Opel kehrt nicht nach Russland zurück

Opel erwägt keine Rückkehr auf russischen Markt

Trotz der neuen Eigentumsverhältnisse erwägt Opel keine Rückkehr nach Russland. Dies berichtet das Branchenportal motor.ru.

Vor mehr als zwei Jahren hat Opel angekündigt, sich aus dem Russlandgeschäft zurückzuziehen. Zur Mitte des Jahres 2015 hat der Autobauer sein Werk in St. Petersburg geschlossen und rund 1.000 Mitarbeiter entlassen. Damit reagierte die Opel Group auf den starken Rückgang der Absatzzahlen in Russland, der durch Wirtschaftskrise und Rubelabwertung begünstigt wurde.

Nach Deutschland und Großbritannien war Russland der drittwichtigste Markt für die damalige GM-Tochter. Ein großer Teil der Wachstumspläne stand mit dem Russlandgeschäft in Verbindung. „Wir mussten entschiedene Maßnahmen in Russland ergreifen, um unser Geschäft zu schützen“, erklärte Opel-Chef Karl-Thomas Neumann. Zwei Jahre später wechselte Opel den Besitzer.

Automarke wird französisch

Wie im März 2017 bekannt wurde, übernimmt der französische Konzern PSA Peugeot Citroën die Automarke Opel für 1,3 Mrd. Euro. Für weitere 900 Mio. Euro kauft PSA in einem Joint Venture mit der Großbank BNP Paribas das europäische Finanzierungsgeschäft GM Financial, zu dem auch die Automarke Vauxhall Motors zählt. Der Deal soll Ende 2017 abgeschlossen werden.

In russischen Medien wurde die Frage gestellt, ob der Verkauf zur Kehrtwende im Russlandgeschäft führe. Die Antwort lautet nein. „Derzeit hat Opel keine Pläne, in den russischen Markt einzutreten“, erklärte der Geschäftsführer Kommunikation der Opel Group, Johan Willems, gegenüber motor.ru. Der russische Automarkt biete „keine Langzeitperspektive“.

Russischer Automarkt

Doch nach vier Jahren im Sinkflug gibt es wieder Hoffnung für den russischen Pkw-Markt. Im März 2017 ist die Anzahl der in Russland verkauften Pkw und leichten Nutzfahrzeuge um 9,4 Prozent auf 137.894 Autos angestiegen. Dies geht aus Zahlen der Association of European Businesses (AEB) hervor. Vor allem der deutsche Autobauer Volkswagen ist auf Wachstumskurs.

Wie die Nachrichtenagentur TASS berichtet, verzeichnet Volkswagen im April 2017 sogar einen Wachstumsrekord. Im Vergleich zum April im Vorjahr ist der VW-Absatz in Russland um 21 Prozent auf über 7.200 verkaufte Modelle angestiegen. Am beliebtesten war der in Kaluga produzierte VW Polo mit über 4.000 verkauften Einheiten, an zweiter Stelle der VW Tiguan.