Das Ifo Institut erwartet für 2020 aber einen BIP-Einbruch um 7,5 %
Mit der Schließung vieler Betriebe wurde die Corona-Pandemie für die meisten Volkswirtschaften in Europa ab April schmerzhaft spürbar, so auch in Russland. Neue Konjunkturdaten signalisieren aber, dass Russlands gesamtwirtschaftliche Produktion bereits im April ihren Tiefpunkt durchschritten hat. Im Mai waren erste Zeichen für eine Erholung erkennbar. Zudem sind die Einkaufsmanager-Indizes für Industrie und Dienstleistungen im Mai und Juni kräftig gestiegen. Völlig erholt vom tiefen Absturz im April haben sie sich aber noch nicht.
Die Prognosen, wie stark die Produktion der russischen Wirtschaft im Jahresdurchschnitt 2020 ihr Vorjahresniveau unterschreiten wird, gehen immer noch weit auseinander. Das ifo Institut erwartet jetzt einen Einbruch des Bruttoinlandsprodukts um 7,5 Prozent. Der Vorstandsvorsitzende der Sberbank meint hingegen weiterhin, die Produktion werde höchstens 4,5 Prozent niedriger sein.
Wie rasch sich die russische Wirtschaft erholt, wird auch vom Umfang staatlicher Hilfen abhängen. Nach Feststellungen des ifo Instituts planen westliche Staaten weit größere Ausgaben zur Unterstützung der Wirtschaft als die russische Regierung.
VEB-Institut: Bruttoinlandsprodukt erholte sich im Mai etwas
Der vom VEB-Institut berechnete Index für die saisonbereinigte Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts stieg im Mai gegenüber April um 0,2 Prozent. Der Rückgang des BIP gegenüber dem Vorjahresmonat verringerte sich von 14 Prozent im April auf 12 Prozent im Mai. Von April auf Mai stieg die Produktion des Verarbeitenden Gewerbes saisonbereinigt um 1,7 Prozent. Der reale Umsatz im Einzelhandel nahm um 5,1 Prozent zu und der reale Umsatz im Dienstleistungsbereich um 1,7 Prozent.
Andererseits ließ der Rückgang der Ölförderung die Produktion mineralischer Rohstoffe um 11,7 Prozent gegenüber April sinken. Auch der reale Umsatz im Warentransport sank gegenüber dem Vormonat (-4,6 Prozent). In den ersten fünf Monaten war die gesamtwirtschaftliche Produktion nach den Berechnungen des VEB-Instituts 4,5 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor.
Einkaufsmanager-Index der Industrie kräftig erholt
Die Einkaufsmanager in der Industrie zeigen sich in der am 01. Juli veröffentlichten IHS-Umfrage für Juni deutlich zuversichtlicher als in den letzten Monaten. Der Index erholte sich kräftig von 36,2 Punkten im Mai auf 49,4 Punkte im Juni. Damit erreichte er fast die 50-Punkte-Marke, die eine „stabile“ Entwicklung der Geschäftstätigkeit ohne weitere Verschlechterungen signalisiert. Die Erholung wurde, so berichtet FocusEconomics, vor allem von einer Zunahme der Aufträge und der Produktion getragen. Mit der Wiederaufnahme der Produktion in den Betrieben nach dem Lockdown wurde der stärkste Anstieg der Produktion seit April 2019 verzeichnet. Der Auftragseingang wurde allerdings weiterhin von der sinkenden Nachfrage aus dem Ausland belastet.
Einkaufsmanager-Index PMI im Verarbeitenden Gewerbe
Auch der Einkaufsmanager-Index im Dienstleistungsbereich erholte sich im Juni kräftig von 35,9 Punkten auf 47,8 Punkte. Nachdem sie ihre Geschäftsaktivitäten teilweise wieder aufgenommen hatten, signalisierten die Dienstleistungsunternehmen einen deutlich schwächeren Rückgang der Produktion gegenüber dem Vorjahresmonat als im Mai. Der Index blieb aber unter der 50 Punkte-Marke, ab der Wachstum einsetzt.
Der kombinierte „Russia Composite Output Index“ für den Bereich des Verarbeitenden Gewerbes und den Dienstleistungsbereich erholte sich von 35.0 Punkten im Mai auf 48,9 Punkte im Juni.
Prognosen für 2020 weiterhin sehr ungewiss
Wie sich die Pandemie weiter entwickeln wird und wie schnell sämtliche Produktionseinschränkungen aufgehoben werden, ist aber weiterhin sehr ungewiss. Die Prognosen zum Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im gesamten Jahr 2020 differieren deswegen beträchtlich.
Auch die deutschen Forschungsinstitute sind sich in ihren „Sommerprognosen“ keineswegs einig. Am ersten Juli veröffentlichte das Münchner ifo Institut seine Prognose zur Entwicklung der Konjunktur in Deutschland und weltweit. Im Juni hatten bereits das Berliner DIW und das Kieler Institut für Weltwirtschaft Prognosen vorgelegt, darunter auch zur Entwicklung von Wachstum und Inflation in Russland.
Ifo Institut erwartet viel tieferen Einbruch in Russland als das DIW
Den Anfang machte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung. Die am 11. Juni erschienene DIW-Prognose zum Rückgang des russischen Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2020 fiel mit 4,4 Prozent noch relativ moderat aus. In der Woche zuvor hatte die Weltbank bereits einen Einbruch der Produktion um 6 Prozent vorhergesagt und die OECD sogar um 8 Prozent.
Mitte Juni schätzte das Institut für Weltwirtschaft Kiel die Produktionsentwicklung in Russland mit – 6,5 Prozent dann deutlich skeptischer ein als das DIW. Die Kieler Prognose deckt sich fast mit den wenige Tage später veröffentlichten Prognosen des Moskauer Gaidar-Instituts (- 6,8 Prozent) und des Internationlen Währungsfonds (- 6,6 Prozent).
Zwei Wochen später geht das ifo Institut jetzt sogar von einem Rückgang des russischen Bruttoinlandsprodukts um 7,5 Prozent aus. Damit erwartet es in Russland einen ähnlich tiefen Einbruch wie die OECD (- 8,0 Prozent) und das Moskauer „Zentrum für makroökonomische Analysen und kurzfristige Prognosen, CMASF“ (- 8,0 bis – 8,2 Prozent).
Gleichzeitig erwartet das ifo Institut, dass Russland den diesjährigen Produktionsrückgang schon im nächsten Jahr mit einem Wachstum von 7,0 Prozent fast wieder aufholen kann. Die meisten anderen Prognosen gehen von einer langsameren Erholung aus.
Analysten-Konsens rückt auf Minus 5 Prozent zu
Umfragen bei Analysten lassen einen immer stärkeren Rückgang der Produktion der russischen Wirtschaft erwarten. In der Ende Juni veröffentlichten Reuters-Umfrage wird jetzt im Durchschnitt mit einem Rückgang des BIP um 4,5 Prozent gerechnet (Mai-Umfrage: — 3,8 Prozent). Die Umfrage von FocusEconomics war schon Anfang Juni auf – 4,7 Prozent zurückgefallen (nächste Veröffentlichung am 07. Juli).
Wachstumsprognosen 2020 bis 2022
Veränderung des realen Bruttoinlandsprodukts gegenüber dem Vorjahr in Prozent
2020 | 2021 | 2022 | |||
---|---|---|---|---|---|
DekaBank, Frankfurt | 07/03/2020 | -5.6 | 3.5 | ||
Helaba, Frankfurt | 07/03/2020 | -3 | 3 | ||
Commerzbank, Frankfurt | 07/03/2020 | -2 | 1.1 | ||
Ifo Institut München | 07/01/2020 | -7.5 | 7 | ||
Reuters-Umfrage | 06/30/2020 | -4.5 | 3.2 | ||
Fitch Ratings | 06/30/2020 | -5.8 | 3.6 | 2 | |
Berenberg Bank, Hamburg | 06/29/2020 | -5 | 3.5 | 2.5 | |
Unicredit | 06/25/2020 | -5.4 | 3.8 | ||
Internationaler W?hrungsfonds | 06/24/2020 | -6.6 | 4.1 | ||
Macro Advisory, Moskau | 06/23/2020 | -3.5 | 2.5 | ||
Gaidar Institut/RANEPA; Szenario 1 | 06/22/2020 | -6.8 Urals 35,0 $/b | 3.6 Urals 35,0 $/b | 2.7 Urals 45,0 $/b | |
Gaidar Institut/RANEPA; Szenario 2 | 06/22/2020 | -6.8 Urals 35,0 $/b | 4.3 Urals 45,0 $/b | 2.9 Urals 45,0 $/b | |
IfW Kiel | 06/18/2020 | -6.5 | 4.5 | ||
Alfa Bank, Moskau | 06/18/2020 | -3 | |||
Russisches Wirtschaftsministerium, Basisszenario laut RBK | 06/17/2020 | -4.8 Urals 39,9 $/b | 3.2 Urals 43,3 $/b | 2.9 Urals 45,6 $/b | |
OPEC, Wien | 06/17/2020 | -4.5 | |||
ING Bank, Amsterdam | 06/16/2020 | -2.5 | 2 | 2.2 | |
Economist Intelligence Unit, London | 06/16/2020 | -5.2 | 1.6 | 1.8 | |
Sberbank, Moskau | 06/16/2020 | -4.2 | 3.1 | 2 | |
Morgan Stanley | 06/14/2020 | -5.3 | 3.9 | ||
DIW Berlin | 06/11/2020 | -4.4 | 0.8 | ||
OECD; Szenario “zweite Welle” | 06/10/2020 | -10 | 4.9 | ||
OECD; Szenario “keine zweite Welle” | 06/10/2020 | -8 | 6 | ||
FocusEconomics Consensus Forecast | 06/09/2020 | -4.7 | 3.2 | ||
Weltbank | 06/08/2020 | -6 | 2.7 | ||
HSE, Moskau | 06/03/2020 | -5.2 | 3 | ||
CMASF, Moskau; Basisszenario | 06/02/2020 | - 8,0 bis – 8,2 | 3,7 bis 4,0 | 2,1 bis 2,5 | |
Russische Zentralbank, Basisszenario | 04/24/2020 | - 4 bis - 6 Urals 27 $/b | 2,8 bis 4,8 Urals 35 $/b | 1,5 bis 3,5 Urals 45 $/b |
Gref erwartet weiterhin einen BIP-Rückgang um 4,2 bis 4,5 Prozent
Die Sberbank veröffentlichte Mitte Juni eine Präsentation für Investoren, die im Kapitel „COVID-19 & Macro Challenges“ (S. 25-33) auch die Folgen der Corona-Pandemie für die russische Wirtschaft analysiert. Ende Juni wiederholte der Vorstandsvorsitzende der Sberbank, German Gref, in einem rund einstündigen TASS-Interview (mit Video), seine Einschätzung, dass die gesamtwirtschaftliche Produktion in diesem Jahr um 4,2 bis 4,5 Prozent sinken dürfte.
Russland werde die Corona-Krise damit besser bewältigen als er zunächst gedacht habe (Rückgang um 6 bis 9 Prozent). Falls es keine zweite Infektionswelle gibt, werde der Dollar gegenüber dem Rubel bis zum Jahresende auf rund 60 Rubel je Dollar abwerten. Gref betonte aber, wie unvorhersehbar der weitere Verlauf der Pandemie sei.
Links zu zahlreichen TASS-Berichten zu diesem Interview vom 29. Juni finden Sie hier, Hinweise zu den im Video angesprochenen Themen sind am Ende dieses Artikels aufgelistet.
Gesamtwirtschaftliche Prognosen der Sberbank bis 2022
Mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 4,2 Prozent erwartet die Sberbank eine etwas schwächere Abnahme der Produktion als das Wirtschaftsministerium, das laut Presseberichten (u.a. Vedomosti, RBK) in seinen Entwürfen für Prognosen der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung bis 2023 inzwischen für 2020 von einem Rückgang um 4,8 Prozent ausgehen soll.
2021 rechnet die Sberbank mit einer ähnlich langsamen Erholung der Produktion (+ 3,1 Prozent) wie die Regierung (+ 3,2 Prozent). Wirtschaftsminister Reshetnikov meinte in einem Gespräch mit Ministerpräsident Mishustin in der letzten Woche, die Produktion der russischen Wirtschaft werde im 4. Quartal des nächsten Jahres wieder das Niveau des Jahres 2019 erreichen. Er rechnet auch für das Jahr 2022 mit einem Wachstum von rund 3 Prozent.
Der Anstieg der Verbraucherpreise wird sich nach Einschätzung der Sberbank bis Ende 2020 auf 3,7 Prozent beschleunigen.
Sberbank-Prognosen für Wirtschaftswachstum, Verbraucherpreisanstieg und Leitzins am Jahresende, Rubelkurs im Jahresdurchschnitt
Unicredit rechnet mit einem stärkeren Rückgang des BIP um 5,4 Prozent
Die Mailänder Großbank Unicredit ewartet für Russland in ihrem neuen Quartalsbericht für Mittel- und Osteuropa einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 5,4 Prozent. Diese Prognose liegt noch im Rahmen der Erwartungen der russischen Zentralbank (- 4 Prozent bis – 6 Prozent).
Wie die folgende Abbildung zeigt, gehen die Unicredit-Analysten Artem Arkhipov und Ariel Chernyy davon aus, dass der private Verbrauch und die Anlageinvestitionen etwa gleich viel zum Rückgang des BIP beitragen dürften.
Einen recht kräftigen positiven Wachstumsbeitrag erwarten sie 2020 von der außenwirtschaftlichen Eintwicklung. Sie rechnen damit, dass Russlands Einfuhren real fast doppelt so stark sinken (- 15 Prozent) wie die Ausfuhren (- 8 Prozent). Die Veränderung des Saldos von Aus- und Einfuhren (Nettoausfuhr) werde das Wachstum stützen. Auch der reale öffentliche Verbrauch (+ 2 Prozent) dürfte laut Unicredit das Wachstum stabilisieren, allerdings nur geringfügig.
Reale Veränderung des Bruttoinlandsprodukts gegenüber dem Vorjahr in Prozent (rote Linie);
Beiträge der Verwendungsbereiche Privater Verbrauch, Öffentlicher Verbrauch, Anlageinvestitionen, Lagerveränderung und Nettoausfuhr in Prozentpunkten
Krisenpakete verursachen ein 5 Prozent-Defizit im Föderationshaushalt
Zur Abschätzung der Entwicklung des öffentlichen Verbrauchs haben die Unicredit-Analysten die Ausgabenpläne der Regierung analysiert. Im föderalen Haushalt, der 2019 noch mit einem Überschuss von 1,8 Prozent des BIP schloss, erwarten sie in diesem Jahr ein Defizit von 5,0 Prozent des BIP.
Nachdem Russlands Staatshaushalt zwei Jahre mit Überschüssen abgeschlossen habe, bedeute dies zwar eine „Lockerung der Finanzpolitik“. Allerdings meinen die Unicredit-Analysten wie viele andere Beobachter, das „Krisenpaket“ der russischen Regierung sei im internationalen Vergleich von „begrenzter Größe“. Die öffentlichen Ausgaben würden im Jahr 2020 gegenüber 2019 voraussichtlich um rund 3,3 Milliarden Rubel (oder 3,3% des BIP) auf 21,5 Milliarden Rubel steigen. Die Ausgabensteigerung soll, so die Erwartung der Unicredit, weitgehend durch Aufnahme von Krediten finanziert werden.
DekaBank: Starke Belastung des Staatshaushalts
Daria Orlova, Russland-Expertin der Frankfurter DekaBank, sieht die Wachstumsprerspektiven Russlands in der Juli-Ausgabe der „Emerging Markets Trends“ ähnlich wie Unicredit. Sie rechnet 2020 mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 5,6 Prozent, der 2021 mit einer Wachstumrate von 3,5 Prozent nur gut zur Hälfte ausgeglichen wird. Auch Daria Orlova verweist darauf, dass die fiskalischen Anti-Krisen-Maßnahmen in Russland im internationalen Vergleich „moderat“ ausfallen. Sie erwartet deshalb keinen starken „Rückprall“ der Produktion in der zweiten Jahreshälfte.
Das Haushaltsdefizit im Föderationshaushalt 2020 veranschlagt sie mit – 4,2 Prozent des BIP etwas niedriger als Unicredit (- 5,0 Prozent des BIP). Der russische Staatshaushalt werde in diesem Jahr zwar stark belastet. Dank der konservativen Fiskalpolitik seien jedoch „komfortabele“ Reserven vorhanden.
„Der Ölpreisrückgang, die Reduzierung der Ölproduktion im Rahmen des „OPEC+“-Deals sowie der COVID-19-bedingte Konjunktureinbruch werden den russischen Staatshaushalt dieses Jahr stark belasten. Dank der konservativen Fiskalpolitik der Vergangenheit verfügt Russland aber über Puffer in Höhe von ca. 9% des BIP, die zur Deckung des Budgetdefizits verwendet werden können, selbst wenn keinerlei Schuldenneuaufnahme auf den Kapitalmärkten möglich sein sollte. Auch die Ausstattung mit internationalen Reserven ist komfortabel.“
Ifo Institut: Andere Staaten tun fiskalpolitisch viel mehr gegen die Krise
Nach Einschätzung des ifo Instituts wird der Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Produktion in Russland mit 7,5 Prozent in diesem Jahr noch deutlich stärker sein als die Unicredit und die Dekabank erwarten.
Die von der russischen Regierung seit März beschlossenen drei „Hilfspakete“ entsprechen nach Angaben des ifo Instituts aber nur 2,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Sie umfassen unter anderem Sofortmaßnahmen für besonders betroffene Branchen, Steuernachlässe und vergünstigte Kredite für Unternehmen und Selbstständige sowie direkte Zuwendungen für Familien.
Demgegenüber werden die fiskalischen Maßnahmen der Länder des Euroraums, der einen Produktionsrückgang um 8,4 Prozent verzeichnen dürfte, laut ifo Institut 30,0 Prozent des BIP erreichen. Wesentlich umfangreichere fiskalische Maßnahmen als Russland beschlossen danach auch Japan (30,9 Prozent), das Vereinigte Königreich (21,6 Prozent), die USA (14,3 Prozent) und China (6,3 Prozent).
Das ifo Institut weist aber darauf hin, dass die russische Regierung im Juni weitere Hilfsmaßnahmen für Regionen, Unternehmen und Haushalte angekündigt hat.
Stiftung Wissenschaft und Politik: Regierung will ihre Reserven schonen
Eine Anfang Juni erschienene Studie der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik hatte zur Reaktion der russischen Regierung auf den aktuellen Produktionseinbruch bereits festgestellt, die Regierung versuche, ihre angesammelten finanziellen Reserven zu schonen:
„Die Kosten der bereits verkündeten Rettungsmaßnahmen werden auf 3 Prozent des BIP taxiert, obwohl sich das Land deutlich teurere Schritte grundsätzlich leisten könnte. Mit dem Anfang Juni vorgestellten Erholungsplan für die Wirtschaft bleibt die russische Regierung ebenfalls klar unter ihren finanziellen Möglichkeiten.“
Jens Böhlmann, Leiter der Kontaktstelle Mittelstand beim Ost-Ausschuss – Osteuropaverein der deutschen Wirtschaft, nannte die von der russischen Regierung beschlossenen Hilfen für die Wirtschaft in seiner „Ost-Ausschuss Kolumne“ in der letzten Woche auch „sehr bescheiden“:
„Die Zentralbank hat zwar abermals die Zinsen gesenkt, um die Wirtschaft anzukurbeln, aber das Hilfspaket der Regierung fällt im Vergleich mit anderen Staaten und verglichen mit den 750 Milliarden Euro, die die EU aufwenden will, doch sehr bescheiden aus. Zudem stehen soziale Geschenke deutlich im Vordergrund. Auch diese Ausgaben belasten kurz- und langfristig den Haushalt, stimulieren die Binnenkonjunktur jedoch kaum. Dazu fehlt ihnen die nachhaltige Wirkung. Offensichtlich will man die durchaus vorhandenen Reserven weiterhin unangetastet lassen – zu Lasten der Wirtschaft.“
Russland kommt schlechter durch die Krise als China, Indien und die Türkei
Das Forschungsinstitut der finnischen Zentralbank BOFIT verglich in seinem Wochendienst am Freitag die Prognosen internationaler Wirtschaftsorganisationen zur BIP-Entwicklung in Russland mit denen für andere große „Emerging Markets“ und die Ukraine.
Prognosen Internationaler Wirtschaftsorganisationen zum Wirtschaftswachstum in „Emerging Markets“
Nur Brasilien fällt noch weiter zurück als Russland
Einen tieferen Wachstumseinbruch als in Russland erwarten im Jahr 2020 der IWF, die Weltbank und die EU-Kommission nur in Brasilien. In Indien und in der Türkei wird der Rückgang des Bruttoinlandsprodukts laut IWF, Weltbank und OECD in diesem Jahr deutlich milder ausfallen als in Russland. Eine wichtige Ursache dafür dürfte sein, dass mit dem weltweiten Konjunktureinbruch auch die für Russland besonders wichtigen Ölpreise stark zurückgegangen sind.
In China erwarten der IWF, die Weltbank und die EU 2020 sogar noch ein schwaches Wachstum um rund 1 Prozent. Nur die OECD rechnet in diesem Jahr in China mit einem Rückgang des BIP um 2,6 Prozent. Er werde aber weit schwächer sein als der Einbruch in Russland (- 8 Prozent).
Auch bei der erwarteten Konjunkturerholung im Jahr 2021 bleibt Russland im Vergleich mit China, Indien und der Türkei zurück. Die Internationalen Wirtschaftsorganisationen erwarten, dass 2021 das Wachstum in Russland schwächer sein wird als in allen anderen verglichenen Ländern mit Ausnahme von Brasilien.
^*^Quellen und Lesetipps:
Ostexperte.de-Artikel zu Konjunktur und Wirtschaftspolitik in Russland von Klaus Dormann:
- Wie die Pandemie Russlands Investitionen und Exporte trifft; 29.06.2020
- 2020 erwartet das Wirtschaftsministerium einen BIP-Rückgang um 4,8 %; 22.06.2020
- OECD erwartet in Russland viel tieferen BIP-Einbruch als die Regierung; 15.06.2020
- Russlands Wirtschaft: Ist die BIP-Prognose der Regierung zu optimistisch? 08.06.2020
- „Corona-Ferien“: Hohe Produktionsausfälle durch „arbeitsfreie“ Tage; 01.06.2020
Coronavirus in RF: Liveticker, Presseschau, Russland-Analysen, Russia Analytical Digest
- AHK-Liveticker: Coronavirus in Russland; MDZ-Newsticker: Russland und das Coronavirus
- Interfax: Liveticker der Wirtschaftskrise (RF + Welt); Ura.News: The economic crisis in Russia
- Russische Regierung: „StopCoronavirus“-Informationsseite: Tägliche Berichte zur Infektionslage sowie Coronavirus-Pressemeldungen und Offizielle Dokumente: Präsidenten-Dekrete; Entscheidungen der Regierung; Dokumente der Ministerien. ….
- Vnesheconombank-Research Institute: COVID-19 desease statistics and forecasts; Russland im internationalen Vergleich; u.a. mit Deutschland
- Sberbank: Research zu COVID 19
- Russland-Analysen: Artikel zu Covid-19 in RF; Russland-Chronik
- Russia Analytical Digest Nr. 251: Russland und die COVID-19-Pandemie; 20.04.2020
Corona-Informationen von GTAI, OAOEV, WKO, AEB, AHK, IWF, Macro Advisory
- GTAI: Länderseite Russland; Spezial: Covid-19 versetzt Russlands Wirtschaft schweren Schlag
- Edda Wolf; GTAI: Präsident Putin kündigt weitere Unterstützung für die Wirtschaft an; 24.06.2020
- Edda Wolf; GTAI: COVID-19: Maßnahmen der Regierung (3. Hilfspaket, Details); 08.06.2020
- Gerit Schulze; GTAI: Corona-Krise hat Russlands Industrie fest im Griff; 02.06.2020
- OAOEV-Dossier: Corona in Mittel- und Osteuropa, täglich aktualisiert; OAOEV Update Russland
- OAOEV/Beiten Burkhardt: Corona in Russland; Wegweiser durch die rechtlichen Vorschriften und Maßnahmen zur Bekämpfung der Coronavirus-Epidemie in Russland
- Christiane Schuchart; Andreas Metz; OAOEV: Unternehmen erwarten Erholung ab dem dritten Quartal; Bericht zur Online-Sitzung des Arbeitskreises Russland am 04.06.2020
- WKO: Coronavirus: Situation in Russland
- AEB Dossier: Stop Covid 19
- AHK: News; Liveticker Coronavirus in Russland
- IWF: Policy Responses to COVID 19; Browse by country: Russia; Germany…
- Macro Advisory: Covid-19 Checkup Russia; 23.06.2020
- Macro-Adviory: Covid-19 Checkup Eurasia; 23.06.2020
Corona-Themenseite des Wirtschaftsministeriums und der Zentralbank
- Wirtschaftsministerium; Themenseite: A virus free economy; mit Pressemeldungen
- Zentralbank Themenseite: The situation in the financial markets and stabilization measures
- Zentralbank: Pressekonferenzen zur aktuellen Lage und Stabilisierungsmaßnahmen
- Zentralbank Informationsdienst: „Financial Pulse“; u.a. neue Konjunkturdaten für RF und Welt
- Zentralbank: Regulierungen und Pressemeldungen
Periodisch erscheinende Konjunkturberichte (monatlich, vierteljährlich, halbjährlich)
- Vnesheconombank Institute: Monthly GDP Index May 2020; 03.07.2020
- Vnesheconombank Institute: SEMAFON: May 2020; russian economic indicators; 03.07.2020
- Daria Orlova; DekaBank: Emerging Markets Trends: Russland – Verfassungsänderungen verabschiedet; 03.07.2020
- Almanas Stanapedis; FocusEconomics: Russia: Services and Composite PMIs rebound further in June; 03.07.2020
- Almanas Stanapedis; FocusEconomics: Russia: Manufacturing PMI rebounds to an over one-year high in June; 01.07.2020; IHS Markit: PMI Russia; 01.07.2020
- Ben Aris; bne Intellinews.com: Russia’s June manufacturing PMI bounces back, recovers almost all coronacrisis lost ground; 01.07.2020
- Ifo Institut München: Konjunkturprognose Sommer 2020; 01.07.2020
- Andrey Ostroukh, Elena Fabrichnaya; Reuters Poll: Russia’s economic contraction, subdued inflation suggest more rate cuts likely in 2020; 30.06.2020
- Marina Voitenko; Politcom.ru: Wirtschaftspolitischer Wochenrückblick; Predictive Recovery Route Tips; Vergleich der Prognosen von IWF, russischen Ministerien und Gaidar-Institut; 30.06.2020
- Center for Macroeconomic Analysis and Short-term Forecasting, CMASF; Trends in the Russian Economy, 26.06.2020; Analysis of macroeconmic trends; 19.06.2020;
- Unicredit: CEE Quarterly; Russia: Recovery postponed to 2021; 25.06.2020
- IMF: World Economic Outlook Update, June 2020; 24.06.2020
- Google News Links zu deutschen Medien: IWF rechnet mit noch stärkerer Rezession; 24.06.2020
- Yandex Presselinks: IMF downgrades forecast for Russian Economy; 24.06.2020
- russland.capital: IWF stuft Prognose für den Rückgang des russischen BIP auf 6,6 Prozent herab; 25.06.2020
- Interfax: IMF downgrades forecast for Russia’s GDP decline in 2020 to 6.6%; 24.06.2020
- Economic Expert Group: Economic Review – May 2020; 24.06.2020
- RIA Ratiing: Russian Economy in May: Oil production decline added to pandemic factor; 23.06.2020
- Vnesheconombank Institute: The dynamics of main macro-indicators in April; mit Chart der Ölpreis- und Rubelkursentwicklung; 23.06.2020
- Gaidar Institute/RANEPA: Forecast of macroeconomic development of Russia in 2020-2022; 22.06.2020
- Institut für Weltwirtschaft Kiel, IfW: Kieler Konjunkturberichte: Weltkonjunktur im Sommer 2020; 18.06.20
- Almanas Stanapedis; FocusEconomics: Russia: Second estimate confirms slowdown in growth in Q1 amid looming recession ahead; 18.06.2020
- Nordea: Emerging Markets View: mit Kommentar zur Rubel-Entwicklung; 18.06.2020
- OPEC: Monthly Oil Market Report; 17.06.2020; neu am 14.07.2020
- Eurasian Development Bank Monthly Review; 17.06.2020; Eurasian Development Bank: Macroeconomic Review Russian Federation: April 20, Updated Forecast; 22.04.2020
- Economist Intelligence Unit; Economic Forecast Europe: Europe: Growth and inflation; 16.06.2020
- Analytical Center of the Russian Government: Current trends of the Russian Economy; May 2020: Dynamics of industrial production; mit 6 Charts zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung am Schluss des Berichts; 16.06.2020
- Uralsib-Konjunkturbericht: Russian Economy will be back to growth next year; arb.ru; 16.06.2020
- GTAI: Wirtschaftsdaten kompakt – Russland; 15.06.2020
- www.aktiencheck.de: Raiffeisen Capital Management: Russland: Ölpreiserholung unterstützt Aktienkurse und Wirtschaft; 15.06.20
- Sergey Tishchenko, Director General of the Expert RA rating agency, im Interveiw mit Anastasia Saprykina; Prime: The situation in the economy is not as bad as it could be; 15.06.2020
- Denys Anokhov; Rating Agentur ExpertRA Europe in Frankfurt: Press Release: Rating-Agentur Expert RA confirmed at ‘BBB-’ the ratings of Russia. The rating outlook changed from positive to stable; mit: Research Report on Russia; 12.06.2020
- Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung: DIW Konjunkturprognose Sommer 2020; 11.06.2020
- Y. Stepanov, I. Morgacheva (independent analysts and consultants ARB/Bankenverband) : Current Trends in the Economy. June 2020; arb.ru, 11.06.2020
- OECD-Pressemitteilung: OECD-Wirtschaftsausblick: Die Erholung nach dem Lockdown wird ein Drahtseilakt; OECD: Economic Outlook, June 2020: The world economy on a tightrope; Presentation; Statistical Annex; 10.06.2020
- Yandex Presselinks: OECD predicts 10 % drop in Russian GDP; 10.06.2020
- Tatyana Edovina; Kommersant: Sometimes COVID is returned; OECD updates global economy forecast for second pandemic wave; 10.06.2020
- Interfax: The OECD has predicted a drop in Russia’s GDP in 2020 by 8-10%; 10.06.2020
- OECD: Composite Leading Indicator; Sharp slowdown in Russia; 10.06.2020; neu am 09.07
- Gaidar Institute: Russian Economy in 2019; 596 Seiten, 10.06.2020
- Weltbank: Global Economic Prospects; 08.06.2020l
- Finmarket.ru: Reduction of Russia’s GDP in 2020 may reach 8% – TsMAKP; 03.06.2020
- Interfax: Economists predicted the dollar at 90 rubles by the end of the year; Russia’s GDP in 2020 may fall by more than 8%, experts suggest; Prognosen des Zentrums für makro-ökonomische Analysen und kurzfristige Prognosen, CMASF; 03.06.2020
- Center for Macroeconmic Analysis And Short term Forecasting, CMASF “On the medium-term forecast of the development of the Russian economy in the context of the coronavirus pandemic and a possible crisis of the world economy“; 02.06.2020
- World Bank: Russia Monthly Economic Developments May 2020; 29.05.2020
Prognosen der Regierung zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung bis 2023
- Wirtschaftsministerium, Pressemitteilung: The head of the Ministry of Economic Development predicts GDP growth of about 3% in 2022; 29.06.2020
- TASS: Manturov does not exclude a drop in industrial production by 8.6%; 29.06.2020
- Vedomosti: Interview with Minister of Industry and Trade Denis Manturov: On budget investments in medicines and remedies against COVID-19, a drop in industrial production and support for affected industries; 29.06.2020
- Macro Markets Inside; Loko Invest: MINEK calculated the scenario conditions for the forecast for 2020 and the next 3 years; Tabelle mit Prognosen des Wirtschaftsministeriums; 18.06.2020
- Julia Starostina, Ivan Tkachev; rbc.ru: The Ministry of Economic Development softened the forecast for the fall of the Russian economy in 2020; 17.06.2020
- Vedomosti: Officials improved forecast for economic decline in 2020; 17.06.2020
Konjunkturberichte von Zentralbank, Wirtschaftsministerium, Rosstat
- Zentralbank: Economy: facts, assessments and comments; russ.+englisch; 29.06.2020 Pressemeldung: Business activity in May remained low; 29.06.2020
- Zentralbank: Investor presentation „Russia’s Economic Outlook and Monetary Policy“; 26.06.2020
- TASS: Losses of Russian economy from pandemic less than in other countries — Central Bank. The current forecast of the Bank of Russia suggests a 4-6% decline in GDP in 2020; 23.06.2020
- Russische Zentralbank: Speech by Elvira Nabiullina at the plenary meeting of the State Duma on the consideration of the Bank of Russia Annual Report for 2019; 23.06.2020
- Zentralbank: Investor presentation „Russia’s Economic Outlook and Monetary Policy“; 26.06.2020
- Newsletter „What the trends say“ der volkswirtschaftlichen Abteilung; Executive summary (Englisch); Pressemeldung: Talking Trends: Gradual revival in economic activity; 09.06.2020
- Zentralbank: Estimate of Key Aggregates of the Balance of Payments of the Russian Federation in January–May 2020; 09.06.2020
- Zentralbank: Medium-Term Forecast; 24.04.2020
- Zentralbank: Investor presentation „Russian Financial Sector“; mit Macro-Update; 24.03.2020
- Zentralbank: Statistical Bulletin; monatlich, russisch und englisch
- Wirtschaftsministerium: The Ministry of Economic Development expects improvement in Russia’s foreign trade in the coming months; 23.06.2020
- Wirtschaftsministerium: Bild der Wirtschaftsaktivität Mai 2020; 19.06.2020
- Vladislav Gordeev, Maria Lisisyna; rbc.ru: The Ministry of Economic Development reported a double-digit pace of GDP decline in May; 20.06.2020
- Clara Minac; Forbes.ru: Russia’s economy shrank by more than 10% in May; 19.06.2020
- Rosstat: Sozio-ökonomische Lage in Russland; Mai-Bericht, 19.06.2020
- Yandex Presselinks: Economic statistics in May became worth than in April; 20.06.2020
- Natalia Orlova: Russia: Industrial production fall poses risk to unemployment, income in H2 20; tellimer.com; 22.06.2020
- Dmitry Dolgin; ING: Russia: Recovery sluggish so far; 22.06.2020
- Ivan Tkachev; rbc.ru: May turned out to be worse than April in terms of economic statistics; 19.06.2020
- Julia Starostina; rbc.ru: Unemployment in Russia rose to a maximum in eight years; 19.06.2020
- Yandex Zen: Fundamental Analytics; Macroeconomic data for May; BIP, Industrieproduktion, Unternehmensgewinne, Bankensektor, Verbraucherpreise, Wechselkurs, Außenhandel, Leistungsbilanz; 11.06.2020
Konjunktur und Wirtschaftspolitik in Russland
- Natalia Orlova; Alfa Bank: Fiscal deficit for 2020 may be 5% of GDP; Finam.ru; 03.07.2020
- BOFIT, Bank of Finland: Slight downward revisions in forecasts for Russia’s economy in 2020; BOFIT Weekly, 03.07.2020
- Robyn Dixon; Washington Post: ‘We feel absolutely abandoned’: How the pandemic in Russia tanked the economy and plunged families into crisis; 03.07.2020
- Jake Cordell; Moscow Times: Putin’s WWII and Referendum Holidays Cost Russian Economy More Than $5Bln; 02.07.2020
- Jens Böhlmann; Ost-Ausschuss: Über die Zukunft wird jetzt entschieden; Ostexperte.de; 02.07.2020
- AHK: Geschäftsklimaumfrage: Deutsche Firmen investieren trotz Corona; 30.06.2020
- Dow Jones: Deutsche Firmen in Russland wollen harte Antwort auf US-Sanktionen; 30.06.2020
- Handelsblatt: Trotz Corona: Deutsche Firmen in Russland wollen investieren; 30.06.2020
- Ostexperte.de: „Russland ist ein Hidden Champion“; 30.06.2020
- Sputniknews.com: Deutsche Firmen fordern Gegensanktionen; 30.06.2020
- Sputniknews.com: Deutsche Firmen plädieren für Abschaffung von EU-Sanktionen gegen Russland; 30.06.2020
- Sputniknews.com: „Temporäre Krise keine Abschreckung“: Deutsche Investitionen in Russland konstant hoch; 29.06.2020
- Marina Voitenko; Politcom.ru: Wirtschaftspolitischer Wochenrückblick; Predictive Recovery Route Tips; Vergleich der Prognosen von IWF, russischen Ministerien und Gaidar-Institut; 30.06.2020
- Ekaterina Trofimova; Ridus.ru: Prediction by Gref: The dollar will cost 60 rubles; 30.06.2020
- TASS: Gref expects the ruble to strengthen to 60-62 rubles per dollar by the end of the year; 29.06.2020
- German Gref, CEO Sberbank, im TASS-Interview mit Andrey Vandenko: „I am a player for a long time“; TASS special project “First faces of business”; mit Video 1:02; 29.06.2020
- t.me: Fitch decreased forecast in Russia for 2020 from -5,0 to -5,8; 30.06.2020
- Fitch Ratings: Global Economic Outlook: June 2020 – Coronavirus Disruption Easing; 29.06.2020
- Ina Ruck; ARD, Weltspiegel: Russland: Putin forever? 28.06.2020¸ Video + Audio, 30 Min.
- Alexey Korenev; FINAM: Without reform, Russia faces protracted stagnation; 26.06.2020
- Julia Starostina; rbc.ru: VEB’s chief economist urged Rosstat to regain independence; Rosstat should be not subordinate to any agency, says Andrei Klepach; 26.06.2020
- Ekaterina Trofimova; ridus.ru: Russians expect a decrease in salaries; 26.06.2020
- Tatiana Evdokimova; Joint Vienna Institute: Russian external trade surplus in April was not as bad as in the worst months of 2009 and 2016; Twitter, 25.06.2020
- André Ballin; Handelsblatt-Kommentar: Die deutsche Wirtschaft darf sich nicht von Russland abwenden – muss aber Risiken eingehen; 24.06.2020
- Handelsblatt: Deutsche Wirtschaft in Russland für Lockerungen bei EU-Einreisestopp; 25.06.2020
- Dominik Kalus; Ostexperte.de: Das war die Online-Russlandkonferenz mit u.a. Manturow und Precht. Wie wird die Welt und die globale Wirtschaft im kommenden Jahr aussehen? 23.06.2020
- Tatiana Evdokimova; Joint Vienna Institute: Personal income tax to increase from 13 % to 15 %; Twitter, 24.06.2020
- Edda Wolf; GTAI: Präsident Putin kündigt weitere Unterstützung für die Wirtschaft an; 24.06.2020
- Jake Cordell; Moscow Times: Russia Will Raise Taxes on Top Earners, Putin Announces; 23.06.2020
- Kremlin.ru: Adress to the Nation; 23.06.2020
- TASS: Losses of Russian economy from pandemic less than in other countries — Central Bank. The current forecast of the Bank of Russia suggests a 4-6% decline in GDP in 2020; 23.06.2020
- Higher School of Economics, HSE: Quarantine exit – business emotions and the reality of the economic downturn; Industrieproduktion und Stimmung der Unternehmen; finam.ru; 23.06.2020
- AHK: Russlands Industrieminister will tiefere Kooperation mit Deutschland; 23.06.2020; AHK Online-Fachkonferenz Russland und die Welt 2021 am 22.06.2020
- Dominik Kalus; Ostexperte.de: Das war die Online-Russlandkonferenz mit u.a. Manturow und Precht. Wie wird die Welt und die globale Wirtschaft im kommenden Jahr aussehen? 23.06.2020
- Sputniknews.com: Russischer Minister Manturow: Deutsch-russische Geschäfte in der Corona-Krise verstärken; 23.06.2020
- Marina Voitenko; politcom.ru: Wirtschaftspolitischer Wochenrückblick: Change of uncertainties; Ambivalente Mai-Konjunkturdaten; Leitzinssenktung; Berichte über Prognosesenkung; 23.06.2020
- Sberbank: Investor Presentation, Page 25-33: COVID-19 & Macro Challenges; ca. 20.06.2020
- Margarita Afanasyeva; AHK: Dialog mit dem Botschafter: Deutsch-russische Beziehungen im Zeichen der Corona-Krise; 18.06.2020
- Forbes.ru: Morgan Stanley awaits global economic recovery by Q4; 17.06.2020
- Markus Ackeret NZZ: «Das ist keine Krise, das ist Mord!» Der Kreml lässt den Mittelstand hängen; 17.06.2020
- Nikolaj Jolkin; sputniknews.com: Nach Pandemie kämpft Russland mit der Krise des Angebots und zugleich der Nachfrage – Top-Bankier Kostin; 16.06.2020
- Marina Voitenko; politcom.ru: Wirtschaftspolitischer Wochenrückblick: World recession and sprouts of recovery; Weltbank- und OECD-Prognosen; Börsenaufschwung; 16.06.2020
- Wirtschaftsministerium: Meeting on the implementation of measures to support the economy and the social sphere; The President held a videoconference; 15.06.2020.
- RT.com: Russia’s post-pandemic economy: Pain for middle class, widening inequality, but rich will stay rich – experts tell RT; RT spoke to two top Russian experts, Ivan Tkachev (editor at RBK) and Constantin Gurdgiev (Trinity College Dublin) 14.06.2020
- Silke Bigalke; SZ: Russland: Die Unternehmer fühlen sich allein gelassen; 13.06.2020
- Yaroslav Kabakov; Finam.ru:The scenario for overcoming the crisis remains uncertain; there are classical options: V, U, L or W-shaped scenarios 11.06.2020
- Yandex-Presselinks: Kudrin considered insufficient state support for the Russians in the acute phase of the crisis; 11.06.2020
- Alexei Kudrin, Präsident des Rechnungshofes, im TASS-Interview mit Elena Kudryavtseva Alexei Kudrin: Russia’s economy is at the center of the “perfect storm”; 11.06.2020
- Jake Cordell; Moscow Times: “Russia Starts to Dig Its Way Out of a Coronavirus Economic Hole”; 10.06.2020
- bne Intellinews: “Russia’s consumer orientated business takes the brunt of the coronacrisis blow, basic sectors down 10% in April”; 10.06.2020
- Maxim Blunt; snob.ru: Mysterious sources of recovery. What gave rise to Gref’s optimism; 11.06.2020
- Kommersant: Sberbank expects a decrease in Russia’s GDP in 2020 by 4.2–4.5%; 09.06.2020
- TASS: Sberbank expects a decrease in Russia’s GDP in 2020 by 4.2-4.5%; 09.06.2020
- Kremlin.ru: Meeting with Sberbank CEO German Gref; 09.06.2020
- Sergey Pukhov; Higher School of Economics: Balance of payments; In May, the outflow intensified, but the current account surplus increased; 10.06.2020
- Janis Kluge, Andrea Schmitz, Franziska Smolnik, Susan Stewart; Stiftung Wissenschaft und Politik: Eurasiens Wirtschaft und Covid-19; Strategien der Krisenbewältigung und Reformaussichten in vier postsowjetischen Staaten (Russland, Usbekistan; Ukraine; Georgien); SWP-Aktuell 2020/A 47, 09.06.2020, 8 Seiten
- Higher School of Economics: World Economy; Leading Indicators: COVID recession; 09.06.2020
- Marina Voitenko; politcom.ru: Wirtschaftspolitischer Wochenrückblick: The Beginning of Summer; Many Different Macro-Expectations; 09.06.2020
- Dmitry Dolgin; ING: Resilient current account supports near-term RUB strength; 09.06.2020
- Ivan Tkachev; ridl.io: The Covid storm clouds are gathering over Russia’s economy; 08.06.2020
- Oliver Hermes; OAOEV-Vorsitzender: Gemeinsam in die Zukunft; in einem Gastbeitrag im Kommersant schlägt Oliver Hermes eine gemeinsame Industriestrategie vor; 08.06.2020
- Ekaterina Trovimova; ridus.ru: Russians prepare to live in poverty; 08.06.2020
- Julia Dudnik; Russland.direct: Russland und Deutschland – gemeinsam aus der Krise? mit Karin von Bismarck, Vorstandsvorsitzende des Wirtschaftsclubs Russland; Uwe Leuschner, CEO DB Cargo Russia und dem Politologen Dmitri Stratievski, 07.06.2020;
- iz.ru: Nabiullina doubted the possibility of V-shaped economic growth; 05.06.2020
- Thomas Meißner; LBBW: Russland: Schon vor Corona keine „Wachstumsstory“; Präsentation: 9. Sitzung des Länderkreises Russland (OAOEV); 04.06.2020
- Andrey Klepach, Chef-Volkswirt Vnesheconombank, im Interview mit Anastasia Penzina, Portal „Scientific Russia“: Klepach: The consequences of the pandemic for the Russian economy; Text mit Video; 04.06.2020
- Nikolay Kondrashov; HSE: April is the bottom, but not in everything; Comments on state and business No. 286; 03.06.2020
- Johanna Melka; BNP Paribas: Russia: In a better position to deal with an oil price shock than it was five years ago; Eco Conjoncture; 9 Seiten; 02.06.2020
Nationaler Aktionsplan zur Erholung der Wirtschaft
- Jake Cordell; Moscow Times: Russia’s Coronavirus Recovery Plan Has No Space for Renewables; 22.06.2020
- Wirtschaftsministerium: The finalized draft of the national economic recovery plan was sent to the President of Russia; 19.06.2020
- Ben Aris; www.intellinews: LONG READ: Something for everyone in Russia’s National Plan for Economic Recovery; 07.06.2020
- Maxim Blunt; snob.ru: Terry stagnation. What to expect from a recovery plan for the Russian economy; 04.06.2020
- Natalia Orlova; Alfa Bank: Russia: Cabinet’s economic plan confirms tight budget policy; tellimer.com; 04.06.2020
- Anton Tabah; Forbes Contributor: Avaricious will pay again: how will the government have to adjust its anti-crisis plan before fall; 03.06.2020
- Ekaterina Trofimova; ridus.ru: Will Russia be able to recover from what it experienced in 2020; 03.06.2020
- Finmarket.ru: Russian Economic Recovery Plan Not Planned for Public Discussion; 03.06.2020
- Hans-Jürgen Wittmann; GTAI: Nationaler Aktionsplan soll Russlands Wirtschaft wieder ankurbeln; 02.06.2020
- Moscow Times: Russia Prices Economic Recovery Plan at $70Bln; 02.06.2020
Wirtschaftspolitik in der Corona-Krise weltweit
- Helaba: Corona News; Wochenausblick; Freitags neu
- Deutsche Bank Research: The long road to recovery; 30.06.2020
- Institute of International Finance: Covid-19 Global policy responses; 02.07.2020
- Forbes.ru: Morgan Stanley awaits global economic recovery by Q4; 17.06.2020
- Ekaterina Trofimova; Reedus: The worst is to come: triple shock awaits Russia; warned the deputy head of the Security Council, former Prime Minister Dmitry Medvedev;18.06.2020
- Dmitry Medvedev; Deputy Chairman oft he Security Council: Security collaboration during the new Coronavirus pandemic; Russia in global affairs; 17.06.2020
- IMF: Remarks by IMF Managing Director Kristalina Georgieva to Italy’s National Consultation: Italy, Europe and the Global Recovery in 2021; 13.06.2020
- OECD-Pressemitteilung in Deutsch: OECD-Wirtschaftsausblick: Die Erholung nach dem Lockdown wird ein Drahtseilakt; OECD: Economic Outlook, June 2020: The world economy on a tightrope; Presentation; Statistical Annex; 10.06.2020
- Yandex Zen; Show me the world: Share of Russia, China and the US in the global economy; 07.05.2020; Wikipedia: List of Counties by GDP (PPP);
- Fitch Ratings: Further Economic Forecast Cuts but Global Recession Bottoming Out; PDF: Global Economic Outlook: Crisis Update May 2020 – Coronavirus Shock Broadens; 26.05.2020
- Sputniknews.com: Post-Pandemic Economy: Great Depression or Growth Point? 25.05.2020
Öl- und Gas in Russland und weltweit
- TASS-Tag: Ölpreise und Wechselkurse
- Analytical Centre of the Russian government: Energy Bulletins; monthly
- RT Deutsch: Russland erwartet Lockerungen bei OPEC+-Ölförderungskurzungen im August; 05.07.2020
- Christian Geinitz; FAZ: Streit um Nord Stream 2:Schröder für „schmerzliche Gegenreaktionen“; 01.07.2020
- Deutscher Bundestag, Online Dienste: Einhellige Kritik an US-Sanktionen gegen Ostsee-Pipeline; Bericht zur öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Wirtschaft und Energie am 1. Juli 2020 zum Thema „Sicherung der Souveränität deutscher und europäischer energiepolitischer Entscheidungen (Nord Stream 2)“; mit Video; 01.07.2020
- Jake Cordell; Moscow Times: Russia’s Coronavirus Recovery Plan Has No Space for Renewables; 22.06.2020
- Energieminister Alexander Nowak im Handelsblatt-Interview mit Mathias Brüggmann: „Die US-Sanktionen sind reiner Protektionismus“ Russlands Energieminister verurteilt US-Strafandrohungen als Einmischung in die Souveränität anderer Staaten; 20.06.2020.
- Yandex-Presselinks: The ministry of energy predicted the average oil price for 2020; 20.06.2020
- Thomas Seifert; Wiener Zeitung: Beschleunigt Covid-19 die Energiewende? Rohöldämmerung: Mit der Erholung der Wirtschaft steigt auch der Ölpreis wieder. 19.06.2020
- BOFIT; Bank of Finland: Price of Urals oil and Russian ruble continue to strengthen; BOFIT Weekly, 18.06.2020
- OPEC: Monthly Oil Market Report; 17.06.2020; neu am 14.07.2020
- Andreas Metz; OAOEV: 50 Jahre Röhren gegen Erdgas; Deutsch-russisches Jahrhundertgeschäft und deutsch-amerikanischerWirtschaftskrimi; 17.06.2020
- Andreas Metz; OAOEV: „Schutzschirm für europäische Unternehmen“; Breiter Konsens im Bundestag gegen US-Sanktionen; Bericht zu Pressegespräch am 16. Juni im Deutschen Bundestag aus Anlass drohender neuer US-Sanktionen gegen Nord Stream 2 mit Michael Harms, Geschäftsführer des Ost-Ausschuss – Osteuropavereins der Deutschen Wirtschaft, und Klaus Ernst, Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft und Energie im Deutschen Bundestag, mit Video; 16.06.2020
- Sabine Kinkartz; Deutsche Welle: Neue US-Sanktionen: Ist Nord Stream 2 noch zu retten? 16.06.2020
- Marcel Salikhov; Higher School of Economics: OPEC deal – discipline and “stability”; finam.ru; 15.06.2020
- Evlavia Samadova; Deutsche Welle, russisches Programm: Russian gas is no longer needed? Gazprom is losing ground in the export market; 12.06.2020
- Andrei Gurkov; Deutsche Welle; russisches Programm: Germany chooses green hydrogen. What does this mean for Russia; 11.06.2020
- Angela Hennersdorf; Wirtschaftswoche:So weit ist die Erdgas-Pipeline Nord Stream 2; 10.06.2020
- Ashutosh Pandey; Deutsche Welle: Russia: From OPEC+ offender to enforcer; 09.06.2020
- FBK Economic Club online meeting: “Russia without oil: recipes for survival”; 06/09/2020; Is Participants: Igor Nikolaev, Director of the Grant Thornton Institute for Strategic Analysis Grant Thornton; Aleksey Vedev , Head of the Laboratory for Structural Studies, RANEPA ; Mikhail Krutikhin , Partner Rusenergy; Andrey Konoplyanik , Doctor of Economics, Professor; Moderator of the discussion: Andrey Kolesnikov , Program Manager, Carnegie Moscow Center; Video, 1:30
- Marcel Salikhov; Higher School of Economics: Cheap gas – how much will Gazprom lose and the budget? Finam.ru; Comments on state and business; 05.06.2020
- Maria Shagina; Foreign Policy Research Institute: Double Shock: The Impact of COVID-19 and the Oil Price Collapse on Russia’s Energy Sector; 04.06.2020
- Vladimir Milov; The Insider: The pandemic will end, and cheap oil and gas will last. Vladimir Milov on the sad fate of Gazprom and Rosneft; 01.06.2020
- Udo Leuschner: Kein “Vertrauensschutz” für Gazprom: Nord Stream 2 wird reguliert; Energie-Chronik, Mai 2020
- Kirsten Westphal; Stiftung Wissenschaft und Politik: Zeit für einen Paradigmenwechsel; Das Gasmagazin; 01/2020
- Kirsten Westphal; Stiftung Wissenschaft und Politik: Zwischen Green Deal und Nordstream. Europäische Energiepolitik 2020; Aus Politik und Zeitgeschichte 23-25/2020, 29.05.2020
TASS zum Gesprächsablauf im Video:
0:00:00 – strategy, development, management model and team of Sberbank
0:08:03 – How much and how does Sberbank earn?
0:09:51 – What does Sberbank not save on?
0:10:15 – Health care, coronavirus and Sberbank’s investment in vaccine development
0:13:51 – Gref about the world after the coronavirus pandemic
0:15:51 – About cybercrime and cybersecurity
0:22:46 – About business models and the formation of a new type of thinking
0:28:35 – About the management model of Sberbank
0:31:10 – On the work of Gref in the government
0:38:37 – About Gref’s hobbies
0:41:57 – On the work of Gref in Sberbank
0:48:12 – About bank customers
0:50:36 – On the reset of the presidential term for the new Constitution
0:51:38 – On the Gref Planning Horizons
0:55:09 – About the culture of radical truth in Sberbank
0:56:06 – About disappointments in people
0:58:45 – On Gref’s management style
1:01:43 – Gref’s worst nightmare