Strabag: „25 Jahre Russlandgeschäft lehrten uns Freude am Wandel“

Interview mit Karsten Richter, CFO Strabag ZAO, über das Russlandgeschäft des Bauunternehmens

Das österreichische Bauunternehmen Strabag mit Sitz in Wien ist seit 25 Jahren im Russlandgeschäft aktiv. Eigenangaben zufolge hat die Strabag ZAO in Russland ein Portfolio von über 100 Projekten und 3,5 Millionen Quadratmeter errichteter Wohn- und Gewerbeflächen. Im Interview spricht CFO Karsten Richter über Herausforderungen und Erfolge des Unternehmens.


Interview mit Karsten Richter, CFO Strabag ZAO
Interview mit Karsten Richter, CFO Strabag ZAO

Die 90er Jahre, als Sie angefangen haben, waren keinesfalls einfach. Und dennoch gab es genug Projekte, um hier Fuß zu fassen. Mit welchen Herausforderungen ist Ihr Unternehmen in der Anfangszeit konfrontiert worden?

Sie haben absolut Recht. Als wir 1990 in den russischen Markt eingetreten sind, war Russland im Umbruch, und die Marktverhältnisse entwickelten sich sehr dynamisch und waren natürlich ganz anders. Die Hauptanforderungen bestanden in der Identifikation der richtigen Projekte und Kunden, Einführung westlicher Methoden des Projektmanagements und dem Aufbau einer wettbewerbsfähigen Organisationseinheit – und dies alles unter Berücksichtigung unserer Konzernstandards.

Man weiß ja, dass viele globale Unternehmen beim Russlandeintritt genau mangels Anpassungsfähigkeit gescheitert sind. Wir sind stolz darauf, dass Strabag ihre strategischen Konzernansätze, unter anderem Business Compliance und Corporate Governance, in Russland all die Jahre regelkonform umgesetzt hat. Heute schafft es uns einen Wettbewerbsvorteil, indem wir unseren Kunden nachweislich nachhaltige Geschäftsgepflogenheiten bieten.

Auf welche Projekte in Russland ist Strabag besonders stolz?

Natürlich sind wir auf die Tatsache stolz, dass Strabag eines der ersten Bauunternehmen war, welches moderne europäische Bautechnologien nach Russland gebracht hat, und einige durch uns errichtete Gebäude das Moskauer Stadtbild mitprägen. So gehört beispielsweise die von uns Mitte der 1990er errichtete Gebäudegruppe Forum zu den ersten modernen Bürogebäuden in Moskau. Auch ist der Neuaufbau des historischen Hotels „Moskau“, das heute zur Luxuskette „Four Seasons“ gehört, in der Nähe vom Kreml, nicht zu vergessen.

Aber besonders stolz dürfen wir auch auf viele Infrastrukturprojekte sein: Allein in den letzten zehn Jahren haben wir fünf große Industrieprojekte in verschiedenen Regionen Russlands realisiert. Dabei sind es die Werke, die als Kernunternehmen ihrer Regionen lokale Wirtschaft fördern und tausende neue Arbeitsplätze schaffen. Wir freuen uns, dass wir auch zur sozialen Infrastruktur beitragen, und unsere Tätigkeit eine positive Auswirkung auf das Umfeld hat.

Der Neuaufbau des historischen Hotels „Moskau“ war eines der Strabag-Projekte. © Strabag SE
Der Neuaufbau des historischen Hotels „Moskau“ war eines der Strabag-Projekte. © Strabag SE

Kürzlich ging durch die russische Presse die Meldung, Strabag werde Generalauftragnehmer für den Bau einer Luxus-Wohnanlage in Moskau. Dies sei ein gemeinsames Projekt mit Don-Stroj Invest. Was ist das für ein Projekt?

Strabag hat in den letzten Jahren eine Reihe von Projekten im Bereich Luxusimmobilien realisiert, die meisten von diesen befinden sich in Moskau. Im Stadtteil Chamowniki, wo das neue Objekt „Leben auf Pluschtschicha“ errichtet wird, haben wir ein paar Wohnblöcke weiter im Dezember 2016 die 150.000 Quadratmeter große Luxuswohnanlage „Sadowyje kwartaly“ („Gartenviertel“) fertiggestellt.

Don-Stroj Invest gehört zu den größten und erfolgreichsten Bauherrn Moskaus – natürlich bestand seit Jahren Interesse an einer Zusammenarbeit und umso mehr freuen wir uns, dass diese zustande gekommen ist.

Beim Projekt „Leben auf Pluschtschicha“ handelt es sich um eine Luxuswohnanlage im historischen Zentrum Moskaus, in der Nähe des Neujungfrauenklosters. Bis Mitte 2019 werden da 202 Wohneinheiten mit einer Fläche von 66 bis 333 Quadratmeter, aufgeteilt auf acht Bauteile, in Schlüsselfertigbauweise errichtet. Wie auch bei anderen Projekten dieser Klasse wird die Wohnanalage über eigene Infrastrukturräume verfügen.

… Lesen Sie das vollständige Interview bei der AHK Russland.

Die Fragen stellte Lena Steinmetz, AHK Russland.

Titelbild
Quelle: Strabag-Zetrale in Moskau © Strabag SE[/su_spoiler]