ASUS (12,1 Prozent),
  4. Acer (11,3 Prozent),
  5. DEXP (6,6 Prozent).

Trotz der großen Fortschritte bei Laptops verlören Desktop-PCs nicht an Bedeutung, heißt es in der Aussendung von IDC. Insbesondere in kommerziellen und staatlichen Institutionen würden sie weiter nachgefragt. Zu Hause seien sie als schnelle Gaming-Computer beliebt.

Auf dem PC-Markt spiegele sich die allgemeine wirtschaftliche Lage wider, sagte Natalia Vinogradova, Senior-Analystin bei IDC, zu dem Einbruch des Marktes.


RBC: Top-3 Rating-Agenturen erwägen Rückzug aus Russland

Einem Bericht von RBC zufolge, erwägen vor allem Standard & Poors und Moody’s (die dritte Agentur Fitch wollte sich nicht äußern) einen Rückzug aus Russland. Die Nachrichtenseite zitiert dazu Quellen im Umfeld der Leitung der russischen Repräsentanzen der Rating-Unternehmen.

Dies sei bei einer Sitzung mit der russischen Zentralbank im Oktober diskutiert worden, heißt es. Eine andere Quelle hingegen schränkte ein, es handele sich nicht um einen vollständigen Rückzug, sondern um eine Reduzierung der Geschäftstätigkeit im Land.

Der Grund für die Rückzugspläne ist offenbar ein Widerspruch zwischen den Anforderungen der russischen Gesetzgebung und der europäischen Regulierungsbehörden. Das russische Gesetz fordere, dass für nationale Bewertungen eine Tochtergesellschaft in Russland existieren muss, die europäische Regulierung eine Delokalisierung, sagte eine Quelle.

Doch eine Tochtergesellschaft zu etablieren, sei viel Arbeit und teuer, heißt es seitens der Rating-Agenturen. Bis Mitte 2017 müssten sie nun eine Entscheidung treffen, sonst würden die nationalen Ratings ungültig, heißt es in dem Bericht.


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