Morgenlage am 28. Dezember 2016

Morgenlage am 28. Dezember 2016

28.12.2016, 10.19 MEZ | Kehrtwende: Die neue Leiterin der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA hat eingestanden, dass es im russischen Sport eine “institutionelle Verschwörung” gegeben habe. Die Regierung aber, so Anna Anzeliowitsch, habe nichts damit zu tun gehabt. Nehmen jetzt die Subalternen pflichtgetreu die Schuld auf sich? Oder waren die Mechanismen autoritärer Systeme am Werk – Zielvorgabe von oben, Druck und Drohungen, schließlich der gute Rat “Lasst euch was einfallen”?

Alle drei Flugschreiber der vor Sotschi ins Meer gestürzten Tu 154 wurden inzwischen nach Moskau gebracht. Jetzt erfolgten auch die ersten Auswertungen. “Chef, wir fallen”, soll der Kopilot gerufen haben. Als derzeit wahrscheinlichste Variante wird ein teilweises Versagen der Startklappen diskutiert. Offen ist noch, ob der Missstand durch einen Pilotenfehler oder technisches Versagen ausgelöst wurde. An einen Terroranschlag scheinen die Behörden jedenfalls nicht mehr zu glauben. Am Sonntag war die Maschine des Verteidigungsministeriums kurz nach dem Start mit 92 Insassen ins Meer gestürzt. Unter den Opfern waren unter anderem Solisten und Sänger des berühmten Alexandrow-Armeechors. Die Maschine war auf dem Weg nach Syrien.

Grausam: Ein Video, hochgeladen von Tierquälern im russischen Fernen Osten, zeigt, wie mehrere Männer Freude dabei haben, einen ausgewachsenen Braunbären in zwei großen Schneemobilen zu jagen und schließlich mehrfach zu überfahren. In der dünn bewaldeten und tief verschneiten Landschaft hatte das Tier keine Chance. In Russland herrscht Empörung. Jetzt sucht die Polizei die Täter.

Juri Luschkow (80), Moskauer Bürgermeister von 1992 bis 2010, liegt seit Ende vergangener Woche im Krankenhaus. Offensichtlich ist er schwer erkrankt. Meldungen über seinen Tod machten bereits die Runde, erwiesen sich aber bislang als unzutreffend.