Russland-Exporte aus Thüringen 2015 eingebrochen

Thüringische Exporte nach Russland gingen 2015 um 28,8 Prozent zurück

Die Exporte des deutschen Bundeslands Thüringen nach Russland brachen 2015 um fast ein Drittel ein. Im Vergleich zu 2014 gingen sie um 28,8 Prozent auf 241 Millionen Euro zurück, schreibt die IHK Erfurt auf ihrer Website

„Die Krise der russischen Wirtschaft hat inzwischen zu deutlichen Umsatzeinbußen bei den Unternehmen im Freistaat geführt“, sagt Professor Gerald Grusser, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt.

Auch für 2016 sehe es nicht nach Besserung aus. Schlechte Wirtschaftsaussichten, der schwache Kurs des Rubels und die allgemeine Verunsicherung über die weitere Marktentwicklung stellten die Firmen vor vielfältige Herausforderungen und minderten die Geschäftschancen der Thüringer Exportwirtschaft weiter, so Grusser.

Umfrage: 80 Prozent der befragten Firmen mit Exportrückgängen

Eine aktuelle Umfrage der IHK Erfurt unter knapp 300 Thüringer Unternehmen zeigte, dass 80 Prozent der befragten Firmen gravierende Exportrückgänge nach Russland verzeichnen mussten. Bei der Hälfte dieser Unternehmen gingen sie sogar um 50 Prozent und mehr zurück.

„Drei Viertel der Manager registrieren sinkende Auftragseingänge und sind skeptisch hinsichtlich der Anbahnung künftiger Geschäfte. Eine wachsende Zahl russischer Geschäftspartner orientiert sich inzwischen um und erschließt neue Handelskanäle“, berichtet der IHK-Chef.

Die einheimische Wirtschaft ringe daher darum, die oft langjährigen Geschäftsbeziehungen aufrechtzuerhalten.

Rubel und beidseitige Sanktionen sind größte Probleme

Darüber hinaus führe die Rubelabwertung zu immer größeren Finanzierungsproblemen auf russischer Seite. So seien 12 Prozent der Unternehmen von Dual-Use-Einschränkungen betroffen oder könnten aufgrund personenbezogener Sanktionen ihre Geschäfte nicht realisieren.

Eine weitere Hürde für Thüringer Firmen stelle das im August 2014 durch Russland verhängte Einfuhrverbot für Agrarprodukte und Lebensmittel aus der EU dar.

Laut IHK unterhalten rund 370 Betriebe aus Thüringen Handelsbeziehungen mit Russland. Zu den Exporten ins größte Land der Welt zählen vor allem pharmazeutische Produkte, Waren aus Kunststoff, Werkzeugmaschinen und Fahrzeuge.

[accordion open_icon=”camera-retro” closed_icon=”camera-retro”] [/su_spoiler] Quelle:

Foto von Simon Schütt.

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