Deutsch-russische Städtepartner halten trotz Sanktionen zusammen

Eventbericht: Deutsch-Russische Städtepartnerschaften im Blick der aktuellen Sanktionslage

Im deutsch-russischen Jahr der kommunalen und regionalen Partnerschaften 2017/2018 luden das Deutsch-Russische Forum e.V., die Gesellschaftskammer der Russischen Föderation und die Vereinigung russischer Städte zur Konferenz „Kommunale und regionale Kooperationen: Perspektiven für die Partnerschaft“ in Moskau ein. 

Am Dienstag diskutierten Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Kultur über die deutsch-russischen Städtepartnerschaften. In vier Arbeitsgruppen wurden über Lebensqualität, Kommunal- und Wohninfrastruktur, Bürgerbeteiligung, zivilgesellschaftliche Kontrolle, wirtschaftliche Entwicklung und Investitionsattraktivität beider Länder gesprochen. Insbesondere die deutsch-russischen Probleme in Hinblick auf die Sanktionen bildeten den Schwerpunkt der Konferenz. Den Abschluss fand die Veranstaltung durch das „Moskauer Gespräch“ am Abend.

Auf der Veranstaltung sprachen Wolfgang Spelthahn (CDU), Landrat des Kreises Düren und Martin Hoffmann, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutsch-Russischen Forums. Die dritte Teilnehmerin war Weronika Krascheninnikowa, Generaldirektorin des Instituts für außenpolitische Studien und Initiativen und stellv. Leiterin des Ausschusses für öffentliche Diplomatie der Gesellschaftskammer. Moderiert wurde die Veranstaltung von Walerij Fadejew, Chefredakteur der Zeitschrift “Expert” und Sekretär der Moskauer Gesellschaftskammer.

Stabilisierung der politischen Beziehungen

Wolfgang Spelthahn zeigte sich von der Konferenz begeistert. Im Zuge der Diskussionsrunde verwies auf die Ähnlichkeiten zwischen Deutschland und Russland. Beide Völker würden sich nach Recht und Frieden sehnen. Deshalb plädierte er für eine Stabilisierung der politischen Beziehungen. Insbesondere die Kultur könne als Bindeglied im Austausch der Länder fungieren.

Martin Hoffmann kritisierte die negative Fokussierung auf die Probleme zwischen Deutschland und Russland. Seiner Meinung nach werde sich viel zu schnell auf Schwierigkeiten konzentriert, anstatt auf Potentiale der deutsch-russischen Zusammenarbeit zu verweisen. Städtepartnerschaften seien für konstruktives Denken vorbildlich. Hindernisse könnten durch diese Verbindungen in Chancen umgewandelt werden. Die wichtigste Aufgabe sei es, Brücken der Verständigung in den Bereichen Wirtschaft, Sport und im sozialen Bereich auszubauen. Vor allem an die Politik müssten konkrete Pläne gerichtet werden, die realistisch seien. Bereiche, in denen etwas getan werden könne, müssten deutlich gemacht werden. Die Projekte sollten der Zusammenarbeit nutzen und das gesellschaftliche Engagement stärken. Man könnte sich z. B. mit der Fremdenfeindlichkeit gegenüber und zwischen Deutschen und Russen befassen.

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