ESG Adria Summit 2025, Porto Montenegro
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ESG Adria Summit 2025: Nachhaltigkeit, Energie & Unternehmensführung im Fokus der Region


Vom 9. bis 11. April 2025 fand im mondänen Hafen von Porto Montenegro, Tivat, der ESG Adria Summit 2025 statt – ein zentrales Forum für Wirtschaft, Politik und Nachhaltigkeit in Südosteuropa. Über 700 Teilnehmer diskutierten über Umwelt- und Klimapolitik, neue Formen der Energiegewinnung, gute Unternehmensführung sowie die Einbindung junger Generationen in gesellschaftliche Transformationsprozesse.

Organisiert wurde der Summit von Sustineri Partners und Porto Montenegro, in Kooperation mit der Regierung Montenegros und unter der Schirmherrschaft von Präsident Jakov Milatović.


Hochkarätige Teilnehmer und Redner

Der ESG Adria Summit versammelte führende Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Medien. Unter den Rednern waren unter anderem:

  • Sultan Al Jaber, Minister der Vereinigten Arabischen Emirate und Präsident der UN-Klimakonferenz COP28
  • Benedikt Franke, Vizevorsitzender und CEO der Münchner Sicherheitskonferenz
  • Katrín Jakobsdóttir, ehemalige Premierministerin von Island
  • Ian Goldin, Oxford-Professor und ehemaliger Vizepräsident der Weltbank
  • Cherie Blair, Menschenrechtsanwältin und Gründerin von Omnia Strategy
  • Dex Hunter-Torricke, Kommunikationsstratege aus dem Silicon Valley
  • Ines Rocha, Europadirektorin bei der International Finance Corporation (IFC)

„Montenegro hat einen bedeutenden Platz auf der Nachhaltigkeitskarte.“

Jakov Milatović Präsident von Montenegro, auf der Eröffnung des ESG Adria Summit 2025 in Tivat
Jakov Milatović Präsident von Montenegro, bei seiner Eröffnungsrede des ESG Adria Summit 2025 in Tivat

Schwerpunkt Umwelt: Montenegro auf dem Weg zur Energiewende

Ein zentrales Thema war die Energiewende, insbesondere für ein Land wie Montenegro, das bislang stark von Braunkohle und Wasserkraft abhängig ist. Die Transformation hin zu erneuerbaren Energien wurde sowohl als wirtschaftliche Notwendigkeit als auch als geopolitische Chance diskutiert.

Montenegro verfügt über hervorragende natürliche Bedingungen für eine nachhaltige Energiezukunft:

  • Windkraft: Parks wie Krnovo (72 MW) und Možura (46 MW) sind bereits in Betrieb, Gvozd (54,6 MW) ist in Vorbereitung.
  • Solarenergie: Großprojekte wie Briska Gora (200 MW) sowie steuerliche Anreize für Privat- und Unternehmensanlagen.
  • Grüner Wasserstoff: Das Kotor Bay Hydrogen Project soll Solar- und Windstrom zur klimafreundlichen Wasserstoffgewinnung nutzen.
  • Biomasse: Erste Biogasanlagen, wie in Podgorica, sind in Betrieb.

Ein im Jahr 2024 beschlossenes Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien vereinfacht Genehmigungsverfahren und garantiert den Netzanschluss für grüne Stromproduzenten. Internationale Investoren, darunter die Weltbank (mit einem Darlehen von 31 Mio. €), unterstützen den Ausbau der Energieinfrastruktur.

Diese Stimmen sorgten für internationale Relevanz und richteten den Blick auf globale Herausforderungen – von der Dekarbonisierung bis hin zu sozialem Zusammenhalt.

Robert Spano
Partner bei Gibson, Dunn & Crutcher LLP und ehemaliger Präsident des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, bei seiner Rede auf dem ESG Adria Summit 2025

„Die nächste Phase der digitalen Transformation wird durch nachhaltige Innovationen und verantwortungsbewusste Führung geprägt sein.“

Robert Spano
Partner bei Gibson, Dunn & Crutcher LLP und ehemaliger Präsident des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, ESG Adria summit 2025

Sozialer Wandel: Junge Generation gestalten lassen

Ein weiterer Fokus lag auf sozialen Themen, insbesondere der Einbindung junger Menschen in Entscheidungsprozesse. Montenegro ist nicht nur politisch, sondern auch demografisch eine der jüngsten Nationen Europas – etwa 20% der Bevölkerung ist unter 25 Jahre alt.

Die Herausforderung: hohe Jugendarbeitslosigkeit, Abwanderung und mangelndes Vertrauen in Institutionen. Die Antwort: mehr Mitsprache und Verantwortung.

Auf dem Summit diskutierten junge Vertreter direkt mit Politikern – darunter der Präsident Montenegros – über Klima, Bildung und regionale Integration. Initiativen wie die Nationale Jugendstrategie 2023–2027 oder das EU-geförderte Programm SYNERGY Montenegro sollen die Stimme der Jugend stärken und politische Teilhabe ermöglichen.

Wussten Sie schon? Ökologie als Verfassungsprinzip in Montenegro

Montenegro ist das erste Land weltweit, das sich in seiner Verfassung ausdrücklich als „ökologischer Staat“ bezeichnet.

1. Was steht in der Verfassung?
In Artikel 1 der montenegrinischen Verfassung (2007) heißt es:
„Montenegro ist ein unabhängiger und souveräner Staat, republikanisch, demokratisch, ökologisch und sozial gerecht, gegründet auf der Herrschaft des Rechts.“
Mit diesem Satz ist Umweltschutz nicht nur politisches Ziel, sondern ein verfassungsrechtlicher Grundsatz – gleichrangig mit Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und sozialer Gerechtigkeit.

2. Was bedeutet das konkret?
* Der Staat ist verpflichtet, naturverträgliche Entwicklung zu fördern.
* Umweltfragen haben einen hohen juristischen Stellenwert.
* Politische und wirtschaftliche Entscheidungen müssen sich an ökologischen Prinzipien orientieren.
* NGOs und Bürger können sich auf diesen Grundsatz berufen, etwa in Umweltprozessen oder gegen Projekte, die Natur oder Klima schädigen.

3. Warum das wichtig ist
Das verfassungsmäßige Umweltprinzip unterstreicht Montenegros Ambition, sich als „Green Destination“ Europas zu positionieren – sowohl im Tourismus als auch in der Wirtschaft. Und es verleiht ESG-Initiativen im Land eine tiefere Grundlage, die über kurzfristige Politik hinausgeht.

Manas Chawla (Gründer von London Politica), Jakov Milatović (Präsident von Montenegro), Anino Emuwa (Gründerin von Avandis Consulting und 100 Women @Davos) und Katrín Jakobsdóttir (ehemalige Premierministerin von Island) bei der Paneldiskussion „Future of Leadership“, ESG Adria Summit 2025

Unternehmensführung: Verantwortung als Wettbewerbsvorteil

Auch das Thema Corporate Governance, also gute und verantwortungsvolle Unternehmensführung, war zentral. Diskutiert wurden:

  • Transparente Lieferketten
  • ESG-Standards für Investoren
  • Rolle von künstlicher Intelligenz in der Führungsethik
  • EU-Taxonomie und Berichtspflichten

Die klare Botschaft: Unternehmen, die in Südosteuropa erfolgreich sein wollen, müssen sich an internationalen Nachhaltigkeitsstandards orientieren. Wer ESG ignoriert, riskiert Reputationsverlust – wer es lebt, gewinnt Vertrauen und Märkte.

„Gleichstellung und Nachhaltigkeit sind zwei Seiten derselben Medaille – ohne das eine kann das andere nicht gedeihen.“

Katrín Jakobsdóttir
Ehemalige Premierministerin von Island, ESG Adria summit 2025

Neue Chancen für Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

Für Unternehmen aus der DACH-Region eröffnet die Region enorme Chancen – gerade in einem frühen Stadium des Umbruchs:

  • Projektentwicklung im Bereich erneuerbare Energien (Wind, Solar, Wasserstoff)
  • Beratung und Umsetzung von ESG-Standards
  • Kooperationen im nachhaltigen Tourismus, Bau und Smart Infrastructure
  • Lieferkettenverlagerung und Nearshoring mit ESG-Konformität
  • Know-how-Transfer im Bereich Ausbildung und Governance

Gerade der deutsche Mittelstand kann durch lokale Partnerschaften – etwa mit RC Montenegro Consulting – den Marktzugang erleichtern und Investitionen gezielt ESG-konform aufbauen.

Publikum, ESG Adria Summit 2025

Fazit

Der ESG Adria Summit 2025 hat Montenegro und die Adria-Region auf die Landkarte nachhaltiger Wirtschaftsentwicklung gesetzt. Die Veranstaltung war mehr als ein Gipfel – sie war ein Signal: Die Zukunft gehört jenen, die Klimaschutz, soziale Verantwortung und verantwortungsvolles Wirtschaften zusammendenken.

Für Unternehmen, die diese Prinzipien ernst nehmen, bieten Montenegro und Südosteuropa nicht nur Potenzial – sondern eine echte Einladung zur Mitgestaltung.

ESG Adria Summit 2025

Über die Autorin:

Bojana Minic ist Geschäftsführerin von RC Montenegro Consulting, einem Beratungsunternehmen für internationale Investoren, ESG-Projekte und nachhaltige Entwicklung in Montenegro. Sie studierte Wirtschaftsrecht und Unternehmertum und wurde 2019 als eine der erfolgreichsten Führungspersönlichkeiten unter 30 Jahren in Südosteuropa ausgezeichnet.
Weitere Infos: www.montenegroconsulting.me


Über RC Montenegro Consulting
RC Montenegro Consulting berät seit 2014 Unternehmen und Investoren in Montenegro. Das Unternehmen unterstützt seine Kunden mit einem internationalen Team bei Themen wie Aufenthaltsgenehmigungen, Unternehmensgründungen, Bankkontoeröffnung, Investitionsberatung und administrativen Angelegenheiten.
Mehr unter: www.montenegroconsulting.me


Fotos über ESG Adria Summit 2025

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