Horst Seehofer besucht Wirtschaftsforum in St. Petersburg
Das Internationale Wirtschaftsforum in St. Petersburg (SPIEF) findet vom 1. bis 3. Juni statt. Auch CSU-Chef Horst Seehofer wird anwesend sein.
Die russische Wirtschaft ist auf Erholungskurs. Dies bestätigte auch der Chef der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK), Matthias Schepp, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: „Russland hat den Doppelschlag aus niedrigen Ölpreisen und Sanktionen verkraftet.“ Dies stärke nach drei Krisenjahren auch die Perspektive für deutsche Unternehmen.
Doch nicht nur Russlands Wirtschaft, auch der deutsch-russische Handel wächst. Die deutschen Exporte nach Russland kletterten von Anfang Januar bis Ende März 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,5 Mrd. Euro (+32,2%), berichtet der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft. Die Einfuhren von dort nahmen sogar um 2,1 Mrd. Euro (+35,1%) zu.
Bayern zeigt großes Interesse am Handel mit Russland. Während einer Reise nach Kiew kündigte Horst Seehofer am gestrigen Donnerstag seine Teilnahme am SPIEF an. Bereits im März reiste eine CSU-Delegation für drei Tage nach Russland. Seehofer traf sich in Moskau sogar mit Putin. Außerdem wurde in Moskau eine Bayerisch-Russische Arbeitsgruppe Wirtschaft gegründet.
Arbeitsgruppe Wirtschaft
Wie Bayern in einem Newsletter mitteilt, soll die Arbeitsgruppe im Oktober zum ersten Mal tagen. „Sie soll den Erfahrungsaustausch intensivieren, Möglichkeiten zur Erschließung neuer Märkte aufzeigen und gemeinsame Projekte anstoßen“, lautet die Erklärung dazu. Vor allem der Mittelstand soll profitieren. Veranstaltungsort wird abwechselnd Russland und Bayern sein.
Auch an Messen waren bayerische Unternehmen vertreten, u. a. in den Bereichen Metallverarbeitung (Metalloobrabotka) und Bauwirtschaft (Interstroy Expo). Zudem soll im November der Staatssekretär im Bayerischen Wirtschaftsministerium, Franz Josef Pschierer, mit einer Unternehmerdelegation nach Wladimir und Nischni Nowgorod reisen.
Bayerisches Engagement in Bayern
„Unser Team in Moskau ist nach wie vor bestrebt, die Wirtschaftsbeziehungen zwischen dem Freistaat Bayern und den russischen Regionen zu fördern und bayerischen Unternehmen Unterstützung bei ihren Geschäftsverbindungen nach Russland zu leisten“, schreibt Fedor Khorokhordin, der Repräsentant des Freistaats Bayern in der Russischen Föderation.
In den letzten Monaten häuften sich Berichte über die Aktivität bayerischer Unternehmen in Russland. Dazu zählt der Maschinenbauer Kuka aus Augsburg, der eine Produktion von Robotern in Moskau eröffnen will. Ebenfalls plant Hochland eine Käseproduktion in Belgorod. Nicht zu vergessen sind der Technologiekonzern Linde, der Autobauer BMW und Siemens.