Renten in Russland: Einmalig 5000 Rubel statt Inflationsausgleich

Russische Regierung beschließt: Keine weitere Rentenindexierung, sondern Einmalzahlung

Wie die Rossijskaja Gazeta berichtet, hat die russische Regierung beschlossen, die Renten in Russland nicht an die Inflation anzupassen, sondern stattdessen eine Einmalzahlung in Höhe von 5000 Rubel zu leisten.

Insgesamt sollen sich die Kosten dafür laut Premierminister Dmitri Medwedew auf 200 Milliarden Rubel (rund 2,8 Milliarden Euro) belaufen. 43 Millionen Bürger sollen die Zahlung von umgerechnet rund 70 Euro erhalten. Das Geld soll erst im Januar 2017 fließen. Für viele dürfte es ohnehin ein Tropfen auf dem heißen Stein sein.

Budget-Defizit zu hoch für weitere Anpassung

Man verfüge nicht über die Mittel, eine Anpassung der Renten wie zuvor durchzuführen, heißt es weiter. Das Budget-Defizit Russlands für 2016 werde bei über drei Prozent liegen, so der Premier. Medwedew stellte jedoch für 2017 einen entsprechenden Ausgleich in Aussicht.

Zu Beginn des Jahres waren die Renten bereits um vier Prozent angehoben worden – mit der Aussicht, dass man, abhängig von der Haushaltslage, eine zweite Anpassung vornehmen werde.

Die Inflation liegt in diesem Jahr momentan bei etwa 7 Prozent, was im Vergleich zum Vorjahr bereits eine deutliche Verbesserung ist.

“Besser als nichts” bei Durchschnittsrente von 12.000 Rubel

Wladimir Tichomirow von der BCS Financial Group sagte gegenüber Bloomberg, dass nun wohl diejenigen enttäuscht würden, die mit einer weiteren Indexierung gerechnet hatten. Andererseits sei das besser als nichts in einem Land, in dem die durchschnittliche Rente bei 12.000 Rubel im Monat liege.

Ohne die bevorstehenden Duma-Wahlen am 18. September hätte es möglicherweise überhaupt keine Zahlung gegeben, vermutete er.

[accordion open_icon=”camera-retro” closed_icon=”camera-retro”] [/su_spoiler] Quelle:

Foto von Simon Schütt

[/su_spoiler]