Russische Saatgut-Quote sorgt für Unmut

Europäische Saatguthersteller sehen ihre Tätigkeit in Russland gefährdet, falls die beschlossenen strengeren Regeln für ausländische Anbieter wie geplant am 1. September in Kraft treten.

Das ist der Inhalt eines Briefes des Branchenverbands Euroseed an Russlands Premierminister Michail Mischustin, aus dem die Zeitung Kommersant zitiert. Die neuen Regeln verpflichten ausländische Hersteller dazu, mit russischen Partnern Gemeinschaftsunternehmen zu gründen, an denen sie selbst mit höchstens 49% beteiligt sein dürfen. Die Regierung will damit bewirken, dass die ausländischen Hersteller ihr Saatgut verstärkt in Russland produzieren, statt das Land damit zu beliefern. Euroseed betont seinerseits, dass seine Mitglieder über Jahrzehnte dem russischen Markt treu waren und mit ihren Entwicklungen und Investitionen zur Nahrungsmittelsicherheit in Russland beigetragen hätten. Ein Insider schätzt, dass russische Saatgutzüchter die ausländischen Anbieter ersetzen könnten, allerdings nur um den Preis geringerer Ernteerträge in der russischen Landwirtschaft. Als Beispiel führt er eine importierte Roggenart mit einem durchschnittlichen Ertrag von 7,5 Tonnen pro Hektar Anbaufläche an. Die russische Alternative zu ihr schaffe nur 4 Tonnen pro Hektar. Quelle: Kommersant (RU)

Diese Meldung stammt aus dem Morgentelegramm der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer. Das Morgentelegramm ist ein exklusiver Handelskammer-Newsletter mit einer kurzen Nachrichtenübersicht zur Wirtschaft in Russland.

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